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Régis Debray - Einführung in die Mediologie - Die Zeit der Übermittlung -…
Régis Debray - Einführung in die Mediologie - Die Zeit der Übermittlung
Mehr als kommunizieren: Übermitteln
Mediologie beschäftigt sich mit dem
übermittelnden Menschen
Übermittlung
Sprache in ihrer Übermittlungsfunktion
wird vor allem in grafischer Gestalt erfüllt, indem sie das kollektive Gedächtnis einer historischen Gruppe verdichtet und eine "Basispersönlichkeit" fortleben lässt
Begriff fasst alles zusammen was mit der Dynamik des kollektiven Gedächtnisses zu tun hat; eine Information in der Zeit zwischen unterschiedlichen räumlich-zeitlichen Spähren transportieren
historischer Hintergrund, Sprungbrett: technische Leistung; Einst mit Jetzt in Bezug bringen und Kontinuität (und Kultur) herstellen
eine durch einen individuellen und kollektiven Körper optimierte Kommunikation; ist niemals unmittelbar oder unpersönlich
beginnt mit der Erziehung; vollzieht sich in der Zeit, etappen- oder schrittweise gemäß feststehender Konventionen, Hierarchien und Protokollen, in einer geregelten Abfolge
Kommunikation
der Moment eines längeren Prozesses und das Fragment eines umfangreichen Ganzen, das wir koventionsgemäß Übermittlung nennen
Begriff meint das Zirkulieren der Botschaften zu einem gegebenen Zeitpunkt; eine Information im Raum innerhalb ein und derselben räumlich-zeitlichen Sphäre transportieren
soziologischer Horizont, Sprungbrett: interindividuelle Psychologie; Hier und Anderswo in Bezug setzen und Verbindung herstellen (und damit die Gesellschaft)
Kriterium für Übermittlungsphänomen ist das Vorhandensein oder Fehlen einer institutionellen Schnittstelle
unsere Fixierung auf die Welt der Kommunikation ist eine Folge der Informationsflut
Zur Überwindung des Raums genügt Maschine, zur Überwindung der Zeit braucht man ein mobiles Gerät und Motor, oder materielle oder formale Maschine und eine soziale Insitution
Miteinanderteilen der Vergangenheit wird immer beschwerlicher, während die Verbreitung von Informationen leichter wird
Verstärkung der technischen Verbindungen und Schwächung der symbolischen Bindung
Bibliotheken als Beispiel
die geschaffende Gemind verwandelt die Bestände in einen Vektor
Mediator zwischen aktuelle Texten und potenziellen Leser*innen als Notwendikeit
Die Erweiterung des Grabungsfelds
Kommunikation hält sich an das Universum der sprachlichen und verwandten Szeichen; Übermittlung schließt neben den Verbalen noch ganz andere Sinnträger mit ein (Gesten, Orte, Wörter, Bilder etc)
Es gibt keine Schaffung von Werten, due nicht Erzeugung oder Wiederverwertung von Objekten und Gesten ist
Übermittlung setzt auf eine militante Strategie; Schlacht drinnen, Schlacht draußen; Übermitteln wird man ganz bewusst das "Wertvollste, was man besitzt": Gemeimnisse, deren Bewahrung es in einem Kollektiv gestattes, weiterhin eine Einheit, einen "Korper" zu bikden
zum kommunizieren genügt es Interesse zu wecken, zum übermitteln muss man verwandeln oder bekehren; Übemittlung als Hüterin der Integrität des Wirs, geht mit Identitatskonstruktion einher, die das Sein der Indiciduen mehr angeht als ihr Haben; bedeutet ein Schwimmen gegen den entropischen Strom
Mediator*innen übermitteln, was sie erleben, glauben und denken stribt nicht mit ihnen, rechnen in Jahrzenten oder Jahrhunderten; Langzeitbotschaften müssen zum überleben auf das Wesentliche gekürtzt sein
Kommunikation und Übermittlung müssen koordiniert werden, sie ergänzen einander; K ist die notwendige, aber nicht ausreichende Bedingungen für Ü
Das Eigentliche des Menschen
Mediologie setzt Anthropologie voraus; Menschen sind als einzige tierische Gattung im Stande neue Schöpfungen generationsübergreifend zu vermitteln
jedes Individuum fügt sichzu gegebener Zeit in eine transpersonale, weil künstliche Welt ein, die ohne es begonnen hat und weiterbestehen wird
durch außerbiologische Möglichkeiten hat der Mensch eine Kultur aufbauen können
Mnemotechnik
Technik, Verfahren, seine Gedächtnisleistung zu steigern
in der Gedächtnisstütze steckt mehr als im Gedächtnis
Primatenfamilie als
Work in progress
, bei dem die Sterblichkeit des Individuums durch die kollektive Unsterblichkeit der Gattung kompensiert wird
Unterschied Mensch-Tier: Fähigkeit, sich zu vollkommen, die, mit Hilfe der Umstände, fortschreitend alle anderen entwickelt und uns und dem Individuum innewohnt
Bestreben des/der Mediolog*in ist es, aus der Übermittlung das Objekt eines posititven Diskurses zu machen; Unter wekchen materiellen und sozialen Bedingungen ist ein Erbe möglich?
