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Einführung in die klinische Pharmakologie, Arzneitmittelnebenwirkungen -…
Einführung in die klinische Pharmakologie
Evidenzbasierten Medizin
Evidenzklassen
1
A: Metaanalyse RCS
B: RCS
2
A: nicht randomisierte kontrollierte Studie bzw. mehrere Kohortenstudien
B: einzelne Kohortenstudie
3
A: gute, nicht experimentelle, deskriptive Studie
B: einzelne Fallkontrollstudien
4
Fallberichte, Studien mit methodischen Mängeln
5
Expertenmeinung
Empfehlungsgrade
A: soll (nicht)
B: sollte (nicht)
C: kann erwogen werden
Häufigkeitsklassifikation UAW
sehr häufig (very common): >10%
häufig (common): 1-10%
gelegentlich (uncommon): 0,1-1%
selten (rare): 0,1-0,01%
sehr selten (very rare): <0,01%
Nebenwirkungen
Verschreibungskaskaden
Neuroleptikum oder Metoclopramid --> Parkinsonoid --> Antiparkinsontherapie
Thiaziddiruretikum --> Gichtanfall --> Gichtbehandlung
NSAID --> Hypertonie --> Antihypertensivum
Agranlozytose
gelegentlich unter Clozapin und Thiamazol
sehr selten und Metamizol und Carbamezepin
allergisch: akuter Beginn, Fieber, Schleimhautnekrosen Medikament nie wieder einsetzen (Metamizol)
toxisch: schleichender Beginn, evt. ausreichen Dosis anzupassen (Clozapin)
genetisch vermittelt
Abacavir-Hypersensitivität (vorgeschriebener Test auf HLA-B5701)
verstärkte Aktivierung von Codein zu Morphin durch CYP2D6
Dosisanpassung bei Niereninsuff. ab Q0< 0,5)
Enzymkinduktion/-inhibition
CYP450-Induktion durch Phenytoin oder Rifampicin --> z.B. verstärkte Hepatotoxizität durch Paracetamol
CYP450-Inhibition durch Grapefruit-Saft --> z.B. Felodipin ist Substrat
Johanniskraut induziert CYP450 und P-Glykoprotein --> Wirkabschwäschung von z.B. Ciclosporin A
Unterschiede Männer vs. Frauen
Männer haben höheren Wasseranteil
Frauen haben höheren Fettanteil
Männer haben höheres HZV
Männer haben höhere GFR
Männer haben höheres AZV
Männer haben i.d.R. höhere Enzymaktivität in der Leber (Ausnahme: CYP3A4)
Männer haben höhere CYP2D6 Aktivität: Beta-Blocker
Ibuprofen wirkt bei jungen Frauen schwächer als bei jungen Männern
bei Frauen: schwächere Thrombozytenaggregationshemmung
Medikamentenbeispiele: Unterschiede für Frauen
Antidepressiva: prämenopausal: besseres Ansprechen auf SSRI (Sertralin) als auf TZA oder NRI
ASS: in der Primärprevention Einfluss auf ischämische Schlaganfälle, nicht aber auf Herzinfarkt
Digitalisglykoside: häufiger Intoxikationen, Nutzen bei Herzinsuff. nur bei niedrigerem Serumspiegel
Metoprolol: stärker ausgeprägte Wirkung und UAW
Opiate: geringerer Bedarf, stärkere Wirkung und UAW
höhere Risiko zur QT-Zeit-Verlängerung und Arrhythmien bei entsprechenden Substanzen (Torsade de Pointer bei Frauen 2-3x häufiger)
Arzneitmittelnebenwirkungen
Besonderheiten: Schwangerschaft und Stillzeit
Schädigung in der 3-9 Woche: schwere morphologische Anomalien
kritische Medikamente
Embryonalperiode (bis zur 10 SSW)
schwerwiegend
Lithium: Herz-/Gefäßfehlbildung
Aminoglykoside: Oto- und Nephrotoxizität
Antikonvulsiva: Neuralrohrdefekte (Spina bifida)
nur bei vitaler Indikation
Androgen: Maskulinisierung
ACE-Hemmer/Sartane: Nierenschäden, Oligohydramnion
Tetrazykline: Gelbfärbung der Zähne
syst. Glucocorticoide: Wachstumretardierung
Peripartalperiode (28 SSW - 7. d post partum)
Benzos: Floppy-Infant-Syndrom
Opioide: Entzug, Atemdepression
AD: Anpassungstörungen
Neuroleptika: Anpassungsstörungen
empfohlene Medikamente
Antiemetika: Doxylamin, Meclozin
Antibiotika: Penicilline, Cephalosporine
NSAR: Paracetamol, Ibuprofen bis zur 28 SSW (cave: NSAR im 3. Trimenon können zu Verschluss des Ductus arteriosus bottali führen)
Antihypertensiva: alpha-Methyldopa, Betablocker, Nifedipin und Urapidil bei Präeklampsie
Schädigung in der 1-2 Woche: Abort
Kinder
physiologische Besonderheiten
haben zu Beginn hohen Wasseranteil: lange HWZ und geringe Konzentration hydrophiler Medis
Leber und Niere sind erst ab ca. dem 1. LJ voll funktionsfähig
ab 1. Monat erhöhte Clearance bezogen auf KG
alte Menschen
physiologische Veränderungen
Zunahme des Körpferfetts
Abnahme des Körperwassers
inaktivere orale Resorption
Abnahme der realen Elimination (cave: Plasma-Kreatinin schlechter Parameter)
ab GFR < 60 Anpassung erwägen
Abnahme der Biotransformation in der Leber (hier aber selten Anpassung nötige)
Verschreibungskaskaden
Antibiotikum --> Übelkeit --> MCP --> Parkinsonoid --> L- Dopa
SSRI --> Agitiertheit --> Neuroleptikum --> Parkinsonoid --> L-Dopa
NSAR --> Hypertonie --> Hypotension nach Absetzen NSAR --> Sturz
Anticholinerges Syndrom
Mundtrockenheit, Tachykardie, Mydriasis, Schwindel
TZA (Amittryptilin, Doxepin)
H1-Blocker (Diphenhydramin)
Antiparkinsonmittel (Biperiden)
Neuroleptika (Promethazin, Clozapin)