morpho-syntaktisches Wissen:
Zugang zu persistierenden
grammatischen Prozessen
Grammatische
Kongruenz
Aspekte der
Syntax
Aspekte der
Morphologie
Verzögerung oder
Abweichung
Inkonsistenzen
Grammatische Abweichungen
im Kontext Mehrsprachigkeit
Bezieht sich u.a. auf Abstimmung zwischen:
- Subjekt und finites Verb (ich fahre, er fährt..)
- Substantiv und Artikelwort (das Boot, der Apfel..)
- Substantiv und Adjektiv (ein grünes Boot, ein grüner Bagger..) ...
Besteht ein signifikanter Zsmhang zwischen Erwerb zur Regelhaftigkeit der grammatischen Kongruenz und Erwerb syntaktischer Regeln
Erwerb S-V-Kongruenz (für unregelmäßige Verben) führt die Realisierung der Verbzweitstellung -> Probleme der Wortstellung nicht isoliert betrachten
Verbendstellung als "klinischer Marker für Dysgrammatismus"
- auffälligstes Merkmal, kommt auch in normaler Sprachentwicklung vor (meist weniger häufig und nur kurz)
Aber: keine bizarren Muster, die nach Stellungsregeln des Dt. nicht möglich wären --> keine wilden Grammatiken (Phasenstrukturen sind insgesamt muttersprachlich orientiert)
Clahsen, Hansen sehen Finalstellung infiniter Verben nicht als syntaktische Anomalie an, sondern als Fogeerscheinung eines Kongruenzdefizits
- Du der Cowboy nehmen
- Ich heute gehen raus
Subjekt-Verb-Kongruenz "klinischer Marker" für Dysgrammatismus
- verlangt obligatorische Subjektverwendung, subjektkongruente Verbflexion (Person, Numerus) und V2 im HS
- Relevante Merkmale (Numerus, Person) keine innewohnenden Eigenschaften des Verbs --> werden ihm vom Subjekt zugewiesen
viele Kinder haben Probleme mit Kasusmarkierung (bes. Akkusativ und Dativ)
- Von den kasusfordernden Eigenschaften anderer Satzkategorien bestimmt Verb oder Präposition --> Kongruenzdefizit
- Auslassung/Fehlverwendung von grammatischen Funktionswörtern (Artikel, Präpositionen, Auxiliare, Konjunktionen)
Kopula/Auxiliare anfälliger für Auslassungen, da bedeutungsfreie Platzhalter
Auslassung von Funktionswörtern / fehlerhafte Flexionen können auch mit semantischem Gehalt zu tun haben
Transitive Verben benötigen Akk.Obj.
Bsp. Vera beobachtet ein Schiff
intransitive Verben haben kein Akk.Obj
Bsp. Ein Schiff fährt auf dem Meer entlang
Verzögerungsfaktor entscheidende Rolle -> Spracherwerb setzt verspätet ein und ist sehr in Länge gezogen
Besonders bei älteren Kindern mit SSES lassen sich Unterschied zum ungestörten Spracherwerb beobachten
Verwenden komplexe Satzstrukturen, obwohl Probleme von Verbstellung/Kongruenz noch nicht gelöst
Schwierigkeiten semantisch zusammengehörige Einheiten zu trennen und diese an unterschiedlichen Positionen in variablen Satzmustern zu platzieren
- Der nicht Höhle darf
- Gleich morgen die große Apfel bring
- Du sagen wie du heißen und dein Vater wie heißen
Zeichen dafür, dass Kinder über sprachstrukturelles Wissen verfügen, auf die sie unter bestimmten Bedingungen zurückgreifen können
Wenn Kinder im unauffälligen Spracherwerb neue Regelhaftigkeiten erkannt haben, dauert es meist nicht lagen, bis sie ihr System rekonstruieren und diese auch in der Sprachproduktion unter Kontrolle gebracht haben
Bei Kinder mit SSES beträgt Zeitspranne, bis sie zB tempus-, kongruenzmarkierte Formen bei allen Verben im HS verwenden, mehrere Jahre
Überblick zum Erwerb:
- früher Erwerbsbeginn Zweitsprache (bis 3LJ) --> Erwerb S-V-K und Satzstrukturen der Zweitsprache erfolgt wie beim ESE
- später Erwerbsbeginn (6-8 J. ) --> S-V-K zumindest vorübergehend werden abweichende Formen, Strukturen die vom ESE abweiche, produziert (Formen kommen also nicht im ESE der Zweitsprache vor)
GEfahr: die Formen werden als SSES typisch fehlinterpretiert