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HTA 4 - Verhaltensentwicklung - Coggle Diagram
HTA 4 - Verhaltensentwicklung
Der genetische Code
In den genetisch codierten Bereichen (= Veranlagung inklusive Charakter und Gesundheit) werden die Weichen vor der Geburt über die Elterntiere gestellt.
Gesetzgeber will bestimmte Rassen verbieten, weil er davon ausgeht, dass Aggressionsverhalten genetisch codiert wäre.
Aggression ist Beantwortung einer bestimmten Situation.
Gesetzgeber sollte sollte genetisch codierte Bereiche die Verhalten beeinflussen (wie Angst etc.) berücksichtigen...
Kontrollen nur in der Rassezucht (Extreme Unterschiede bei der Kontrolle in Bezug auf Inhalte und Strenge von Gesundheits- und Charaktermerkmalen.)
Man kann verpaaren war fruchtbar ist...
Zuchtziel: "Beste" Hunde
Der Begriff Gesundheit bedeutet jedoch nicht nur die Abwesenheit von Krankheit, sondern beschreibt die Gesamtheit von physischen und psychischem Wohlbefinden.
Sollte sein: Gesunde Hunde, geringstmögliches Gefahrenpotential, optimale Leistungen
Krankheitsdispositionen
Wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer tatsächlichen Erkrankung bei den Nachkommen ist, liegt an der Höhe des Erblichkeitsfaktors und des Erbganges des jeweiligen Defekts.
Wir züchten absichtlich mit Defekt-Genen (weil wir bestimmte Fellfarben, Ohrenformen etc. haben wollen).
Verbandsspezifische Kontrollen (Zuchtzulassung) im Hinblick auf gesundheitliche Anforderungen von Zuchttieren variieren stark. (Hobbyzucht, Designerrassen,...)
Viele Erbkrankheiten können versteckt weitergegeben werden (Bsp rezessives Gen oder wenn der Defekt geschlechtverbunden vererbt wird.).
Beim Auftreten eines Defekts (körperlich oder charakterlich) verbietet sich aus zuchthygienischen Maßnahmen "theoretisch" die Zucht mit sämtlichen Nachkommen dieser Linie(n).
Wesensmerkmale
Charakter: beschreibt die Tendenz bestimmte Verhaltenseigenschaften zu zeigen.
Temperament = Verhaltensgewohnheiten
Einflussfaktoren
Was war das ursprüngliche Zuchtziel/ Verwendugszweck der Rasse?
Welche Eigenschaften waren in der ursprünglichen Spezialisierung erwünscht?
Wie hoch ist der Erblichkeitsfaktor dieser Eigenschaft?
Erblichkeitsfaktor der Eigenschaft (wenn hoch, dann setzt er sich leicht durch und umgekehrt).
Versuch mit Pointern zum Erblichkeitsfaktor Angst: Es brauchte nur wenige Generationen um "Psychohunde" zu kreiieren.
Fazit: Die gesamte (Verhaltens-) Entwicklung eines Hundes wird durch den Einfluss der Umwelt, in der der Hund lebt, auf seine genetische Ausstattung bestimmt. In vielen Fällen ist es nicht möglich eine klare Trennung zwischen genetischen Faktoren und den steuernden Umwelteinflüssen zu ziehen.
Jeder einzelne Umweltfaktor hat ab dem Zeitpunkt der Geburt Einfluss auf die Gesamtentwicklung des Tieres.
Neugeborerenphase
Ab Geburt die ersten 2 Wochen
Überreiche neuronale Anlage: Zellen und Zellbahnen die benutzt werden, werden gestärkt (es bilden sich weitere Nervenzellen und Verbindungen). Ungenutzt Zellverbindungen werden aufgelöst. Körper wird immer mehr darauf eingestellt welches Leben gefordert ist.
Die Welpen werden zu kleinen Umweltspezialisten.
klassische "Nesthocker" (Abhängigkeit maternaler Pflege): Relativ starke Immobilität, Unreife bestimmter Sinnesorgane (Augen und Ohren geschlossen etc.), Wärmebildung nicht ausgereift, geringe körperliche Reserven,...
