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Mobbing als Gruppenprozess 2 (Vorlesung 13) - Coggle Diagram
Mobbing als Gruppenprozess 2
(Vorlesung 13)
Mobbing und die Bedeutung
der Lehrperson
Mobbingopfer sind aufgrund des Machtungleichgewichts auf fremde Hilfe angewiesen.
Gleichaltrige intervenieren häufig nicht, sondern verstärken das Mobbing durch Zuschauen oder Assistieren.
Zwar wissen die Gleichaltrigen, dass Mobbing falsch ist und sie etwas dagegen unternehmen müssten, sie fürchten aber um ihren sozialen Status in der Gruppe.
Forschende sprechen deswegen den lehrpersonen den grössten Einfluss im Unterbinden von Mobbing zu!
Lehrpersonen intervenieren
oft nicht
LP sehen oft weg und greifen zu wenig ein
--> SuS fühlen sich oft ungenügend beschützt
Fehlendes Wissen
Nicht-Erkennen von verbalem Mobbing
Verwechseln von Mobbing mit Konflikt (aber Mobbing ≠ Konflikt!)
nur jede 4. LP kann Opfer von Mobbing korrekt benennen
Wahrgenommen, aber nicht eingegriffen!
51,7 % der SuS geben an, LP hätten Mobbingsituationen beobachtet, aber nicht eingegriffen
15% der SuS geben an, dass die LP das Geschehen nicht weiter beachtet oder es sogar bagatellisiert hat
Einstellungen/Überzeugungen zur
Normativität von Mobbing
beeinflussen die Wahrnehmung und Deutung von Mobbingsituationen und somit das Lehrpersonenhandeln
LP's, die davon überzeugt sind, dass Mobbing normal sei, zeigen eine geringere Bereitschaft zu intervenieren
eigene biografische Mobbingerfahrungen der Lehrperson
Berufsollenverständnis der LP ("Bin ich nur Fachspezialist oder auch Pädagoge?")
belastete Lehrpersonen greifen weniger ein
höhere Arbeitsbelastung = geringere Wahrnehmung von Mobbing
private Belastungen
allgemein "schwierige Klasse"
Ressourcen, die beim
Lehrerhandeln gegen Mobbing helfen
Wissen über Mobbing
höhere Selbstwirksamkeitserwartung = höhere Bereitschaft, in Mobbingsituationen zu intervenieren
wahrgenommene Verbundenheit im Kollegium
SCHLUSSFOLGERUNGEN
für die Praxis
Kind ist vermehrt alleine --> grössere Beachtungs schenken
beklemmende Gefühle (Bauchgefühl), Intuition
Erleichterung des Meldens von Mobbingvorfälle (z.B. durch einen Klassenbriefkasten)
Bei einem Mobbingvorfall keine Bagatellisierung!
Genau hinschauen! Wer übernimmt in der Klasse welche Rolle? Gibt es evtl. sogar Helfer?
Präsenz markieren und nicht bestrafen: "Ich sehe was läuft und das Verhalten will ich nicht."
Mobbing ist ein Gruppenphänomen
Mobbing ist nicht allein ein Problem zw. Opfer und Täter*in
Mobbing als Gruppenanliegen angehen (jedes Mitglied der Gruppe trägt Verantwortung für die Entstehung und die Aufrechterhaltung von Mobbing!)
auch Mobber unterstützen, damit sie aufhören (warten vielleicht darauf, dass endlich jemand interveniert --> Erleichterung, Unterbindung der "Sucht")
Warnsignale beim Kind
(Achtung: Warnsignale, nicht immer
ist Mobbing der Grund für ein
solches Verhalten!)
geht nicht mehr gerne in die Schule
schlechtere schulische Leistungen
keine oder wenige Freunde
spricht abwertend über sich selbst
wirkt in sich gekehrt
ist ängstlich geworden
Kopfweh, Bauchweh, etc.
Appetitlosigkeit
Schlafstörngen
Verletzungen, blaue Flecken, etc.
"verliert" seine Sachen oder bringt sie beschädigt nach Hause
Sich nicht von den Mobbern manipulieren lassen!
Die "Wahrheit" der Mobbern ist nicht immer repräsentativ...
Tischen teilweise unglaubliche Geschichten auf
Opfer schützen
Um zu vermeiden, dass das Opfer durch die Intervention eines Erwachsenen geschwächt wird, ist es wichtig,
NIE IM NAMEN DES OPFERS ZU REDEN
, sondern
IM EIGENEN NAMEN ZU INTERVENIEREN!
.
Eine „Ich-Botschaft“ zu verwenden und von der eigenen Betroffenheit oder evtl. Unmut oder Wut zu sprechen ist hier angebracht.
"Ich finde es total daneben, wenn andere fertig gemacht werden, das macht MICH absolut wütend!" anstatt "Plagt nicht immer den armen Hans!"