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Herausforderungen der Kommunikationsentwicklung, Tim Wenzel, Monika…
Herausforderungen der Kommunikationsentwicklung
Nicht intentionales Verhalten
Ausdruck von Befindlichkeiten erfolgt bei Sprachbeeinträchtigung erschwert
Kontingenzerfahrung:
Durch körperl. Beeinträchtigung u.U. nicht gegeben, da Verhalten des Kindes nicht immer verstanden wird / Bedeutung erhält
Grunderfahrung des gegenseitigen Verständnisses fehlt -> Grundlage für normale Sprachentwicklung fehlt
Intentionales Verhalten
erschwerte Erfahrung des Kindes, dass es Urheber von Handlungen sein kann -> eingeschränkte Selbstwirksamkeit
Erkennen kausaler Zusammenhänge erschwert
erschwerte Imitation v. Erwachsenen
eingeschränkte Ausdehnung des Lernraums führt zu Erfahrungsrückständen
Weniger Laute können gebildet / ausprobiert werden
Gezielte Partnerkommunikation
kein gezielter Blickkontakt -> keine Triangulierung
Erschwernisse im Herstellen und Erkennen
eingeschränkte Kopfkontrolle
Erschwertes verstehen v. Gefühlen + Empfindungen
-> erschwerte Gefühlsabstimmung
Objektpermanenz beeinträchtigt
Symbolverständnis erschwert
"Joint Attention" (gemeinsame Ausrichtung der Aufmerksamkeit) beansprucht bei gehörlosen Kindern den visuellen Kanals als auch das mütterliche Sprachangebot in Form der Gebärde
Konventionelle Kommunikation
Verzögerung im Erwerb der konkreten Anwendung sprachl. Regeln (Nicken, Klatschen etc.)
Früher Worterwerb: große Lücken in Begriffsbildung
idiosynkratische Mittel: Kommunikations-frustration durch nicht-verstanden-werden
Symbolische Kommunikation
Produktion von Ein- + Zweiwortäußerungen erst im Schulalter
Erweiterung des Spiel- und Erkundungsraumes ist durch körperliche Beeinträchtigungen erschwert
weniger Erfahrungen möglich
Sprachliche Kommunikation
Eingeschränkter Aufbau der Grammatik
Verknüpfung von Wortform und Referent (Mapping) ist erschwert
Bedingungen auf Seiten des Kindes
Kognitive Einschränkungen
Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsleistungen sind verändert
Überbetonung einzelner, isolierter Details in der Reizverarbeitung
Theory-of-Mind-Defizit bei ASS
Körperlich-motorische Einschränkungen
Veränderung der orofazialen Strukturen und Funktionsabläufe
Strabismus (Schielen, häufig bei Down-Syndrom)
Schalleitungs- oder Schallempfindungsschwerhörigkeit
Hörschädigungen
Überdetaillierte auditive Wahrnehmung (Hyperakusis)
Nystagmus (Augenzittern)
Einschränkungen exekutiver Funktionen
Beeinträchtigungen in basalen Prozessen der Aufmerksamkeitssteuerung
Aufmerksamkeit bündeln
Andere Reize und Impulse ausblenden
Wenig Flexibilität
Gedächtnis
Kapazität und Funktionsweise der phonologischen Schleife eingeschränkt
Aufnahme, Speicherung und Verarbeitung auditiver bzw. sprachlicher Information erschwert
Selbstinstruktion (innerer Dialog zur Zerlegung komplexer Handlungsabläufe in teilschritte) und inneres Wiederholen nicht ausreichend effektiv nutzbar
Dialog zwischen Eltern und Kind
Eltern vollbringen Anpassungsleistung und stimmen ihr eigenes Verhalten auf die Fähigkeiten und das Verhalten des Babys ab
Elterliche Responsivität: verlässliche und kontinuierliche Reaktionen auf kindliche Signale, passgenaue und sinnhafte Reaktionen, die innerhalb eines idealen Zeitfensters auf das kindliche Signal folgen, sind durch stimmliche Äußerungen der Eltern begleitet
intuitive Sprachlehrstrategie der Eltern --> Erwerb sprachstruktureller Fähigkeiten
fehlen für die Eltern kindliche Signale
fehlen wichtiger Ansatzpunkte für die elterliche Anpassung
Rückgang der elterlichen Responsivität
Einschränkung der kindlichen Intentionalität
Sprachliche Initiativen der Eltern steigen
stärkere Bestimmung über das Thema des kommunikativen Austauschs
Kind bekommt passive Rolle
Entwicklung eines direktiven Interaktionsstils
Zwiegespräche von Eltern-Kind-Paaren als ideale didaktische Situation
Bedingungen auf Seiten der Eltern
Emotionale Belastungen
Psychosoziale Belastungen
Körperliche Belastungen
Erlebte Hilflosigkeit
Externe Faktoren
Kinder mit cerebralen Bewegungs- und Sprechstörungen:
schwankende Muskelspannung -> ungenaue Sprachbewegungen
Dysarthrie
: Kind bildet einige Laute nicht, nicht richtig oder ersetzt sie durch andere
Häufige Begleitsymptome: Störung des Sprechrythmis, Störung der Stimmgebung
Anarthrie
: Kind kann wegen des Schweregrad der cerebralen Bewegungsstörung nicht mit Lautsprache in Kommunikation treten. Ist verbunden mit sehr schwerer Bewegungsstörung
Kind kann sich nicht mit Wörtern verbal mitteilen und nicht oder kaum nonverbal mitteilen. ->extrem ausgeprägte Kommunikationsbehinderung
Behandlungsverlauf
Stufe: Tonusnormalisierung, Ahnung normaler automatischer Reaktionen
Stufe: Überführung der normalen automatischen Reaktionen in Bewegungen, die auch willentlich eingesetzt werden können
Stufe: normale Bewegungsabläufe ohne Hilfe
Tim Wenzel, Monika Bumiller, Minu Maja Isabel Pöhler, Alina Laistner