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HTA 19 - Stress - Coggle Diagram
HTA 19 - Stress
Hormone in Stressreaktion, Neurotransmitter
Noradrenalin (Affekthandlungen)
Orientierung, Fokussierung der Aufmerksamkeit, Erhöhung der Wachheit, Affektsteuerung
Adrenalin (Angst)
Serotonin
Impulskontrolle, Angstkontrolle, Zwangsverhalten, Stimmungen (Depression), Suchtverhalten, Essen, Körpertemperatur, Schlaf, Blutdruck, Schmerzempfinden, Sexualität, Pläneschmieden
Acetylcholin
Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis, Senilität (Demenz)
Dopamin
Reizfilterung (Gegenspieler von GABA), Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeitsverschiebung, Arbeitsgedächtnis, Belohnungssystem, Planung und Kontrolle motorischer Abläufe, Handlungsplanung, zeitliche Strukturierung
Glutamat
sehr wichtiger erregender Neurotransmitter, Reizfilterung und Verhaltensorganisation
GABA
wichtigster hemmender Neurotransmitter, Lernverhalten, Gedächtnisbildung, Angstkontrolle, Erregungskontrolle, Schlaf
Was ist Stress
spezifische Körperreaktion auf verschiedene Reize (innere und äußere Stressoren), unspezifisch im Bezug auf Ablauf (Körper unterscheidet nicht um welche Art von Stress es sich handelt)
Anpassungsmechanismus (endokrinologische Regulation), Ziel: Zustandsoptimierung
Stressoren (alle Reize, die auf Organismus einwirken und Stressreaktion auslösen)
physikalisch (Hitze, Kälte,...)
mechanisch (Stöße, Berührungen,...)
emotional (Angst, Frustration, Freude,...)
körperlich (Krankheiten, Schmerzen, Schlafdefizit,...)
sozial (unzureichende Bindung, Isolation, mobbing, fehlende Rückzugsmöglichkeiten,...)
psychisch (Reizüberflutung, Konzentration, anhaltende Langeweile,...)
Stressachse (Sympathikus): Limbisches System ->Hypothalamus -> Hypophyse -> Nebennieren
Adrenalin + Noradrenalin
erhöhter Sympathicotonus: Pupillendilatation, erhöhte Herzfrequenz, hecheln, Schweißabsonderung, Blutdruckanstieg, erhöhte Atmungsfrequenz
Kortisol
kurzfristig Glukoneogenese (Steigerung der Leistungsfähigkeit), langfristig Mesenchymhemmung (Abwehrleistung des Immunsystems heruntergesetzt)
In den ersten 14 Tagen Finetuning hormonell gesteuerte Stress Achse
Bis ca Ende 5LW größtenteils Parasympathikus
Stress-Symptome
Hecheln
Zittern
Konzentrationsmangel
Unruhe
Haarverlust
Vokalisieren
Schuppenbildung
Gesteigerter affektiven Reaktionsbereitschaft
schwitzige Pfoten
Herabgesetzte Fressbereitschaft
Magen-Darm-Probleme
Höhere allgemeine Infektanfälligkeit
Hohe körperliche Angespanntheit
Speicheln
Unsteter Blick ("Umweltscanning")
Unkontrollierter Harn- und Kotabsatz
Weite Pupillen
Rammeln, Buddeln
Meideverhalten in Bezug auf definierte Stimuli
Verweigerung der Kontaktaufnahme
Unfähigkeit Gehorsamsübungen umsetzen
Tendenz sich zu verstecken
Niedrige Körperposition
Aufmerksamkeit heischendes Verhalten
Zeigen von sogenannten "calming signals"
Wedeln
Angelegte Ohren
Eustress vs Disstress
hängt von emotionaler Bewertung der Gesamtsituation bzw des Stressors ab
Coping Strategie bekannt: wird tendenziell als positiv bewertet
keine positive Vorerfahrung: eher Sentivierung/ Negativverknüpfung
Regeneration nach Stresserlebnissen
Wichtig!
Egal ob Eu- oder Disstress
Im Ruhemodus Abspeichern von Lerninhalten: Der Hund verknüpft theoretisch das vor der Ruhephase zuletzt Gelernte am besten. (Kann durch Informationen mit wesentlich stärker verbundenen Emotionen überlagert werden.
Ruhemodi: Schlafen/ Ruhen, Kauen, ruhige Gänge ohne Aufregung, ruhiges Schnuppern-Lassen
Je höher der Körper gefordert war, umso mehr braucht er Regeneration.
Abschlusstoben nach Trainingssituation eher ungünstig.
Disstress
Löst Reiz negative Gefühle aus, ist Tier zur Leitung motiviert, allerdings Zustandsoptimierung im Vordergrund
Im Disstressmodus: affektartig, besonders schnell und kraftvoll
Stressblockade: Fähigkeit zu handeln und sich anzupassen
Trainingssituation
(Folge-)Fehler, Mitdenk- und Zuhör-Fähigkeit eingeschränkt, Organismus auf Überleben eingestellt
Emotional negative Stressbelastung verursacht aus Menschensicht oft unerwünschtes/falsches Verhalten.
