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HTA 2 - Verhaltensbiologie - Coggle Diagram
HTA 2 - Verhaltensbiologie
Wolf - Hund
Zwei verschiedene Unterarten
Leben seit langer Zeit in unterschiedlichen Umwelten.
Haben sich ganz unterschiedlich entwickelt.
Veränderungen im Phänotypen bedeuten auch Veränderungen im Verhalten. Stehen in realtiv enger Korrelation miteinander.
Das Silberfuchsexperiment
Ziel: Reproduzierbare Zahmheit
Zuchtansatz: strikte Selektion auf bestimmte Verhaltensweisen
Ergebnis: Verhaltensveränderungen gingen mit starken Veränderungen im Phänotypen einher (Fell, Fellfarbe, Körperbau, Verhaltensentwicklung,...)
Viele Hunde sehen dem Wolf nicht mehr ähnlich.
Normalverhalten Hund vs Normalverhalten Wolf sind sehr unterschiedlich, auch wenn es Überschneidungen gibt.
Domestikation
Merkmale der Domestikation/ Zuchtselektion durch Menschen.
Typische Phänotypische Veränderungen.
Gravierende Unterschiede in Bezug auf Körpergröße.
Bei manchen Tierarten leichter (z.B. Hund) als bei anderen (z.B. Katze).
In der Zucht kann man nie auf nur ein Merkmal selektieren. Es gehen immer noch andere mit einher.
Weniger Angst und Aggressionstendenz in Bezug auf Menschen.
Domestikation vom Wolf zum Hund
Vor ca 12000 - 15000 Jahren
Selektion auf bestimmte phänotypische Domestikationsmerkmale ist Grund für große Spannbreite der heutigen Spezialisierungen unserer Haushunde.
Rassezucht ist erst ca 200 Jahre alt. Auf bestimmte Arbeitsleistung (Jagd etc.) schon länger.
Wildtier Wolf: Selektion auf Zahmheit -> Haustier Hund: Selektion auf bestimmte Eigenschaften -> Spezialisierte Hunderassen
Ein Hund ist kein Wolf!
Fazit
Es gibt mannigfaltige Unterschiede zwischen Wolf und Hund.
Selbst innerhalb der Unterart Hund ist es Aufgrund der großen Rassevielfalt und breiten Streuung von Eigenschaften/Spezialisierungen schwer in pauschalisierter Form von "Normalverhalten" zu sprechen.
Bei der Aufzucht gelten für Hunde andere Dinge als für den Wolf.
Frühe und zielgerichtete Förderung der Welpen zahlt sich später aus.
Hund Hund Kommunikation
sehr fein
erfolgt in Bruchteilen von Sekunden
Setzt ein funktionierendes Sender-Empfänger System voraus.
Sender muss in der Lage sein, situationsgemäß die richtigen Signale auszusenden (genetische Anteile, erlernte Fähigkeiten).
Empfänger muss über entsprechende Sinnesorgane verfügen und in der Lage sein die Signale aufnehmen und richtig decodieren zu können.
Sprachschwerpunkt ist die Körpersprache. Anteile der Lautsignale in der Kommunikation ist vergleichsweise gering.
Klare, ehrliche Informationen über aktuelle Emotions-, Motivations- und Intentionslage.
Sender kann aktiv versuchen das Verhalten des Gegenübers mittels seiner Signale zu beeinflussen,
Besonders wichtige Körperteile: Ohren, Stirn, Augen, Maul, Kopf allgemein (Haltung), der Körper (Haltung allgemein, Gelenkbeugung, Muskelspannung), die Rute.
Zur Kommunikation werden verwendet: Körperhaltung, Verhaltensweisen (Gesten), Lautsignale, Geruchsstoffe
Probleme: verschiedene angezüchtete rassetypische Eigenschaften oder vom Menschen herbeigefügte Aussehensveränderungen, die die Kommunikation nur eingeschränkt zulassen (kupierte Ruten, Kringelruten, Schlappohren, Hautfalten, Fellbeschaffenheit und -farbe,...)
Wichtig ist die Sozialisierung mit möglichst vielen verschiedenen Phänotypen um später die Signale des Senders besser deuten zu können.
Sozialverhalten
Hunde sind obligat sozial ausgerichtete Tiere, die zur Aufrechterhaltung ihres Wohlbefindens auf das Zusammenleben mit Sozialpartnern angewiesen sind.
