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Resilienz & Governance - Coggle Diagram
Resilienz & Governance
Warum ist Governance für Resilienzfähigkeit wichtig?
Städte sind als Systeme zu betrachten, deren Steuerung eine Querschnittsaufgabe ist. Kooperative Steuerungsformen sind dabei notwendig für die Funktionsfähigkeit der organisatorischen Strukturen von Städten. Im Bezug auf Resilienz ist eine offene Risikokommunikation und Zusammenarbeit zwischen Staat, Wirtschaft, Bürger*innen und Zivilgesellschaft Voraussetzung zur Bewältigung von Stress- und Krisensituationen. (BBSR 2018: 20)
Inklusive, sichere, nachhaltige und resiliente für alle zu schaffen, benötigt die Einsicht seitens Regierungsbeamten, dass zwischen globalen Zielen und lokalen Aktionen Interdependenzen bestehen, die integrierte Visionen für städtische Entwicklung und urbane Resilienzentwicklung erfordern. (ICLEI 2019: 7)
Wie sehen Governancestrukturen im Bezug auf Resilienzfähigkeit aus?
Ein offene Risikokommunikation und Zusammenarbeit unter vertikaler und horizontaler Kooperation zwischen Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in Form von informellen Netzwerken trägt eine hohe Bedeutung für die Resilienzfähigkeit einer Stadt. Dies liegt darin begründet, dass Entscheidungskompetenzen, die über politisch-administrative Sektorengrenzen hinausgehen die Handlungsfähigkeit des Systems Stadt verbessern. (BBSR 2018: 20)
Die Governance-Strukturen zwischen nationalen und lokalen Regierungen, aber auch auch zwischen lokalen Regierungen, Communities und privaten Akteur*innen müssen einigen Schlüsselprinzipien folgen, um einen integrierten Ansatz folgen zu können, der sich die Interdependenzen zwischen globalen Zielen und lokalen Aktionen eingesteht. Diese sind: (ICLEI 2019: 7)
Regelmäßige Resilienz-Dialoge zwischen verschiedenen Regierungsebenen, öffentlichen und privaten Akteur:innen, Repräsentant:innen diverser Sektoren und Community-Mitgliedern (Zivilgesellschaft) ermöglichen.
Globale Zielstellungen sollten an lokale Spezifika angepasst werden und den Bedürfnissen individueller urbaner Räume dienen.
Es sollten integrierte Aktionen bevorzugt werden, die querschnittsmäßige Vorteile verschaffen. (Original: "Give preference to integrated actions, that yield cross-cutting co-benefits.")
Der ökonomische Wert resilienter Strukturen sollte klar herausgestellt werden.
Resilienz-Planung ist oftmals experimentell, Handlungen können durch flexible Richtlinien und Investitionen sowie den Wissenstransfer zwischen Regierungen und Partner*innen über Erfolge und Misserfolge beschleunigt werden.
Krisen sollten in Chancen umgemünzt werden, um Bewusstsein und Engagement von Stakeholder*innen für Resilienz-Planung zu erhöhen.
Um Vertrauen aufzubauen, bedarf es Zeit. Holistische und integrierte Ansätze hängen von der Unterstützung multipler Stakeholder*innen ab, diese zu kultivieren braucht Zeit.
Der Wert von Werkzeugen und Daten muss kuratiert und gemanaged werden um lokale Entscheidungsprozesse und zukünftige Sezanrien-Planung anzuleiten.
Die Auswirkungen von Shocks und Stresses kommen oftmals unerwartet, aber inklusive, gute Governance-Praktiken können Institutionen und Gesellschaften darin unterstützen, resilienter auf unerwartete Herausforderungen zu reagieren.
Erfolge, Misserfolge und Hürden sollten lokal und global berichtet werden, um Andere zu inspirieren und Good Practices zu replizieren.
In der Literatur werden v.a. sechs Faktoren diskutiert, die zu erfolgreicher urbaner Resilienz-Governance führen (Fastiggi et al. 2021: 1267)
Klare Definitionen, Visionen, und Zielsetzungen: Die Skalen und den Kontext zu definieren, gemeinsame Visionen zur unterstützen und Schwerpunktbereiche zu identifizieren sind kritische Faktoren für effiziente Resilienz-Governance)
Klare Rollen und Verantwortlichkeiten: Sowohl Rollen als auch Verantwortlichkeiten von Organisationen und individuellen Personen zu klären, die an urbaner Resilienz beteiligt sind, ist notwendig für Handlungsfähigkeit und Koordination.
Innovation, Lernfähigkeit und Rückkopplung: Effiziente Governance muss unter kontinuierlicher Einbidung von Lernen sowie Auswerten anpassungsfähig sein. Die Arbeit an Resilienz ist iterativ, weshalb Rückbesinnung und Rückkopplung wichtig ist, um Implementierungs-Erfolge und Herausforderungen zu verstehen.
System-Ansatz: Resilienz muss sich urbanen Herausforderungen aus einer systemischen Perspektive nähern, die Umweltaspekte, soziale und ökonomische Belange und deren Vulnerabilitäten umfänglich adressiert und deren Risiken vermindert.
