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Jahrgangsmischung/ neue Schuleingangsstufe - Coggle Diagram
Jahrgangsmischung/ neue Schuleingangsstufe
Definitionen
Götz & Krenig
, 2014: schulische Organisationsform, die ein gleichberechtigtes Agieren aller Mitglieder einer Lerngruppe sichert trotz bestehender Unterschiede zw ihnen
Hinz & Sommerfeld
, 2004: Zusammenfassung verschiedener Jahrgangsklassen zu einer Lerngruppe und demnach Abkehr von jahrgangsklassenbezogenem Unterricht
Rechtliche Grundlagen
Bayern: "altersgemischte Eingangsphase" möglich, teils freiwillig, teils gezwungen a. g. Schülerzahlen
Grundlage Art 32, Abs. 2 des BayEUG: An GS können Jahrgangsklassen gebildet oder zwei Jahrgangsstufen in einer Klasse zusammengefasst werden
Stichtagsregelung: Bayern bis 31.12 Vollendung des 6. Lebensjahres
Geschichtlicher Hintergrund
17. Jhd.: Comenius "Jahresklasse"
einmalige Einschulung im Jahr
Annahme: geistig-psych. Entwicklung und Lebensalter verlaufen parallel --> Homogenisierung
Kritik: Individualität ausgeblendet, große Variationsbreite an Leistungsfähigkeit auch in altershomogenen Klassen
19. Jhd.: Wechselseitiger Unterricht
"Monitoren" (ältere SuS) unterrichten andere SuS
LK unterrichtet nur "Monitoren"
effizient, schnell, billig, rationell
20. Jhd.: Jahrgangsklassen
Vorläufer Jahresklasse Comenius
Jahrgangsprinzip als Folge der altersmäßig festgelegten allg. Schulpflicht u. Einschulung an best. Termin
Ziel: Homogenität bezügl. Leistungsfähigkeit --> Zurückstellen, Nichtversetzen u. Überspringen
Kritik:
-Übersehen der natürlichen Variationsbreite der Leistungsfähigkeit
-große Spannweite der Eingangsvoraussetzungen
-Schwierigkeiten im soz. Bereich durch z.B. Wiederholung
Maria Montessori
(1870-1952)
sensible Phasen (hohe Empfänglichkeit zum Lernen von Inhalten) nicht direkt an Alter gekoppelt u. verläuft nicht bei allen Kindern zeitgleich
Kinder aus 3 Jahrgangsstufen gemeinsam
Verschiedenheit wirkt sich positiv auf kogn. u. soz. Entwicklung aus
Beschluss von 1997:
neue Schuleingangsstufe
(KMK, 1997) in 15 Bundesländern erprobt
Zurückstellungen beschränkt
vorzeitige Einschulung möglich
flexible Verweildauer
zusätzliche Einschulungstermine
"Kann-Kinder"
integrativer Schulanfang
Ziel
: jahrgangsübergreifende Eingangsstufe u. Senkung des Einschulungsalters
Vor- und Nachteile
Vorteile
siehe Begründungsansätze
Götz & Koenig
, 2014
Wagener
, 2014:
-lernförderlich
-Bessere Chance des Lernens
-miteinander/voneinander Lernen
-Forderung nach Differenzierung u. Individualisierung
-hohe Sozialkompetenz
-Pädagogik d. Vielfalt (Prengel)
Nachteile
Hausen, 2015:
-Hohe Anforderungen an L
-Schwierigkeiten bei Organisation curricularer Inhalte
-Schwierigkeiten bei krit. Bezugsnorm zur Leistungsprüfung
-Über/Unterforderung der SuS
-Unruhe durch jährliche Fluktuation des Gruppengefüges
Begründungsansätze
Demographisch
(Götz & Krenig)
demographisch Entwicklung: starker Geburtenrückgang, weniger wohnortnahe Spielgruppen