Hunde sind darauf ausgerichtet in sozial strukturierten Gruppen nach dem Prinzip einer Hierarchie zu leben.
Soziale Hierarchie: Jedes Individuum hat eine Rangstellung und unterschiedliche soziale Bindung zu jedem Individuum der Gruppe. Ist erkennbar an der Kommunikation der Individuen untereinander.
Dominanz: Beschreibt die Beziehung zweier Individuen und nicht eine grundsätzliche Eigenschaft.
Die Rangstufung unterliegt keiner linearen Hackordnung.
Zwischen verschiedenen Individuen können auch individuelle soziale Allianzen bestehen.
Die Rangordnung dient der Aggressionsvermeidung innerhalb der Gruppe.
Ist nicht starr festgelegt. Kann sich verändern/ wechseln.
Rangstellung ist abhängig von vielen Faktoren, z.B. Alter, Kraft, Größe, Gesundheit, Selbstvertrauen,...
Ressource Holding Potential (RHP)
Jedes Tier hat eine bestimmte Fähigkeit Ressourcen (Nahrung, Territorium, Sozial, -Sexualpartner) zu erwerben und zu behalten.
Bei der Berechnung der RHP wird eine Kosten-Nutzen Rechnung erstellt: (RHP x Wert/Wichtigkeit der Ressource) : Kosten um dies zu erreichen
Man kann nur eine klare Aussage über zwei Individuen und eine ganz konkrete Situation treffen.
Rangordnung nur in einem feststehenden Sozialverband.
In zufälligen Treffen mit fremden Artgenossen gibt es keine biologische Notwendigkeit der Aggressionsvermeidung (die ja ein wichtiger Bestandteil der Aufrechterhaltung eines Sozialverbandes ist).
Aufgrund der nicht-linearen Rangordnung im Zusammenleben mit dem Menschen in einem Mehrhundehaushalt, spielt es eine Rolle wie sich die Menschen jedem einzelnen gegenüber verhalten (Konfliktpotential, wenn aus Hundesicht "rangunlogisch" gehandelt wird.).
Ressourcen
Wichtige Ressourcen für sich in Anspruch nehmen zu können ist ranghohen Individuen vorbehalten.
Hunde drücken ihren Anspruch über Körpersprache aus (Imponierverhalten, Agonistischen Verhalten).
Ressourcen/Privilegien die Hunden üblicherweise wichtig sind: Futter, Spielzeug, Ruheplätze, Zugang und Interaktionen zu/ mit bestimmten Sozialpartnern, ggf. Wegstrecken, Reproduktion
Bedürfnispyramide
Grundbedürfnisse (Nahrung, Wasser, Schlaf, etc.) > Sicherheitsbedürfnisse (Eigene Unversehrtheit, Territorium, Umgebung) > Sozialstrukturen (soziale Gruppenbindung, Allianzen) > Wertschätzung (Anerkennung für Leistung,...) > Fortpflanzung
Soziale Interaktionen außerhalb eines feststehenden Sozialverbandes
Spaziergänge
Mögliche Interaktionen: Spielerische Interaktionen, schnüffeln, gemeinschaftliches jagen, "mobbing", andere erwünschte und unerwünschte Interaktionen
Hundehalter verkennen oft die Situationen bzw das Verhalten des eigenen Hundes.
Nur dann sinnvoll, wenn das Individuum gut sozialisiert ist. Ansonsten kontraproduktiv.
Gefahrenpunkte
Stress für Hunde die nicht ausreichend auf Artgenossen sozialisiert sind.
Mobbing bringt sowohl für den Aggressor, als auch das Opfer sehr ungünstige Lernerfahrungen mit sich.
Mobbing wird leider häufig von den Hundehaltern nicht erkannt.
Sozial aufgeschlossene Hunde (speziell Jungtiere) lassen sich leicht von Artgenossen anleiten.Dies kann kritisch sein, wenn der "Lehrmeister" nicht viel gutes/erwünschtes Verhalten in seinem Repertoire hat (Jadtanleitung, Blödsinn machen, buddeln, essen klauen,...).
Im privaten Zusammenleben (Gruppenzugehörigkeit) sollte dieser Aspekt bedacht werden.