Please enable JavaScript.

Coggle requires JavaScript to display documents.

Ästhetik und Poetik, Stefan Greif - Literatur der Aufklärung: - Coggle…

- - - - setzt guten Geschmack, Stilgefühl und persönliche Urteilskraft voraus
      - Witz = Kommunikative Kompetenz, um im Gespräch eigene Standpunkte vertreten zu können und Dialogpartner gleichzeitig angemessen zu unterhalten
        
        in galanten Konversationen das vernünftige Urteil ohne rhetorische Finessen vortragen und nicht auf tiefsinnige Beispiele zurückgreifen
        
        "mit gedanklicher Leichtigkeit überzeugen" und gleichzeitig darauf achten, dass nicht jeder die "Scharfsinnigkeit in solchem Grade besitze"
        
        Thomasius: Absehen von höfischen Redewendungen
    - - Thomasius und Wolff: Kunst des frühen 18. Jh. noch von adeligen Mäzenen abhängig und untersteht demgemäß anderen Geschmacksinteressen
        
        Daher Zurückhaltung und Rücksicht auf Auftraggeber geboten
    - - Das Genie können nur Begebenheiten beschäftigen, die ineinander gegründet sind, nur Ketten von Ursachen und Wirkungen. Der Witz hingegen, als der nicht auf das in einander Gegründete, sondern nur auf das Ähnliche oder Unähnliche gehet, hält sich bei Begebenheiten auf
        
        Das Genie liebt Einfalt; der Witz, Verwicklung
  - - - aktive Sinne im Rezeptionsprozess vorausgesetzt, um schöne Ausdrucksform eines Gegenstands zu erkennen
        
        Um Zusammenspiel zwischen diesen Sinnen und Geisteskräften vom mathematischen Verstand unterscheiden zu können, geht Baumgarten von weiterer Urteilskraft, dem ästhetischen Erkenntnisvermögen, aus
        
        Diffuse Sinnesreize in rationalistischer Tradition verhindern klare Urteile; daher Wahrnehmungsorgane als Filter, die sich geistig optimieren lassen
        
        Auseinandersetzung mit vorselektierten Wahrnehmungsdaten = Kunst des schönen Denkens
  - - - Reästhetisierungsprogramm
        
        Wer eine gelehrte Erkenntnis erlangen will, die zugleich schön ist, der muss...
        
        dieselbe nicht auf die Art und in dem Grade logisch vollkommen machen, dass dadurch alle Schönheit derselben verhindert werde
        
        sie nicht dergestalt und in dem Grade verschönern, dass dadurch die erforderte logische Vollkommenheit unmöglich gemacht werde
        
        sondern er muss die logischen Vollkommenheiten vornehmlich zu erhalten suchen und er muss die Schönheit nur sparsamer, als Verzierung anbringen
  - - - Debatte in Europa für nächsten 100 Jahre in Gang gesetzt
        
        moderner Künstler beschäftige sich vermehrt mit aktuellen Themen und lasse sich daher nicht auf Geschmacksideale und vermeintlich zeitlose Regeln einschränken
        
        Winkelmanns einflussreiche "Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Mahlerey und Bildhauerkunst" empfehlen nicht mehr allein das gedankenlose Kopieren antiker Kunstwerke, sondern fordern die "bildende" kreative Adaption
- - - - Critische Dichtkunst versteht sich als Reformprogramm, mit dem deutsche Dichtung an das Niveau der internationalen Literatur herangeführt werden soll
        
        Critische Dichtkunst erweist den Nachweis, dass Literatur sich keinem ästhetischen Furor verdankt, sondern einem ausgewogenen, exakt berechneten Gleichgewicht von Inhalt und Form
        
        Von Annahme, nur eine von Vorschriften geleitete Literatur könne qualitativ überzeugen, rückt Gottsched 20 Jahre nach Veröffentlichung seiner Critischen Dichtungskunst ab
  - - - Verträgt sich die Einbildungskraft des Menschen mit Moral und Logik?
      - Wie verhält es sich mit phantastischen Figuren oder Handlungsverläufen, die keine Entsprechung in der Wirklichkeit haben?
      - Laut Bodmer und Breitinger lässt sich Aufmerksamkeit der Leser in gleichem Maße wecken, wenn ihre Einbildungskraft irrationale Figuren oder Motive in Form von bunten regellosen Bildern ausmalt
        
        Da es Phantasie an realen Vorlagen fehle, auf welche sie zur Veranschaulichung dieser ästhetischen Impulse zurückgreifen kann, werde sie förmlich zur illustrativen Eigentätigkeit genötigt
        
        In der Folge sei Verstand auch im Alltag wachsamer für Überraschendes und Unvertrautes
        
        Leser genieße den Vorzug, aufmerksamer im Leben zu stehen als ein regelkonformer Rezipient der eigenen Anschauungsbildern misstraut
    - - Berufen sich daher auf das kulturelle Gedächtnis des Publikums
        
        Immerhin weite Teile der Bevölkerung mit biblischen Motiven oder volkstümlichen Tradition, unerklärliche Phänomene in Form von Sagen und Legenden zu erklären, hinlänglich vertraut
  - - - Mit Unterhaltungswert des Theaters setzte sich Schlegel auseinander
        
        Desolate Situation des deutschen Theaters aufgrund von provinzieller Beschränktheit der Bühnenautoren
        
        zeitgenössische Dramen gleichen Studierstube aus Regeln und üben daher keinerlei Anziehungskraft auf Publikum aus
        
        Auch aufgrund von Festhalten an typologisierten Bühnencharakteren, mit denen sich aufgeklärte Zuschauer nicht mehr identifizieren
        
        Schlegel empfiehlt, sich nicht länger den ästhetischen Bedürfnissen einer im Wandel begriffenen Gesellschaft zu verweigern
        
        positiv besetzte Figuren sollen so authentisch angelegt sein, dass sich Zuschauer auch im emotional bewegten Mitvollzug des Bühnengeschehens auf ihre Seite schlagen
        
        Schlegel beruft sich auf die sinnliche Wirkung des künstlerischen Illusionismus:
        
        1 more item...
  - - - Personalsatire
      - Gesellschaftssatire