Wissens-Co-Produktion und Vertrauen: Damit die Arbeit an Resilienz eine Auswirkung hat, sind lokale Kontexte und der zivilgesellschaftliche Input essenziell. Wissen das gemeinsam mit der Zivilgesellschaft und Stakeholder:innen co-produziert ist, fördert Vertrauen und Beteiligung. Stakeholder:innen zusammenzubringen um Herausforderungen und potenzielle Lösungen zu diskutieren, ist entscheidend.
Mehrebenen-Governance: Resilienz aufzubauen ist ein Querschnittsthema. Ohne koordinierte und multi-skalare Bauteile sind Richtlinien und Planungen auf lokaler Ebene nicht dazu in der Lage, Resilienz im Bezug auf multiple Gefährdungen und Langzeitrisiken aufzubauen.
Governance in kommunalen Resilienzstrategien
London - "Resilience Projects: Process"
Aktionen
Stadtweite inklusive Ansätze entwickeln
London will sein Governance-Modell ausbauen um adaptive, London-weite Resilienz-Ansätze zu unterstützen, indem multiple Stakeholder:innen einbezogen werden. Das Ziel ist es, Möglichkeiten zu ermitteln, resiliente Governance-Modelle auszuweiten und internen Wissensaustausch zu befördern. (Greater London Authority 2020: 67)
stärkere Zusammenarbeit mit anderen Städten
London will seine Zusammenarbeit mit anderen Städten ausweiten, um Terrorismus entgegenzuwirken. Dies soll geschehen, indem ein multi-agency-Netzwerk aufgebaut wird, in dem intrastädtischer Austausch von Expertise, Erfahrungen, Praktiken und den Auswirkungen von Monitorings stattfindet. (Greater London Authority 2020: 69)
stärkere Zusammenarbeit mit dem Katastrophenschutz
London will die Zusammenarbeit zwischen städtischen Entscheidungsträger:innen und dem Katastrophenschutz ausbauen, um besser auf langfristige Schocks und Stresses vorbereitet zu sein und um die Kluft in Notfallplänen zwischen vergangenen Vorfällen und zukünftigen Entwicklungen zu überbrücken. (Greater London Authority 2020: 70)
Die Kosten von disruptiven Vorfällen bilanzieren
London will ein Modell entwickeln um die Kosten von Krisen zu bilanzieren, um Evidenz für die Auswirkungen von verschiedenen Typen von Stress zu liefern. Dies soll Entscheidungsträger:innen und Londoner:innen informieren. (Greater London Authority 2020: 73)
Szenarientechniken anwenden
London will daten-gestützte Ansätze unterstützen, um adaptive Politikgestaltung in einer sich wandelnden Stadt zu ermöglichen. Indem auf vorhandenen Good Practices aufgebaut wird, sollen Unsicherheiten und langfristiges strategisches Denken in Politikgestaltung inkludiert werden. (Greater LondongAuthority: 74)
Verwaltungsabläufe und -prinzipien ändern
London will eine agile "Greater London Authority"-Governance aufbauen, um adaptive, kollaborative, inklusive und nachhaltige Politikgestaltung zu ermöglichen. Die Verwaltung soll proaktiver und effizienter in der Prognose und Reaktion auf neue Herausforderungen werden, indem Resilienz-Prinzipien in Governance-Prozesse integriert werden. (Greater London Auhtority 2020: 65-66)
"Robust emergency plans are a core part of ensuring our city is resilient, but they are not, by themselves, sufficient. Good governance requires a means of understanding the impact of policy and strategy, alongside the ability to innovate and adapt, to manage changing circumstances. London must continue to improve its capability to respond to disruptive events and mitigate against potential shocks and stresses. Embedding an understanding of resilience and an ability to monitor and manage risks within our governance structures will support this." (Greater London Authority 2020: 64)
Rotterdam - "Rotterdam Networkcity"
Rotterdam sieht in der Organisation der Stadt eine zentrale Säule der Resilienz. Selbst-Organisation, starke Netzwerke und diverse Koalitionen von Bürger:innen und Unternehmen stärken die Resilienz der Stadt. Die Resilienzstrategie fokussiert sich darauf, die Flexibilität der Regierung und die Konnektivität zwischen Bürger:innen und Unternehmen als Katalysator für bottom-up Prozesse und business Initiativen zu erhöhen. In Zukunft soll die Stadtregierung mit innovativen Ideen besser umgehen. Zusätzlich sollen mehr Redundanzen akzeptiert werden. Neue Formen städtischer Demokratie, Partizipation und die Unterstützung bestehender Netzwerke stärkern die Resilienz der städtischen Governance weiter. (City of Rotterdam o.J.: 43)
Aktionen:
"Active Citizens: Facilitation And Experimenting With Self-Organization Of Citizens" (City of Rotterdam o.J.: 99)
"Rotterdam Network City: Creating Networks of Government, Citizens, Institutions, Market And Konwledge" (City of Rotterdam o.J.: 100)
"Neighbourhood Oriented Governance" (City of Rotterdam o.J.: 103)
Seoul - "Governance: Resilience through Collaboration"