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Persönlichkeitstheorien II, können koexistieren und miteinander…
Persönlichkeitstheorien II
Informationsverarbeitungsparadigma
Gehirn = Computer
Erleben und Verhalten beruht auf der Informationsverarbeitungsübertragung im Nervensystem
Menschen unterscheiden sich in der Verarbeitung von Informationen
Eigenschaften beruhen auf individualtypischen zeitlichen Parametern informationsverarbeitender Prozesse (Reaktionsgeschwindigkeit, Kapazität des AG) & Gedächtnisinhalten im LZG
Reflexives System
basiert auf gelernten Infos über bestimmte Werte und Fakten
rationaler Generator von Verhalten
erfordert bewusstes Reflektieren, auch über mögl. Konsequenzen
z.B. Konflikt Rauchen aufhören
Impulsives System
IV-Prozesse laufen automatisch, schnell und unbewusst ab
basieren auf gelernten Assoziationen und Motiv. Orientierung
z.B: Fahranfänger
Kritik
zeitliche Stabilität der Messungen oft gering
Kriterien oft nicht geprüft
Transsituative Konsistenz über ähnliche Aufgaben hinweg oft gering
Neurowissenschaftliches Paradigma
Entstehung von Eigenschaften unter physiologischen Bedingungen
IV beruht auf Aktivität des Nervensystems welches mit dem Herz-Kreislauf-System, dem Hormonsystem und dem Immunsystem interagiert
Persönlichkeitsunterschiede können sich auf biol. Systeme außerhalb des NS beziehen
Methoden
Korrelativer Ansatz
bei größerer Stichprobe werden Eigenschaften durch Selbst- oder Fremdbeschreibung gemessen und mit neuroanatomischen oder physiologischen Merkmalen korreliert (z.B Herzrate)
Parameter müssen zeitstabil sein
Messung muss in eigenschaftsrelevanten Situationen erfolgen
nicht kausal interpretierbar
z.B. Aktivierungspotential bei Intro- vs. Extravertierten
Multivariate Psychophysiologie
Erweiterung des korrelativen Ansatzes
mehrere physiol. Reaktionen; mehrere eigenschaftsrelevante Situationen
z.B. Inter- und Intraindividuelle Korrelationen von Stressparametern in untersch. stressigen Situationen
Systemorientierter Ansatz
Alternative zum Multi. Ansatz bei dem es um die Kohärenz von Reaktionen über Personen geht
Ausgangspunkt: möglichst genau umschriebenes System (Anatomie etc.)
Überprüfung durch Manipulation der Systemparameter
Interindiv. Unterschiede in der Reaktivität des Systems werden auf beurteilte oder beobachtete Persönlichkeitsdispositionen bezogen
z.B. Oxitocin als Treuehormon
Kritik
meist nur niedrige Korrelation zwischen beobachteter Eigenschaft und neurophys. Messungen
Verzerrungstendenzen bei Selbstbeurteilungen (soz. Erwünschtheit)
indiv. Reaktionshierarchien, die Korrelationen dämpfen (niedrige Herzrate bei Sportlern)
eingeschränkte Technik
Fehlendes Wissen über physiol. Systeme und Wechselwirkungen & deren Wechselwirkungen
Eigenschaftsparadigma/Dispositionaler/Differentieller Ansatz
Klassifikation der Persönlichkeit
Eigenschaftsparadigma: Wissenschaft. Suche nach den grundlegenden Dimensionen, auf denen sich Personen voneinander unterscheiden
Vorgehen: Sedimentationshypothese
alle wichtigen Persönlichkeitseigenschaften einer Kultur/Bevölkerungsgruppe sind umgangssprachlich durch Eigenschaftsworte der jeweiligen Sprache repräsentiert
Persönlichkeitskonzept
Reaktionen entstehen auf komplexe Situationen (nicht auf konkrete Reize)
Eigenschaften bestimmen die Reaktion in spez. Situation
"Ich reagiere so, weil ich diese Eigenschaft besitze"
Differentieller/Dispositioneller Ansatz
Persönlichkeitseigenschaften = Merkmale, die eine Population charakterisieren (nicht eine Person)
Merkmal der Person = Ausprägung auf einer Skala
Persönlichkeit einer Person = die Gesamtheit ihrer Merkmalausprägungen in allen Merkmalen, in denen sich die Mitglieder einer betrachteten Population voneinander unterscheiden
Cattell: 16PF (Problem -> einige Faktoren korrelieren hoch miteinander)
Datenquellen
L-Daten (Lebensprotokolle)
Q-Daten (Fragebogen)
T-Daten (Testdaten)
Eysenck: PEN-Modell (hierarchisches Modell der Persönlichkeit)
Kritik an Cattell -> Reduktion auf nur drei Faktoren zweiter Ordnung (
Supertraits
)
P: Psychotizismus vs. Über-Ich Funktion
E: Extraversion vs. Introversion
N: Neurotizismus vs. Emotionale Stabilität
Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit/Big Five (McCrae & Costa)
O: Culture Openness to exp. intellect (Offenheit für Erfahrungen)
C: Conscientiousness (Gewissenhaftigkeit)
E: Extraversion Surgency (Extraversion)
A: Agreeableness (Verträglichkeit)
N: Neuroticism/Emotional Instability ( Neurotizismus)
Befunde
unabhängig von der Art der Beurteilung
eignen sich auch für die Beschreibung von Kindern/Jugendlichen
bei Erwachsenen sehr stabil
im europ. und Anglo-amerik. Raum gut bestätigt
Offenheit positiv mit Intelligenz korreliert
Verträglichkeit & politische Gesinnung verbunden
Gewissenhaftigkeit positiv mit Beruf. Erfolg korreliert
offene Personen leichter hypnotisierbar
offene Personen suchen aktiv nach mehr Bindungsmöglichkeiten und beruflichen Herausforderungen
Kritik
Mangel an theoretischen Konzepten
Mangel an adäquaten Erklärungen von Verhalten
Vorhersagen von indiv. Verhalten nicht möglich
Unterschätzung von situativen Faktoren
Zeitpunkt von Manifestieren der Dispositionen im Verhalten nicht spezifiziert
Keine ausreichende Berücksichtigung von Persönlichkeitsentwicklung und -veränderungen
Faktorenanalysen beinhalten viele subjektive Entscheidungen
Problem der sozialen Erwünschtheit
können koexistieren und miteinander interagieren
Inter: mehrere Menschen vergleichen
Intra: eine Person in versch. Situationen vergleichen