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Lernen mit Medien (Bernd Weidenmann) - Coggle Diagram
Lernen mit Medien (Bernd Weidenmann)
Analyse verschiedener Lernmedien
AV Medien: Film, Fernsehen, Video
Vorteile
Symbolsystem kommt der alltäglichen Wahrnehmung am nächsten und erleichtert so das Verstehen
hoher Grad an kognitiver und emotionaler Aktivierung
kann beinahe alles transportieren: alle gängigen Symbolsysteme, bewegte Bilder in allen Realitätsstufen, Standbilder, gesprochene und geschriebene Sprache, Geräusche, Musik...
sehr hohes Potential, Verhaltens- und Denkänderungen anzustoßen --> Modelllernen nach Bandura
Nachteile
Arbeitsgedächtnis wird stark beansprucht durch multimodale und multikodale Präsentationsform
sehr schneller Bildablauf kann tiefere Verarbeitung blockieren
Einstufung als "leichtes Medium" (Salomon Studie) zieht geringere kognitive Anstrengungsbereitschaft mit sich
bei Vielsehern unter Kindern nachgewiesene negative Effekte (--> indirekte Wirkungsweise ?!): weniger Fantasie und Einfallsreichtum, Ungeduld und motorische Unruhe, reduzierte Lese- und Schreibfähigkeit
formale Merkmale (Bewegung, lustige Szenen) bestimmen bei Kindern eher, ob Aufmerksamkeit geschenkt wird als eigentliches Thema
ILLUSION OF KNOWING --> Wember Studie: auch Erwachsene wollen v.a. unterhalten werden, Behaltenswerte in Bzg. auf Inhalt sehr gering
Einfluss von Personenmerkmalen (Schulbildung, Intelligenz, "literacy", Informationsinteresse) bestimmt sehr stark die Behaltenswerte von Informationen
Konstruktion von Bedeutung durch Kinder
durch Formatschemata
durch Personschemata
durch Szenenschemata
durch Narrationsschemata
starke Beeinflussung der Zuseher
Kultivierungsthese: Illusion von Realität --> Dargestelltes beeinflusst interne Prozesse und Strukturen, v.a. unter Vielsehern
Eskapismusthese: Wirklichkeitsflucht in eine Welt,die man selbst gezielt aufsuchen kann (Schutz vor Realität?!)
Prägungsthese: starke Beeinflussung von Meinungen und Einstellungen, v.a. wenn noch keine eigenen zu dem Thema vorhanden sind
keine eindeutige empirische Befundlage hinsichtlich höherer Gewaltbereitschaft aufgrund des Konsums entsprechender medialer Angebote
Illustrationen
Vorteile
Anschaulichkeit
empirisch belegte Vorliebe der Lerner für Bilder
Effektivität von Bildern
Möglichkeiten der Kombination mit Text
Komplementarität = idealer als Redundanz
instruktive Bildlegenden = idealer als deskriptive Bildlegenden
eingebettet = idealer als losgelöst/abgehoben vom Lerntext
Merkmale guter Text-Bild-Kombinationen
(nach R.E.Mayer)
Kohärenz-Prinzip: Vermeidung von Wörter/Bildern/Tönen, die nur der Unterhaltung dienen
Modalitäts Prinzip: bewegte Bilder + gesprochene Worte, geschriebener Text + normale Bilder
Prinzip der zeitlichen Nähe
Redundanz Prinzip: Text nicht schriflich und mündlich zugleich präsentieren, wenn Sprache und bewegte Bilder kombiniert werden
Prinzip der räumlichen Nähe
Multimedia Prinzip: Bild und Text kombinieren
Bildverstehen
natürliches = ökologisches Bildverstehen --> analog zur Wahrnehmung der realen Umwelt
logische Bilder (Schemata, Pfeile, Diagramme, Grafiken) müssen aber erst erlernt werden
didaktisierte Bilder leisten wichtige Vermittlungsfunktion --> Dwyer Studie: mit schattierten Strichzeichnungen wird am besten gelernt
kulturell erlernte Darstellungskodes werden beim Aufwachsen in einer bestimmten Kultur erlernt
indikatorisches Bildverstehen = Lernbilder mit Steuerungskodes wie Pfeile, Hervorhebungen, Vergrößerungen --> Abweichung von der Realität
Computer und Netz
Text
Herausforderungen
hohes Maß an Verstehen nötig, um damit lernen zu können
Buchstaben und Syntax als komplexer Kode ( --> kulturelle Konvention!), dessen Erlernen viel Mühe bereitet
Strategien zur Optimierung von Lerneffekten
Lesestrategien
Unterstreichen von Schlüsselbegriffen oder wichtigen Textstellen
Notizen bzw. Exzerpt erstellen
Dansereau Trainingsprogramme Murder 1+2
SQ3R Methode
Mind-Map / Concept-Map erstellen
erwünschte Aufgabenorientierung herstellen, z.B. durch leitende Fragen
Texte lernerfreundlich gestalten
Verständlichkeit
Hamburger Verständlichkeitskonzept
Einfachheit (Wortwahl, Satzbau, ...)