jede Nachkommenschaft ist eine Spirale von Erfindungen, Abweichungen, Neuinterpretationen, Neuverwendungen, Zerstörungen; erst due Behrrlichkeit von Spuren, Überresten oder ANttiquitäten macht eine Revolution mögliich
das humanistische Szenario
Regeln des Humanismus: Handlungstellt Objekt und Subjekt gegenüber, Objekt ist das Negativ des Subjekts; Welt gehocht der Herrschaft der Notwendigkeit, Welt des Geistes ist der Sitz der Freiheit; Draußen ist Ort aller Determinismen (tech. Zwänge, soz. Strukturen) Drinnen ist autonom, Sitz der Emanzipation; Siegt das Draußen über das Drinnen, verdinglicht sich der Mensch oder entfremdet sich
das menschliche Subjekt bildet in einem unaufhörlichken Kommen und Gehen mit dem Objekt und durch das Objekt
Objekt ist die Voraussetzung für das Zutagetreten des Subjekts, das "Transzendentale" des Menschentums
Objekt unterscheidet sich von der Sache, die das ist, was der Mensch weder konzipiert nich produziert hat
das technische Objekt hat die ursprünglichen Fähigkeiten des natürlichen Organs übertroffen
die Stagnation unserer organischen Ausstattung haben wir mit einer Vermehrung von Hilfartefakten kompensiert; Gedächtnisfähigkeit hat sich verringert, aber begrenzter Verlust wird durch "extrazerebrales" Gedächtnis wettgemacht; Die technische Evolution setzt die des Lebendigen fort
Das Monument hat Vorrang
Begräbnisstätten, die ersten Mnemotechniken
am Anfang des symbolischen Abenteuers stand der Megalith, nicht das Schriftsymbol
alte Bestattungsriten erzeugen einen Lupeneffekt; Materialisieren oder monumentalisieren heißt:
eine Stätte errichten: Markierung des Gelandes hilft Individuum zu territorialisieren; das Grabmal beschwört das Hier, bezeichnet den Boden, grenzt das Unbestimmte ein
fordauern lassen: zieht das Band zwischen Generationen enger, Lokalisierung erhölt die Affiliation aufrecht; das Mal ermahnt das, was es sein wird, das jenige zu kennen, das es nicht mehr ist , und sich selbst in die Anwesenheit wiederzuerkennen
eune Gruppe bilden: Begräbnisinszenierunf als Kulturhandlung, die von eine Gruppe ausgeht und einem geregelten Ein- und Ausschlusssystem unterworfen ist; Ohne tragendes Kollektiv zerstört sich ein Symbol selbst
Entmaterialisierung des Leichnams, parakkek zu Entritualisierung des Ereignisses und zur Privatisierung der Beisetzung
Der Mensch weiß, dass er denkt; Er gibt zu denke, da druch, dass er sein Inneres ent-äußert, er monumentalisiert
das Symbolische des "Symbols" aus Enklave zu befreien heißt, die beständigen Substrate unseres Menschseins wiederzufinden
das Symbolische zu materialisieren heißt, das labile, vertraute Universum der Botschaften neu mit Sakralität aufzuladen, sich den Menschenschlangen anzuschließen, die vor uns da waren
Symbolisierung behinnt historisch mit dem dreidimensionalen Menhir: die Materialität der Spur, das Kennzeichnen eines Raumes, der Wunsch nach einer Nachwelt und das gemeinschaftliche Sich-Anlehnen
keine symbolische Transzendenz ohne eine Erbschaft, keine Erbschaft unter Menschen ohne symbolischen Überhang; Symbolisch kann man das Objekt nennen, was als Bindeglied zwischen einem Individuum und einem anderen, und einer sichtbaren Realität und einer anderen; das Objekt wird dann in einem Zug zum Übermittler von Sinn und zum Sammelort, das eine durch das andere
Mediologie des Todes könnte den Verlust des Jenseits, den des "Grabmals" und die Entwerzng des Sterbens ins Bild rücken
Fortbewegungsmittel entritualisieren den Raum, audiovisuelle Werkzeuge, die de einstige Autorität des Schrift-Wirs auf die sicht- und greifbaren Ichs umpolen