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Mutismus I - Coggle Diagram
Mutismus I
Permanenz
"hartnäckige Störung", wenn sie sich im Kitaalter manifestiert, bleibt sie oft bis ins späte Schulalter, manchmal Erwachsenenalter
Durchschnittliche Permanenz : Mädchen 5,6 Jahre und Jungs 4,0 Jahre
Überwindung auch ohne therapeutische Maßnahmen möglich
- meisten beginnen spätestens in Adoleszenz mit sprechen
- Kommunikations-, Kontaktverhalten von therapierten besser
Postmutistische Symptome ehemaliger Schweiger sind Schüchternheit, Schweigsamkeit, Isoliertheit, Ängstlichkeit
Phasen
Auftreten
Frühmutismus
- Feststellung 3., 4. LJ. bzw in dem Alter treten erste Symptome auf
Spät- bzw. Schulmutismus
- erstes Auftreten zwischen 5. und 7 LJ
Mutismus tritt immer in Phase der Veränderung auf zB Übergang von familiären Situation in neuen Kontext, der mit Anpassung, Integration in neue soziale Gruppe verbunden ist
Arten
Selektiver Mutismus
- tritt in Gegenwart bestimmter Personenkreise auf (zB Kita, Schule oder Fremden)
- Schweigen tritt auf, obwohl Sprechfähigkeit vorhanden
- Redebereitschaft ggü wenigen vertrauten Personen
- emotional bedingte Störung
- seltene, mit Angst verbundene Kommunikationsstörung der frühen Kindheit
Totaler Mutismus
- ausbleiben jeglicher verbaler Komm und phonischer Leistung
- spricht zu keiner Person in keiner Situation über längeren Zeitraum
- Verzicht auf alle oral erzeugte Geräusche (auch lachen, weinen, Husten)
- Bei Kindern selten, Jugendliche&Erwachsene häufiger
-
Diagnostische Kriterien
ICD-10
- Normales, nahezu normales Niveau des Sprachverständnisses
- Kompetenz im sprachlichen Ausdruck, die für soziale Kommunikation ausreicht
- Beleg dafür, dass Kind in einigen Situationen spricht
DSM-IV
- Andauernde Unfähigkeit in bestimmten Situationen zu sprechen, wobei in anderen normale Sprechfähigkeit besteht
- Störung behindert schulische/berufliche Leistungen oder soz. Kommunikation
- Störung dauert mind. 1. Monat
- Unfähigkeit zu sprechen nicht durch fehlende Kenntnisse bedingt
- Störung kann nicht besser durch Kommunikationsstörung erklärt werden und tritt nicht ausschließlich im Verlauf von Schizophrenie oder anderen psychotischen Störungen auf
Kontext Mehrsprachigkeit
Vermutung
- sprachliche Unsicherheiten & Ängstlichkeiten
- gelebte familiäre Erziehungskonzept, das zu Abweichung in Kita/Schule führt
weitere Auslöser
- Sprachliche Stressoren (Sprachliche Anforderungen zB)
- Notwendigkeit verschiedene Sprachcodes einzusetzen (Alltags-, vs. Bildungssprache)
- Hinsichtlich Spontanität Äußerungen zu unterscheiden
- Emotionale Stressoren
- Kontextwechsel wie Übergang Elternhaus in Kita/Schule
- besondere Lebensereignisse
Erklärungs-
modelle
Diathese- Stress-Modell nach Hartmann
- Wechselwirkung zwischen Prädisposition für eine Krankheit (Diathese) und belastende Umwelt oder Ereignisse (Stress)
- Genetisch-biologische Prädisposition wird in komm. Überforderungssituationen wirksam
- Kind steht aufgrund bio-psycho-sozialen Konstitution, bisherigen Erfahrungen, objektiven Bewältigungskompetenzen keine andere Art der Bewältigung als verbaler Rückzug zur Verfüg
- schweigen einzige Bewältigungsstrategie, wenn Ereignis- oder Ressourceneinschätzung derart überlegen, dass als Bedrohung bewertet wird