Reaktion in vielen Fällen stark kontraproduktiv (Druckaufbau, aversive Trainingstechniken.
Auswirkungen von Stress
Kraftsteigerung durch erhöhte Energiebereitstellung
Verbesserte Muskeldurchblutung
Steigerung der Atemfrequenz
Herabsetzung aller nicht ins Flucht-Angriff-Schema passenden energieverbrauchenden Vorgänge
Steigerung der allgemeinen Leistungsbereitschaft
Stress wirkt als Belastung wenn...
dem Hund keine Lösung (Coping Strategie bekannt ist
der Hund das Gefühl von Kontrollverlust erlebt
der Hund keine Zeit zur Regeneration hat
strukturelle Mängel (Körperbau, Krankheit) Disstress Gefahr begünstigen
Haltung
Privat
hohe Anforderungen
sehr stressresistente Hunde gefragt
Auswahl der Hunde oft ungünstig
Familienhund "sollte können/ haben": guter Gehorsam, Ablenkung, niedrige Erregungslage, Beißhemmung, hohe Stresstoleranz
Sport, Dienst
Hunde leichtführig, gut motivierbar, "Talent"
"Doppelleben", ebenfalls Familienhund
bestenfalls Hund wählen, dessen Veranlagungen zum Wunschziel passen sowie gute Gesundheit
Problemprophylaxe bei Negativerlebnisse
sofortiger Einsatz von "Anti-Stressoren" (z.B. Rennen)
Einsatz von Medikamenten
"Extreme" und möglichst lange Konzentration auf positive Handlungen (Reize)
Stress-Steuerung
Vegetatives Nervensystem
unwillkürlich
Parasympatikus - Vagusnerv (Ruhenerv)
sorgt für Ruhe und Regeneration
regulatorischer Gegenspieler vom Sympatikus
Wirkung: muskuläre Entspannung, "normale" Herzschlagrate + Atemfrequenz, Assimilierungsprozesse (Nahrungsaufnahme, Verdauungstätigkeit) u.v.a.
Wichtig für Wachstum, Regeneratopn, Entspannung, d.h. für die emotionale Balance
Störung des emotionalen Gleichgewichts: Unsicherheit, Angst, Furcht, Frustration, Wut, Schmerz
Sympatikus
Triebfeder der Stressreaktion
Bereitet Körper auf Flucht oder Angriff oder andere außergewöhnliche Anstrengungen (Stressreaktionen) vor.
körperliche Erregungssteuerung
Wirkungen: Steigerung der Herz- und Atemfrequenz, Steigerung des Blutdrucks und der Durchblutung der Skelettmuskulatur, Energiebereitstellung für Aktivitäten, Hemmung der Darmtätigkeit, Weitstellung der Pupillen, u.v.a.
körperliche Abläufe bei Eu- und Disstress-Situation gleich. Emotionale Reizbewertung bedingt jedoch die Art des Stresserlebens. Bedingt Wohlbefinden sowie Qualität der Leistung.
Eustress
Motivation, Power, Handlungsplan kann unter dem Einsatz hoher (ggf. auch maximaler) Leistungsstärke umgesetzt werden
Trainingsrelevanz
Training sollte keine negativen Emotionen auslösen
Ideal für Übungsaufbau: Ruhemodus
Achtung bei Spielzeug als Belohnung!
Ideal für (spätere!) Leistungsbilder: Eustress-Modus
Gefahren von Stressüberlastung
Fehlt Zeit zur Regeneration nach Stresserlebnis, gerät Körper in Notsituation (mental, körperlich irgendwann sichtbar).
Erkennbar am Ausdrucksverhalten
Erfolgsfaktor im Hundetraining
Kontrolle negativer Stressbelastungen!
Gesundheitsstatus
Ausbildungsweg
Trainingsbeispiel
Übersehen körperlicher "Mängel" (Schmerzen, Juckreiz, Magen-Darm-Probleme) führt zu Negativverknüpfungen und langfristigem Leistungseinbruch
Mangelhafte Struktur vieler Trainingspläne führt zu Überforderung (Folgeerscheinungen: Angst, Frust, schlechte Lernausbeute
Häufige Stressoren im Training: mangelnde Pausen, häufige oder lang anhaltende Unterdrückung natürlicher Verhaltensweisen, geistige und körperliche Überforderung, Unsicherheit durch ein unklares Trainingskonzept (Erwartungsunsicherheit), generell lange Isolationssituationen oder Isolationssituationen unter hoher Ablenkung, spielen mit hoher Erregungslage, antiautoritärer Umgang
Ungewohnte Situationen
Bei Disstress Gefahr einer Sensitivierung
Lern-Strategie
Stress-Zeit möglichst kurz halten. Wenn Hund wieder ansprechbar ist, seinen Fokus (möglichst lange) auf andere Inhalte lenken. Später gezielt über weitere Trainingsmaßnahmen nachdenken.