Gliederung, Ordnung (Überschriften, Abschnitte, ...)
Kürze, Prägnanz (Knappheit, Dichte!)
Anregungen (direkte Rede, Beispiele, Humor, Spannung, ...)
Kohärenz= roter Faden bzw. klarer Sinnfluss
durch Formulierungen wie also, deshalb, das heißt, weil, ...
durch Ankündigungen wie "auf vier Punkte gehe ich nun im Detail ein"
durch Erinnerungen oder Verbindungen ("aus den geschilderten Befunden kann man folgende Empfehlungen ableiten" / "in Abschnitt X wurde ausgeführt...")
Organisationshilfen
in Text eingebettet
dem Text vorangestellt (advance organizers)
sinnvolle Sequenzierung / Reihenfolge
Anordnung der Wörter und Sätze
Anordnung der Informationen
Elemente wie Überschriften, Randbegriffe, Zusammenfassungen, Aufgaben, ...
Merkmale von Lernmedien
Symbolsystem
didaktische Struktur
Handlungsmöglichkeiten
Begriff "Medien"
5 Aspekte eines Mediums
Symbolsystem / Code, z.B. Bildsprache
angesprochene Sinnesmodalität, z.B. Augen, Ohren, Tastsinn
Software, z.B. Videofilm
Hardware, z.B. Beamer
Botschaft = das im Symbolsystem Vermittelte
verschiedene Klassifizierungsmöglichkeiten
personale vs. nicht personale Medien
Differenzierung nach Sinnesmodalität
auditive Medien
audiovisuelle Medien
visuelle Medien
haptische Medien
Differenzierung von "Multimedia"
multikodal vs. monokodal
multimodal vs. monomodal
psychologische Voraussetzungen
Einstellung des Lerners zum Medium
Fähigkeit des Lerners, die Symbolsysteme zu entschlüsseln
visual literacy
Bildüberlegenheitseffekt
Herausarbeitung und Verarbeitung der medial vermittelten Botschaft
Möglichkeiten zur Optimierung der Verarbeitungstiefe
Information soll mit möglichst vielen kognitiven Strukturen in Kontakt kommen
unterschiedliche Operationen sollten mit neuer Information ausgeführt werden
Information soll mit möglichst vielen kognitiven Strukturen in Kontakt kommen
Gefahr der mentalen Überforderung
Interesse anregen
durch ein hohes Maß an Interaktivität
durch herausfordernde Probleme mit variablem Schwierigkeitsgrad
durch ermutigendes und leistungsorientiertes individuelles Feedback
pädagogisch-psychologische Forschung
traditionelle Wirkungsforschung
Kritik: horse race Forschung, Instruktionsmethoden im Fokus statt Medien selbst...
Vorgehen: Lernwirksamkeit verschiedener Medien miteinander vergleichen
Erkenntnis: "mit allen Medien kann man lernen und Lerner können mit jedem Medium lernen"
Medienforschung heute nach kognitiver Wende
Vorgehen: Medien- und Lernerseite werden ausdifferenziert und Variationen analysiert
kognitionspsychologische Ausrichtung wird ergänzt durch motivations- und sozialpsychologische Fragestellungen
wahrnehmungspsychologische Erkenntnisse, z.B. Paivios "Theorie der Doppelkodierung"