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6; Entwicklungsdiagnostik, Beziehungs- und Interaktionsdiagnostik -…

- - - -  Berufs- und Laufbahnerfahrung
      -  frühzeitige Aufdeckung von Entwicklungsabweichungen und als Förderinstrument (z.B. Bestimmung von Begabung)
      -  Gesamte Spektrum der Entwicklungs- und Leistungsdiagnostik (z.B. Standortbestimmung), Schuleingangsdiagnostik (z.B. Schulart oder -niveau) und klinischer Bereich
    - -  Kognitive Funktionen
        
         Intelligenz
        
         Exekutive Funktionen
      -  Allgemeine Entwicklungsfunktionen
        
         Psychomotorik
        
         Sozial-emotionale Kompetenzen
        
         Schulische Kompetenzen
        
         Arbeitshaltung
    - - -  Konstruktivistische Entwicklungsauffassung
        
         Aktive Assimilation neuer Erfahrungen
        
        - o Betonung Bedeutung kindlicher Aktivität und Anpassung Umwelt
        
         Entwicklung als konstruktive Anpassung
        
        - o Entwicklung als Anpassung an soziale und physische Welt
        
         Wechselwirkung verschiedener Entwicklungsfunktionen
        
        o Kognitive, motorische, soziale emotionale, Schulleitung und motivationale Funktionen in Wechselwirkung
        
         Vertikale Repräsentation der Welt:
        
         Repräsentation und Problemlösung überprüft und angepasst
        
        -  Von Defizitorientierung zu Kompetenzorientierung
        
        -  Früher betonte man, was Kinder und Jugendliche nicht können. Heute Fokus auf vorhandenen Kompetenzen.
        
         Jede Lebensphase hat ihren Wert
        
         Jede Phase auf vorherige aufgebaut und hat neue Kompetenzen. Mit Erwerb von Kompetenzen auch Verluste z.B. Verlust Offenheit für neue Lauterkennung bei Spracherwerb
    - -  Normierung (2015-2017)
        
         1672 Kinder und Jugendliche (5;0-20;11) in DE, AUT, CH
      -  Validität:
        
         Konstruktvalidität (z.B. mit IDS, WISC-IV)
        
         Kriteriumsvalidität (z.B. Schulleistungen)
        
         Differentielle Validität (z.B. ADHS)
      -  Reliabilität:
        
         Reliable Angaben zur internen Konsistenz (Cronbachs Alpha)
        
         Retest-Reliabilität nach 2 Wochen für verschiedene Untertests und Altersgruppen
      -  Objektivität:
        
         Durchführungsobjektivität durch Instruktionen
        
         Auswertungsobjektivität durch Auswertungsprogramm sowie Anleitung im Manual
        
         Interpretationsobjektivität durch Interpretationshilfen und Fallbeispiele
  - - -  1. Entwicklungs-Screening (Grenzsteine)
      -  2. Umfassende Entwicklungsdiagnostik
        
         Identifikation von Entwicklungsdefiziten sowie Ressourcen
        
         Aufzeigen Anschlussdiagnostik
        
         Begründung und Spezifikation von Förderbedarf
    - -  “Prinzip der essentiellen Grenzsteine”
      - --> Fertigkeiten mit hoher inhaltlicher Relevanz für ungestörte Entwicklung
      - --> Orientierung an ca. 95 Perzentile
    - -  Körpermotorik
      -  Handmotorik
      -  Kognitive Entwicklung
      -  Sprachentwicklung
      -  Sozial-emotionale Entwicklung (durch Eltern)
    - -  Insgesamt 245 Aufgaben, Dauer 30-60 min
      -  166 Testaufgaben
        
         158 “gekonnt”/”nicht gekonnt”
        
         8 Aufgaben Nachzeichnen (0-5 Pkt.)
      - -  79 Elternfragen
    - -  Normierung
        
         1053 Kinder zwischen 0;6-6;0 (repräsentative Altersnormen)
      -  Validität:
        
         inhaltliche Validität gegeben
        
         Konstruktvalidität durch relative Unabhängigkeit der Skalen gegeben
        
         Kriterienbezogene Validität
      -  Reliabilität:
        
         Interne Konsistenz (Cronbachs Alpha) zwischen .66 und .77
      -  Objektivität:
        
         Durchführungsobjektivität durch Instruktionen
        
         Auswertungsobjektivität durch Programm sowie Manual
        
         Interpretationsobjektivität durch Hilfen und Fallbeispiele
        
         ⇒ Hoch standardisiertes Verfahren
- - - -  Beobachtungsverfahren
        
        o Qualitative Verfahren
        
         Nachteile:
        
         keinen statistischen abgesicherten Vergleich des Individuums mit Normpopulation
        
         klassische Gütekriterien oft nicht angelegt
        
         subjektive Verzerrbarkeit der Durchführung und Auswertung
        
         Subjektivität der Interpretation qualitativer Daten
        
         Vorteile: Besonderheiten und Komplexität des Individuums
        
         häufig diagnostische Gespräche (Anamnese, Exploration, unstrukturiertes Interview) und Verhaltensbeobachtung
        
         Interpretation häufig im Nachhinein
        
        o Quantitative Verfahren:
        
