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Inklusion am seidenen Faden - Coggle Diagram
Inklusion am seidenen Faden
Zusammenfassende Analyse
Interviews konzentrierten sich auf...
soziale Eingebundenheit
Kompetenzerfahrung
Autonomie
Zukunftsperspektiven
Bemerkenswerte Gemeinsamkeiten werden auf gesellschaftliche Umstände und Strukturen zurückgeführt
Personen mit Behinderungen stoßen auf Barrieren, die ihre Teilhabe stärker beeinträchtigen als ihre körperlichen und kognitiven Probleme
Brennpunkte
Autonomie
Autonomie ist begrenzt: Jugendliche sind in vielen Bereichen von anderen abhängig (Familie, Lehrkräfte, TherapeutInnen, Sozialämter,...)
eigenes Selbst wird wenig als zentrale steuernde Instanz erlebt
strukturelle Grenzen: ungeeignete/ schlecht bezahlte Arbeitstellen, eingeschränkte Mobilität, Einschränkungen durch Beeinträchtigung
Leben in Eigenregie meist nur in betreuten Wohngruppen
Betroffene erwecken trotz allem dem Anschein der Zufriedenheit (mögliche Gründe: Akzeptanz und Anerkennung im schützenden Familienraum, kennen das Leben nicht anders)
Kompetenzerfahrung
Jugendliche werden trotz Behinderungen als kompetent wahrgenommen
jedoch Schwierigkeit geeignete Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeit zu finden
Zukunftswünsche werden meist präzise formuliert
realistische Selbsteinschätzung
Bedürfnis und Bereitschaft , etwas Sinnvolles zu arbeiten und gebraucht zu werden
soziale Einbettung
Jugendliche sind vor allem mit ihrer Kernfamilie verbunden (Mikrosystem "Familie")
Betroffene haben nur begrenzte soziale Kontakte
zum Teil werden auch genannt: Freunde aus der Schule (meist scheitert es an der Distanz), Kontakte aus Vereinen, Kontakte aus Freizeitaktivitäten wie aus speziellen Einrichtungen (bspw. Caritas o.ä.)
Beziehungen durch den Job
Beziehungen nach der Adoleszenz finden nicht altersgemäß statt
Förderzentren erfüllen die Funktion "Intersystem" bisher nicht
Partizipation als Indikator für Inklusion
Partizipation als Indikator für Teilhabe
Wunsch der Betroffenen nach Teilhabe ist erkennbar
Betonung auf Zugehörigkeit, Achtung und Partizipation
Ziel: Jugendliche sollen als Selbstvertreter gleichberechtigt teilhaben und sich in gesellschaftliche Entwicklungsprozesse einbringen können
Zusammenarbeit mit nichtbehinderten Menschen
Möglichkeit, Fähigkeiten und Interessen zu entwickeln und Anerkennung dafür zu erhalten
Raul Krauthausen (2021) sieht Zugehörigkeit als Ausdruck sozialer Gerechtigkeit und Gleichheit und plädiert für die Entwicklung einer Selbstverständlichkeit für die Freiheitsrechte anderer
Barrieren jeglicher Art sollten beseitigt werden, um inklusive Gesellschaft zu gewährleisten
Barrieren und Gelingensfaktoren von Inklusion nach der Grundschulzeit
Barrieren
Inklusionswidrige Strukturen des Schulsystems
Allokationsprinzip: Kinder werden je nach Leistungsfähigkeit an verschiedene Schulen mit unterschiedlichen Curricula verwiesen
Übergang nach der Grundschulzeit ist besonders schwierig für Kinder mit Beeinträchtigung (Teilhabe nicht mehr an der von ihnen gewählten Gruppe)
Wahl der Eltern einer geeigneten Schule für ihre Kinder um fördernde Gemeinschaft zu schaffen
gelungene Inklusion bereits an einigen Schulen --> wünschenswert ist inklusive Didaktik mit differenzierten und individuell angepassten Arbeitsformen
Entwicklung Barrieren auf der Ebene des Makrosystems und auf der Ebene gängiger Praxen
Unsicherheit statt verlässlicher Strukturen
Unsicherheit prägt das Leben betroffener Familien, da ständige Frage, wie es weitergeht
Mangel von Ausbildungsstrukturen im Schulsystem sowie im Übergang ins Berufsleben
Jugendliche benötigen verlässliche Strukturen und emotionale Sicherheit, um Potential zu entfalten
Abwertende Diagnostik und Implikationen
Studie von Petronilla Raila (2012) Befragung von 932 Familien zum Leben mit behinderten Kind zeigten die schwierige Situationen der Eltern von zusätzlichen Diagnosen von Ärzten
Paradigmenwechsel ist erforderlich: von defizitorientierten Diagnosen zu stärkeorientierten Ansätzen in der Medizin
Diagnose einer Behinderung führt zu vielfältigen Belastungen von Familien, wie innerfamiliäre Konflikte, finanzielle und berufliche Einschränkung, Ausgrenzung
Eltern benötigen größtmögliche Unterstützung von Ämtern und Behörden
Elternwahlrecht als Dilemma?
Elternwahlrecht ermöglicht inklusive Bildung, aber stellt Eltern vor Herausforderungen (täglicher Schulweg, Hausaufgaben, Therapien,...)
Dilemma für einige Eltern, weil sich diese alleingelassen fühlen durch das Wahlrecht; Verantwortung wird auf Eltern übertragen und eine gescheiterte Inklusion wird verantwortlich gemacht
Notwendigkeit von maßgeschneiderten Hilfen und Unterstützung (Bsp. Ganztagesschule, Professionelle Beratungen, Anpassung an sonderpädagogischen Bedarf)
Gelingensfaktoren
Glückliche Zufälle und wichtige Personen als Wegbereiter und Begleiter
entscheidende Weichenstellung durch einflussreiche Personen aus Schulleitung, Schulverwaltung, Beratung und Politik
gesetzliche Vorgaben allein reichen nicht aus, um echte Veränderungen zu bewirken
Engagement der Eltern
entscheidend für die Umsetzung und Förderung der Inklusion
Einfluss haben eventuell auch der akademische Grad der Eltern, bzw. die Ausbildung, die Zeit und die gegebenen finanziellen Mittel
Engagement der Eltern erfordert Opfer, wie die Reduzierung oder Aufgabe der Berufstätigkeit und einen hohen Betreuungsaufwand
in Biografien ereigneten sich trotz Barrieren inklusive Momente besonders auf zwischenmenschlicher Ebene