Tastsinn und Schmerzempfingen schon vor der Geburt voll ausgeprägt. Milchbar finden, Unterscheidung von kalt/warm, Reaktion auf Kontakte/Kontaktverlust.
Alle ausgeführten Handlungen fast ausschließlich angeboren (saugen, schlafen, ggf. Notsignale).
Verhältnis zu Mutter nicht bindungsgetragen.
Geruchs- und Geschmackssinn: Zum Zeitpunkt der Geburt weit entwickelt. Ausreifung des Geruchsinnes bis Ende Welpenzeit.
Hör- und Sehsinn: größtenteils noch nicht voll entwickelt. (Öffnung Augen und Ohren 11.-18. Tag, Ausreifung Sehleistung bis Ende 4. Lebensmonat)
Weitere Daten
Zahnloses Maul
Körpertemperatur weit unterhalb adulter Hunde.
Verringerung Geburtsgewicht am 1. Tag, Verdopplung bis zum 10. Tag.
Starke immunologische Inkompetenz
Einziger immunologischer Austausch über Plazenta und Kolostralmilch der Mutterhündin.
Harn- und Kotabsatz geschieht nicht aktiv sondern durch äußere Stimulation.
Relevante Ereignisse
Steuerung der Frustrationsfähigkeit
Kampf um die Milchbar, wegrollen aus der Kuschelzone,... Kurzer Frust bewirkt eine Anpassung der Verhaltens um wieder in die Wohlfühlzone zu kommen.
Etablierung erster Umweltpräferenzen (z.B. Geruchsreize)
Ausreifung neuronaler Verknüpfungen
Ausreifung des hormonellen Regelkreises (Hypophyse -> Nebennieren (Stresssteuerung))
Stimulation über Tastsinn, Geruchssinn und Schmerzempfinden möglich.
Feintuning für Stressansprechbarkeit
Gezielte und effektive Stimulation (3-5 Sek) mit z.B. Kältereiz, Untergrundveränderung,... Dann wieder ab zur Mama.
Dr. Carmen Battaglia: Method of Neurostimuloation
Essenzielle Erlebnisse für ein Leben in menschlicher Obhut
Geruchskontakte mit Menschen
Verarbeitung milder Stressreize
Handlingserfahrungen durch Menschen
Erleben und Verarbeitung von Frust
Achtung bei Einzel- oder Zwillingswelpen! Hier fehlt das "normale Frustempfinden", das bei Nahrungsaufnahme sonst statt findet.
Strikt zu vermeiden: Unnötige Überversorgung sowie Brach-Liegen-Lassen
Geförderte Welpen: schnellere Gehirnentwicklung, schnelleres Wachstum, frühere motorische Kontrolle, mehr Explorationsverhalten, aufnahmebereiter für Lerninhalte, weniger frust- und stressanfällig
Wichtiges Aufzuchtziel: Erhalt/ Schulung der Frustrationstoleranz (Das Individuum ist in der Lage eine Enttäuschung auszuhalten ohne in Angst oder Wut zu geraten; Positives Weltbild bleibt trotz momentaner "Herausforderung"/ Enttäuschung erhalten.)
Lebenswoche "Übergangszeit"
deutlich mobiler
alle Sinneskanäle offen
zunehmend selbstbestimmtere Handlungsfähigkeiten
Neugierde und Erkundungsverhalten in Bezug auf Umwelt
Verhalten ist weniger Reflexgesteuert
Das "Lager" wird zum versäubern verlassen. (Wichtig sind verschiedene Untergründe, denn es werden bereits da Präferenzen gebildet. "Draußen-Struktur" von Vorteil.)
Weitere Daten:
Die Zähne brechen durch.
Das Abstillen der Mutterhündin beginnt in Wo 3.
Welpen können eigenes Körpergewicht tragen, eigenständig Wurflager verlassen, selbstständig Kot und Harn absetzen.
Aktive Interaktionen; Beginn echter Hundehandlungen.
Immer weniger Reflex-gesteuertes Leben.