         Nachteile: geringe Flexibilität, nicht für komplexe Fragestellungen
        
         Vorteile: objektiv, zuverlässig, psychometrisch fundiert
        
         Einordnung von Testpersonen als kleiner, grösser oder im Vergleich zu anderen z.B. mittels Zuordnung numerischer Werte ⇒ standardisierte Tests
        
        o erhobene Daten können qualitativ oder quantitativ sein
        
         qualitativ: Informationen betreffen charakteristische Eigenschaften Person/Sache
        
         quantitativ: Anzahl/Ausprägungen von Merkmalen
        
        o zentral in Familien- und Beziehungsdiagnostik
    - - -  Skulpturverfahren
        
        o systemischer Ansatz
        
        o Aufstellung von Familienmitgliedern im Raum (symbolisch oder real)
        
        o Beziehungsaspekte:
        
         Nähe und Distanz
        
         Haltung
        
         Zuwendung
        
         Abwendung
        
        - o Insbesondere bei kleinen Kindern, geeignet zur Visualisierung von familiären Beziehungen
        
        o Problem: Gütekriterien, Vorsicht beim Einsatz
        
        o Beispieltests: Familienbrett, Szenotest, Lebende Skulptur
    - -  Fragebogenverfahren
        
        o Aussagen über System Familie, dyadische Beziehungen (Mutter-Kind, Ehepartner), einzelne Mitglieder
        
        o Inhaltsbereiche: Elterlicher Erziehungsstil, Beziehungszufriedenheit, Beziehungsgefüge
        
        o verschiedene Perspektiven
        
        o Beispieltests: Familienklimaskalen (FKS), Eltern-Belastungsinventar (EBI) etc.
  - - -  Grundlegende dyadische Beziehung (z.B. Bindungsqualität)
      -  Kompetenzen zur Interaktionsgestaltung eines Interaktionspartners (z.B. Feinfühligkeit)
      -  Es können sowohl strukturierte als auch unstrukturierte Aktivitäten und die dabei auftretenden Interaktionen beobachtet werden
    - -  bietet Gelegenheit, gemeinsame Arbeit Elternteils und Kind auf gemeinsames Ziel beobachten
      -  höhere Vergleichbarkeit über Situationen mit verschiedenen Interaktionspartnern
      - -  liefert Daten mit höheren Alltagsnähe
        
        --> Um Transparenz gewährleisten, sollte in Untersuchungsbericht dargelegt, welche Situation unter welchen Strukturierungsgrad beobachtet
        
        --> Bedingungen der Beobachtung sollten dokumentiert werden (Tageszeit, Wochentag, Dauer etc.)
    - -  Unabhängig, ob freie oder strukturierte Situation beobachtet wurde, im Rahmen der Auswertung strukturiertes und kriteriengeleitetes Vorgehen unverzichtbar
      -  Wissenschaftliche Ursprünge systematische Interaktionsbeobachtung gehen auf Bindungsforschung
        
         Fremde-Situationstest, Mary Ainsworth (1969)
      -  Im deutschen Sprachraum: interaktionsdiagnostische Instrumente z.B. Mannheimer-Risikokinder-Studie (MBS-MKI-S)
      -  Grosse Anzahl an Kategoriensystemen zur Auswertung von Interaktionsbeobachtung zwischen Kindern und Eltern
        
        -  Verfahren inhaltlich und definitorischer Ausrichtung heterogen
        
         zeigen unterschiedliches Ausmass an theoretischer Referenzierung und wissenschaftlicher Evaluation
      -  In jedem Fall gezielte Auswahl inhaltlich-funktionaler Kategorien anhand derer Interaktionsdiagnostik erfolgt
      -  Leitend in Auswahl eines Beobachtungsverfahren sollte Spezifikation des beobachtenden Konstrukts sein (z.B. Beziehung oder Bindung als Konstrukt; Elternverhalten zur Einschätzung der Erziehungsfähigkeit oder Verhaltensauffälligkeiten des Kindes als Beobachtungsverfahren)
      -  Ziel: häufig Gesamteinschätzung Beziehungsqualität
      -  Auswertung:
        
         Auswertung von Interaktionssequenzen hinsichtlich des Konstrukts «Beziehung» mittels…
        
        -  Jacob, 2022: Inhaltlich- funktionale Beobachtungskategorien
        
         Perspektive des Kindes
        
         Perspektive des Elternteils
        
         Perspektive der Eltern-Kind-Beziehung
        
         Perspektive der elterlichen Beziehung
        
        -  Beurteilungskategorien: adaptiv, imbalanciert, beeinträchtigt, gestört
        
         Downing, 2009: Downingskalen
        
         Diese Beurteilungsansätze haben aufgrund Ökonomie und breiten Einsetzbarkeit gewisse Verbreitung in Praxis
        
         basieren auf theoretisch Modellen, jedoch noch nicht wissenschaftlich evaluiert
  - - - Reaktivität: Messung beeinflusst durch die Tatsache, dass gemessen wird
      - o Non-reaktive Verfahren: Aufzeichnung werden erst im Nachhinein ausgewertet (z.B. Video, Briefe, Tagebuch etc.)