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CHRONISCHE NIERENINSUFFIZIENZ (CNI) - Coggle Diagram
CHRONISCHE NIERENINSUFFIZIENZ (CNI)
DEFINITION
Folge einer irreversiblen Verminderung der glomerulären, tubulären & endokrinen Funktionen beider Nieren
Inzidenz Westeuropa: 10/100000/Jahr, Prävalenz: CNI mit GFR <60 ml/min: 12%
URSACHEN
übrige Nephropathien (25%)
unbehandelt kommt es mit zunehmendem Funktionsverlust der verbliebenen Nephrone zu einer kompensatorischen glomerulären Hyperfiltration mit lokalem Druckanstieg -> zunehmende Proteinurie, wodurch verstärkte Nierenschädigung (Teufelskreis) -> Endstadium: Untergang der letzten funktionstüchtigen Nephrone
Polyzystische Nierenerkrankungen (10%)
primäre & sekundäre Glomerulonephritis (15%)
diabetische Nephropathie (50%)
FOLGEN
ab GFR <30 ml/min Mangel an Erythropoetin -> renale Anämie = Blässe, Abgeschlagenheit
Toxische Organschäden durch die retinierten harnpflichtigen Substanzen: bereits bei milder Niereninsuffizienz: verstärkte Arteriosklerose -> erhöhtes kardiovaskuläres Risiko
Abnahme der inkretorischen Nierenfunktion: Mangel an aktivem Vitamin D -> renale Osteopathie = Knochenschmerzen, Spontanfrakturen, Muskelschwäche
Kopfschmerzen, Sehstörungen, Hautjucken, Muskelzuckungen
ab GFR <20 ml/min verringerte Ausscheidung von NaCl und Wasser -> Zunahme der zirkulierenden Flüssigkeit -> arterielle Hypertonie, bei terminaler Niereninsuffizienz mögliche Hyperkaliämie
Störungen im Wasser-, Elektrolyt- und Säurebasenhaushalt: ab GFR <30 ml/min verringerte Ausscheidung von Ammoniak -> metabolische Azidose -> Kalziumabbau in den Knochen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Hyperkaliämie, subjektive Dyspnoe
Versagen der exkretorischen Nierenfunktion (ab GFR <50 ml/min = 60% Ausfall der funktionstüchtigen Nierengewebes, Anstieg harnpflichtiger Substanzen im Serum, Serumkreatinin erhöht, ACHTUNG: nierentoxische Medikamente reduzieren -> osmotische Diurese
THERAPIE
arteriellen Blutdruck auf niedrig-normale Werte einstellen (Hypertonie verstärkt die Nierenschädigung & erhöht das kardiovaskuläre Risiko)
Diät: zurückhaltend mit Eiweiß, ausreichend Kalorien
Flüssigkeitszufuhr 2,0-2,5 l/Tag, evtl. in Kombi mit Diuretika
Absetzen/Austauschen von Medikamenten/Anpassen von Medikamentendosierungen
Behandlung der Grunderkrankungen
regelmäßige Laborkontrollen der Elektrolyte, NaCl- u/o KCI-Substitution nach Bedarf
Behandlung einer renalen Osteopathie
Behandlung einer renalen Anämie
Nierenersatzbehandlung (Dialyse)
Nierentransplantation
DIAGNOSTIK
Körperliche Untersuchung: Ödeme, pulmonale Rasselgeräusche, arterielle Hypertonie, blasse/graubräunliche Haut, urämischer Fötor (Atemluft riecht nach Urin), Kratzspuren
Labor: GFR, Serumkretinin, Elektrolyte, Blutgase
Anamnese: prädisponierende Vorerkrankungen
Urin: Proteinurie (Eiweiß im Urin)? Hämaturie (Blut im Urin) ?
STADIEN
3a: Mittelschwere Verminderung der eGFR, 45-59 (GFR), zusätzlich Di. + Th. der Komplikationen
3b: Mittelschwere Verminderung der eGFR, 30-44 (GFR), zusätzlich Di. + Th. der Komplikationen
2: Nierenschädigung mit leicht verminderter eGFR, 60-89 (GFR), wie 1
4: Schwere Verminderung der eGFR, 15-29 (GFR), Vorbereitung der Nierenersatztherapie
1: Nierenschädigung bei normaler Nierenfunktion, >90 (GFR), Di. + Th. der Begleiterkrankungen, Progression + kardiovaskuläres Risiko vermindern
5: Nierenversagen <15 (GFR), Nierenersatztherapie