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Epileptische Anfälle und Epilepsien - Coggle Diagram
Epileptische Anfälle und Epilepsien
Def.
Epilepsie
Zustand des Gehirns, der durch eine andauernde Prädisposition für epileptische Anfälle gekennzeichnet ist.
Akuter symptomatischer Anfall
Epileptischer Anfall unter besonderen Einwirkungen ohne Nachweis einer generell erhöhten Epileptogenität.
Epileptischer Anfall
Vorübergehende, plötzliche Dysfunktionen des zentralen Nervensystems aufgrund synchroner und hochfrequenter Entladungen der Nervenzellen.
Epilepsiesyndrom
Unter Epilepsiesyndrom versteht man typische Befundkonstellationen unter Einbeziehung der Anfallsart, des EEG, der bildgebenden Diagnostik, des Erkrankungsalters und des Verlaufs.
Gelegenheitsanfall
wurde und wird häufig für epileptische Anfälle benutzt, die durch Provokationsfaktoren ausgelöst wurden
Triggerfaktoren epileptischer Krampfanfälle
Substanzabhängige Trigger
Einnahme von
Medikamenten: Antidepressiva, Antipsychotika, Antibiotika, Analgetika, Antiemetika etc
Entzug: Insb.
Alkoholentzug
, Medikamentenentzug
Drogen
Trigger im Rahmen anderer Erkrankungen
Fieber
Elektrolytentgleisungen
Hypoglykämie
Eklampsie
nach ischämischem Schlaganfall
Situationsabhängige Trigger
Schlafentzug
Hypoxie
Extremer psychischer Stress
Hyperventilation
Exzessive körperliche Verausgabung
Klassifikation
Art der Epilepsie
Generalisierte Epilepsie
Kombiniert generalisierte und fokale Epilepsie
Fokale Epilepsie
Unklassifiziert
Anfallsform
fokal
mit erhaltenem Bewusstsein
mit eingeschränktem Bewusstsein
Beginn mit motorischen Symptomen
Beginn mit nicht-motorischen Symptomen
fokal zu bilateral tonisch-klonisch
generalisiert
motorisch
nicht-motorisch (Absence)
mit unklarem Beginn
motorisch
nicht-motorisch (Absence)
nicht klassifizierbar
Symptomatik
fokale Anfälle mit erhaltenem Bewusstsein:
lokal begrenzte klonische oder myoklonische Muskelzuckungen, Jackson-Anfall (sog. march of convulsion), postiktale vorübergehende Lähmung des betroffenen Muskels (Todd-Lähmung), evtl. Aphasie. Todd-Paresen geben einen Hinweis auf einen kontralateral zur Parese gelegenen epileptischen Fokus
fokale Sensibilitätsstörungen, sensibler Jackson-Anfall
Die Patienten sind bei vollem Bewusstsein!
visuelle, akustische, olfaktorische oder gustatorische Phänomene (z.B. Lichtblitze, Flimmern, Farbeindrücke; auch als „Aura“ bezeichnet)
bei vom Frontallappen ausgehendem Anfall evtl. Blickwendung beider Augen zur Gegenseite
vegetative Störungen (z.B. Schweißausbrüche, Tachykardie)
fokale Anfälle mit eingeschränktem Bewusstsein
fokaler Beginn (häufig als „Aura“ bezeichnet)
stereotype Bewegungen, starrer Blick und lange Reorientierungsphase
Während des Anfalls kann der Patient wach wirken, er hat jedoch meist eine Amnesie für das Ereignis
Fokale Anfälle mit sekundärer Generalisierung
häufig Zungenbiss, Harn- oder Stuhlabgang
typisch: postiktaler Dämmerzustand sowie eine retrograde Amnesie für den Zeitraum des Anfalls
Primär generalisierte Anfälle:
generalisierte tonisch-klonische Anfälle (ohne fokales Anfangsstadium), ggf. mit vorangehender Aura
plötzlicher Bewusstseinsverlust (Sturz!), danach generalisierte (synchronen), erst tonische, dann klonische Bewegungen
zusätzlich meist lateraler Zungenbiss und/oder Wangenbiss , subkonjunktivale Einblutung, Einnässen und ggf. Stuhlabgang
postiktale Schläfrigkeit (sog. „Terminalschlaf“) oder Verwirrtheit, langsame Reorientierung., ggf. postiktale kortikale Funktionsstörung (analog zur Todd-Parese, s.o.)
Muskelschmerzen auf (CK ↑) und kann sturzbedingte Verletzungen sind möglich (Frakturen, Luxationen)
Die Pupillen sind im Anfall weit und lichtstarr, die Atmung ist vertieft (ggf. Apnoe).
Für die Dauer des Anfalls besteht eine Amnesie.
Diagnostik
Anamnese, Fremdanamnese
Wie war der Anfall? Genaue Beschreibung, Fotos/Video?
Provokationsfaktoren (s.o.), insbesondere auch Medikamente?
„Vorsymptome“ (Aura)?
Risikofaktoren? → positive Familienanamnese, ZNS-Erkrankungen, Fieberkrämpfe?
Sozialanamnese: Ausbildung/Beruf, Führerschein, Familienplanung.