Please enable JavaScript.
Coggle requires JavaScript to display documents.
Fehleranalyse und -therapie - Coggle Diagram
Fehleranalyse und -therapie
Geschichte
Früher
= Defizit, Sünde: überträgt sich auf andere SuS, soll von vornherein verhindert o. korrigiert werden
Heute
= keine Defizite
keine Erwartung fehlerfreier Leistung
Interlanguage-Hypothese (Selinker): Zwischensprachen weisen Fehler auf
Fehler zeigen Kreativität beim Umgang mit neuem Wissen & Sprache
Fehler sind Informationsquellen für Diagnostik
Fehlerschwerpunkte bei DaZ-SuS
(Chlosta/ Schäfer)
Grammatik
Wortfehler
Rechtschreibfehler
Problem: verdeckte Sprachschwierigkeiten (Knapp) sprachlich korrekt aber nicht Äußerungsabsicht
Semantik statt Grammatik
Fehleranalyse
(Chlosta, Schäfer, Baur 2020)
beschäftigt sich mit Fehlern von Individuen
untersucht typische Fehler und Ursachen
berücksichtigt Sprachebenen und Fehlerkategorien
Ziele
Identifizierung, Klassifizierung u. Erklärung v. Fehlern
Gibt Aufschluss über Sprachstand u. Verlauf des Zweitspracherwerbs
Nachvollziehen möglicher Denkoperationen der SuS
Lernschwierigkeiten aufdecken u. behandeln
Grundlagen
Diagnostische
Leitfragen
nach Dehn
Was kann S schon?
Was muss S noch lernen?
Was muss S als nächstes lernen?
Schritte
einer Fehleranalyse
Fehleridentifikation
: Fehlerdefinition u. Kriterien (Korrektheit, Verständlichkeit, Situationsangemessenheit)
Fehlerebenen und Fehlerklassifikation
(Kleppin): Performanz- u. Kompetenzfehler, Klassifikation nach Sprachebenen
Fehlerursache
(Kleppin, Chlosta): Einfluss L1 u. L2 (inter- o. intralinguale Interferenz) u. Kommunikationsstrategien
Fehlerbewertung
(Jung): Fehlergewichtung (schwer/leicht), Zeichen, gemeinsame Bewertung mit SuS
(
Fehlerkorrektur & Fehlertherapie
)
Grenzen
d. Fehleranalyse
Klassifikationsproblem (versch. Kategorien, Ursache unsicher)
Bewertung setzt Basiskenntnisse u. Diagnosefähigkeiten der LK voraus
indiv. Fehleranalysen sind zeitaufwändig
Fehlerkorrektur
Definition
(Rost-Roth): Korrekturen im engeren Sinne sind Reaktionen auf Äußerungen, die etwas als fehlerhaft behandeln
Ablauf
1. Frage
: Handelt es sich um einen Fehler?
2. Frage
: Ist es sinnvoll, den Fehler zu korrigieren?
3. Frage
: Wie kann der Fehler korrigiert werden?
Reaktion auf Fehler
Korrektur
: Äußerungsabsicht nicht erkannt, Version der Lk übernehmen
Reparatur
: Lk gibt Formulierungshilfe
Ignorieren
Missbilligen
Helfen
: Lk greift ein bevor Fehler gemacht wird
Korrekturtypen
Selbst-/Fremdinitiierte Selbst-/Fremdkorrektur
nonverbale/verbale, nicht unterbrechende/unterbrechende, nicht ausholende/ausholende Korrektur
Indirekt Korrektur (Gestik, Nachfragen)
Direkte Korrektur
Delegation der Korrektur (an Klasse weitergeben)
Korrekturempfehlungen
(Rost-Roth)
Variieren
Positives, affektives Feedback
Positive Fehlerkultur
Prinzip d. Positivkorrektur
So viel wie nötig, so wenig wie möglich korrigieren aber alle Fehler vermerken
affektive Komponente beachten
erfolgreiches Feedback
Schriftliche/ Mündliche Fehlerkorrektur
Schriftliche
Dimensionen
(Klepping 2010)
Einfache Fehlermarkierung: Aufforderung Selbstkorrektur
Fehlerkennzeichnung mit Korrekturzeichen
Berichtigung durch den Lehrer
Berichtigung durch den Lernenden: nur bei Performanzfehler möglich
Faktoren
(Ellis 2009)
Ziel
der Korrektur: Überarbeitung o. Transfer (Dlaska u. Krekeler 2015: kein Transfer, trotzdem gleicher Fehler nächstes mal)
Art
der Korrektur: direkt o. indirekt (Hattie 2007: nicht effektiv)
Umfang
der Korrektur: umfassend o. gezielt
--> Mischformen am sinnvollsten!
Bewertungskriterien
(Jung)
Grammatiktest: (nicht) Erfüllung der Aufgabe
gelenkte o. freie Textproduktion: Inhalt, Sprache, Stil, Form
Mündliche
Arten
(Herlemann)
Fremdkorrektur: Selbst- o. Fremdinitiiert
Selbstkorrektur: Selbst- o. Fremdinitiiert
Korrektur nach Fehlerarten
Aussprachefehler
: Lehrerecho, Film o. Tonaufnahme machen, Lautbildung im Mund, verbale u. nonverbale Signale
morphosyntaktische Fehler
: Hinweis zur Selbstkorrektur, direkte Korrektur, auch mal verzichten
lexikosemantische u. pragmatische Fehler
: weitere Erklärung, zusätzliche Beispiele
inhaltliche u. pragmatische Fehler
: immer korrigieren, denn wenig toleriert, erklären, besprechen, Rollenspiele
Probleme
weniger gut planbar
viele Dinge gleichzeitig
weniger dauerhaft
viel Korrektur --> Interaktionsziel unerreichbar
viel Korrektur --> demotivierend
Bewertungskriterien
(Jung)
Verständnis von Äußerung u. Inhalten
Situationsadäquate Reaktion
Fähigkeit Inhalte zu verarbeiten, darzustellen, zu vermitteln
angemessener Ausdruck
Richtigkeit in Syntax
Aussprache, Intonation, Sprechgeschwindigkeit
Empfehlungen
(Kleppin, Schweckendiek)
Korrekturarten variieren
positives Feedback
positive Lernkultur
nicht in Sprachproduktion hineinkorrigieren
auf festgelegte Lernziele konzentrieren
Lehrerecho sinnvoll
Redebeitrag wertschätzen
Fehlertherapie/ Fehlerbehandlung
(Schweckendiek)
kontrastiver Vergleich: Interferenzen voraussagen u. vermeiden
Systembezogene Wiederholungsübungen: keine Übergewichtung sonst Übergeneralisierungen
Fehlerbesprechung in Klasse
einprägsame Sprichwörter, Reime, Merksätze
Problemorientierter U
Spielerischer Umgang mit Fehlern: Fehler der Woche
Förderung selbstständigen Fehlerfindens u. Korrigierens: Textlupe
Empirie
Rost-Roth
: hohe Wirksamkeit von Selbstkorrektur, da kognitiv anregend
Virgil u. Oller
(1976): Lernerfolg nimmt zu wenn Korrektur freundlich und Fehler verstanden wurde; nimmt ab wenn Bloßstellung, nicht verstanden
Definition
schwierig, da Fehler werden unterschiedlich betrachtet
(Hoppe, 2014)
Verstoß gegen eine geltende Norm