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Emotionstheorien - Wie entstehen Emotionen? - Coggle Diagram
Emotionstheorien - Wie entstehen Emotionen?
Behavioristischer Ansatz
Emotion = Intersubjektiv beobachtbares Reaktionsmuster, das durch bestimmte Umweltgegebenheiten verlässlich ausgelöst wird
Emotionstheorie nach Watson
drei angeborene Reaktionsmuster:
Furcht
Wut
Liebe
-> Freie Kombination der angeborenen Reaktionsmuster führt zur Vielfalt der Emotionen durch klassische Konditionierung
Experiment: Der kleine Albert
Albert wird darauf konditioniert auf eine weiße Ratte mit Furcht zu reagieren
generalisiert auch auf andere weiße Stimuli
emotionale Reaktion kann durch Lernerfahrung trainiert/erworben und differenziert werden
Physiologischer Ansatz
Emotion = bewusstes Erleben einer körperlichen Veränderung
James-Lange-Theorie
körperliche Veränderungen führen zu emotionalem Erleben
Ich bin traurig weil ich weine
erst die körperliche Reaktion, dann das emotionale Erleben
Wahrnehmen eines erregenden Reizes als hinreichende Bedingung für das Eintreten von Körperreaktionen
Veränderungen des Körpers lösen spezifische Emotionen aus, die unterscheiden werden und unbewusst eintreten
das bewusste Erleben einer Situation wird als Emotion wahrgenommen
Marano (1924)
:
künstliche Stimulation der Viszera führt nicht zu emotionalem Erleben, sondern zu "als-ob-Gefühlen"
widerlegt James-Lange-Theorie
Kritik von Walter Cannon
Querschnittsgelähmte haben auch Emotionen
Rückmeldungen vom Körper zu unspezifisch: gleiche Muster lösen verschiedene Reaktionen aus
Organe sind unempfindlich
Reaktionen der Viszera zu langsam
Cannon & Bard - Theorie
emotionales Erleben unabhängig vom physiologischen Erleben
körperliche Reaktion und Emotionen laufen gleichzeitig ab
voneinander unabhängige Folgen eines Reizes
Fight-or-Flight Reaktion
Kognitiv-Physiologischer Ansatz
Emotion = Kombination von physiologischer Erregung und kognitiver Bewertung
Schachter & Singer
emotionales Erleben besteht aus zwei Faktoren:
1) physiologische Erregung + 2) kognitive Bewertung
Interpretieren des physiologischen Erlebens durch Umwelt-Kontext führt zu Emotionserleben
Physiologische Reaktion
Kognitive Interpretation der Situation
Emotionales Erleben
ohne physiologische Reaktion, keine Emotion
Experiment Schachter & Singer
:
Injektion, Manipulation, Verhalten des Konföderierten
Fehl-informierte und Nicht-informierte suchen eine Erklärung für ihre, von der Injektion ausgelöste, physiologische Erregung und passen sich dem Verhalten der Konföderierten an
Teilnehmer, die physiologisch erregt waren, interpretieren ihre Emotion basierend auf den Hinweisen aus ihrer unmittelbaren Umgebung
bestätigt Theorie
beschreibt Erregungstransfer
Erregungstransfer
= wenn Menschen sich der Quelle ihrer Erregung nicht bewusst sind, kann diese Erregung fehl-attribuiert werden
Zillmann (1971)
untersucht Erregungstransfer
höhere körperliche Betätigung = mehr Aggression?
Interaktion stärker als Haupteffekt
körperliche Betätigung allein führt allein nicht automatisch zu mehr Aggression, sonder nur in Verbindung mit erfahrener Aggression
stärkere Rache, wenn der Puls nach oben gebracht wird
Capilano Suspension Bridge
höhere Attraktivität von Frauen, wenn der Puls nach oben geht
höherer Puls durch Brücke, wird fehl interpretiert
Valins (1966)
Kritik durch Zajonc (1980)
Emotionale Reaktionen finden auch ohne Kognitionen statt
Emotionale Reaktionen sind schneller als Kognitionen
kognitive Diskrimination keine Voraussetzung für evaluative Diskrimination
Subliminal mere exposure (Monahan, Murphy & Zajonc, 2000)
wiederholte Darbietung von Stimuli führt zu positiverer Stimmung und verbesserte die Bewertung von ähnlichen und unähnlichen Siimuli
unter der Wahrnehmungsschwelle (d.h keine Kognitionen nötig)
Kognitive Bewertungstheorien
Emotion = kognitive Bewertung und Einschätzung
Lazarus kognitive Theorie
jeder emotionale Zustand ist ein direktes Produkt davon, wie ein Individuum eine Situation bewertet und interpretiert
löst Schachter & Singer Debatte
Bewertung erfolgt in zwei Stufen:
1. Primary appraisal
schnelle erste Bewertung
gut / schlecht Dimension
stabil
persönliche Relevanz der Situation
unabhängig von Kultur
2. Secondary appraisal
langsamere zweite Bewertung
höhere Kognitionen
variabel
Handlungsplanung / Ressouren
abhängig von Kultur
Weiners kognitive Attributionstheorie
Emotionsentstehung = Abfolge von Bewertungen
bevor Emotionen erlebt werden können, muss das Ereignis bewertet werden
Bewertung in drei Stufen:
Erste Bewertung
(Zielerreichung)
ereignisbahängige Emotionen
Freude, Trauer,...
Ursachensuche
wenn Ereignis negativ, unerwartet oder wichtig ist
attributionsabhängige Emotionen
Überraschung,...
Einordnen
des Ursachenfaktors auf Dimensionen
dimensionsabhängige Emotionen
Stolz, Scham, Dankbarkeit, Schuld, Ärger
Kausaldimensionen nach Weiner:
Lokalität: internal vs. external
Stabilität: stabil vs. variabel
Kontrollierbarkeit: kontrollierbar vs. unkontrollierbar
Positives Ereignis:
internal + stabil -> Stolz
internal + variabel -> Stolz
external + stabil -> Dankbarkeit
Negatives Ereignis:
internal + stabil -> Schuld
internal + variabel -> Scham
external + stabil -> Ärger