Pädagogisch
(Götz & Krenig)
Reformpädagogik (Montessori, Petersen) Kritik an Jahrgangsklassen: Zwangscharakter, Vernachlässigung d. Individualität, Verdickung v. Ungleichheiten, Widersprich natürl. Gesellschaftsordnung
Soziales, kooperatives Lernen
Förderung d. Selbständigkeit
Nutzung v. Heterogenität
Modelllernen (Bandura, 1963)
Didaktisch
kognitiv
Lernen durch Lehren (Wiater, 2013)
durch untersch. Leistungsstand leichter "Zone of profimal development" zu erreichen (Vygotsky)
Verständlichere Erklärungen von S für S, da sie sich kogn. nachher sind als Erwachsene
sozial
helfen/ um Hilfe bitten --> Sozialkompetenz (beide profitieren)
Entlastung von L --> mehr Zeit für Diagnostik
höhere Selbstbestimmung --> pos. Selbstkonzept
SuS sind altersgemischte Gruppen aus KiGa gewöhnt
Ziele
(KMK 2002)
Bildungspolitisch
: Reduktion d. Zurückstellungen, Senkung d. durchschnittlichen Einschulungsalters
Schulorganisatorisch
: Ausrichtung an indiv. untersch. Lernvoraussetzungen, Maßnahmen zum Chancenausgleich
Päd.did
: indiv. Gestaltung d. AnfangsU, Teamarbeit d. LK´s
4 Modelle der Jahrgangsmischung
(Faust, 2006)
Modell
: jahrgangsübergreifende Lerngruppenbildung (flexible Verweildauer), sozialpäd. Fachpersonal
Modell
: jahrgangsübergreifede Lerngruppenbildung, kein sozialpäd. Fachpersonal
Modell
: Jahrgangsklassen, sozialpäd. Fachpersonal
Modell
: Jahrgangsklassen, kein sozialpäd. Fachpersonal
Neue Schuleingangsstufe
(Götz, 2014)
Ziel
:
Verbesserung d. Schuleingangsphase
Begründung
:
Senkung durchschn. Schuleintrittsalters
Anpassung an indiv. Lernausgangslagen
Empirie widerlegt, dass Selektionsmaßnahmen zur Homogenisierung beim Schuleintritt nötig sind
Optimalmodell
(KMK, 1993)
u. 2. GS-Jahr bilden organisatorische u. päd. Einheit
Flexible Verweildauer (1-3 Jahre)
Mehrere Einschulungstermine pro Jahr
Zusammenführung von sonder-, Grund- & sozial.päd. Arbeit
Einschulung aller schulpflichtigen Kinder (keine Zurückstellung)
7 Kernelemente FleGS
(Bayern)
Anknüpfen an vorschul. Bildung u. Erziehung
Jahrgangsgemischte Klassen
Flexible Verweildauer
Lernrückmeldung u. Leistungserhebung
Bildung- u. Erziehungspartnerschaft mit Eltern
individualisierende Lernangebote
Erhebung d. Lernausgangslage
Empirie
FleGS (ISB, 2013/14)
SuS
gleichwertige, punktuell bessere Kompetenzen
guter Klassenzusammenhalt
positives Selbstkonzept
U/LK
bessere individuelle Förderung
U passt sich an Entwicklung der Kinder an
Leistungsstärkere Klassen in FleGS
FleGS als gute Lösung für Heterogenität
--> Forschungsstand noch uneinheitlich
Empirie
Voraussetzungen im U
Öffnung von Unterricht
Einrichtung v. Freiarbeits- und Spielzeiten
Organisierte Zusammenarbeit
Hilfeleistungen
Kogn. u. did. Fähigkeiten der Kinder (einschätzen)
Gesprächsregeln
Voraussetzungen zur Umsetzung
(Hausen, 2015)
Bereitschaft aller Beteiligten
päd. Konzept
geeignetes Modell
Differenzierungskonzept
Offener Unterricht
Vorbereitung d. Umgebung
Veränderte Rolle d. Lehrers