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Einführung- Klassifikationen /
Sprachentwicklungsstörungen
Sprache vs Sprechen
Sprache: inneres System von Regeln, das dem Sprechen zugrunde liegt (Lautstruktur, Morphologische Struktur, Syntax)
Sprechen: konkrete motorische Umsetzung des sprachlichen Wissens
Klassifikations-
erweiterungen
Sprachstörungen
Hirnschädigung, Störung im Sprachwissen
Bsp
Aphasie (Verlust des Sprachwissens durch Schlaganfall),
Wortfindungsstörung
Demenz
Dysgrammatismus
Sprechstörungen
Hirnschädigung, Störungen motorischer Sprechvorgang
organisch bedingte Sprechstörung
Bsp
Dysarthrie (Muskulatur und Organe alles gut aber kann sie nicht ansteuern
Sprechapraxie (weiß nicht mehr, wie man Wörter im Mund bildet)
Artikulationsstörung
Redeflussstörungen
Bsp
Stottern
Poltern
Stimmstörungen
funktionelle Dysphonien (zB dauerhafte Heiserkeit)
organische Dysphonien (Beeinträchtigung Organe zB gelähmte Stimmlippe)
Kommunikativ-pragmatische Störungen
könnte körperlich eigentlich sprechen
zB Mutismus
Begriffsbestimmung
Sprachentwicklungsverzögerung (SEV)
einfache, leichte symptomatische und zeitliche Verzögerung
kann keine Ursache nachgewiesen werden
Verlangsamung oder Verspätung Sprachentwicklung eines Kindes ggü den Leistungen sprachunauffälliger Kinder der selben Altersgruppe
Allgemeine Sprachentwicklungsstörung (SES)
Sprachstörung ist Sekundärproblem
sprachstrukturelle Besonderheiten der Sprachverwendung des Kindes, die das kind in seiner Entwicklung nicht mehr von selbst aufholen kann
spezifische Sprachentwicklungsstörung (SSES)
Entwicklungsbeeinträchtigung und andere Krankheitsbilder ausgeschlossen, rein auf Sprachformalen ebenen Probleme
Sprachstörung ist hier Primärproblematik
später Beginn des Spracherwerbs, langsam
Sprachverständnis besser als -produktion
Formale Merkmale der Sprache (Syntax/Morphologie) sind in besonderer Weise defizitär
nonverbale Testintelligenz im Normalbereich
später schulische Probleme, Leseprobleme, psychosoziale Probleme, negative soziale Spirale
Sprachentwicklungsbehinderung (SEB)
Entwicklungsstörung durch Hirnschaden, der vor Abschluss Sprachentwicklung eingetreten ist
Intelligenzminderung, Anfallsleiden, Autismus, Schwerhörigkeit, Taubheit, Lippen-Kiefer / Gaumenspalten
die hierunter gefassten Störungsbilder werden heute unter SES subsumiert
Ausnahmen SSES
late Talker
late Bloomer (aufholen bis 36 Monate, weiterhin unauffällige Entwicklung oder Probleme ab Schulalter)
SSES (kein Aufholen bis 36 Monate, spezifische SES persistierende Probleme (sprachl. Leistungen, Lesen, Schreiben)
Ursachen SSES
Umweltsprache
biologische Ursache Locke nimmt an, dass genetische Prädisposition in verlangsamter Hirnreifung vorliegt
Kognitive Strukturprobleme
Auditive Gedächtnisleistung
Defizite für Verarbeitung, Speicherung sprachlichen Materials
auditive Merkspanne herabgesetzt
Gedächtnisprobleme beruhen auf zu langer Verarbeitung der Sprachinfos
im auditiven Kurzzeitspeicher gehaltene Infos bereits gelöscht oder mit nächsten Stimulus überschrieben
Sprachverarbeitung
defizite Schnelligkeit Verarbeitungsprozesse
Verarbeitung schnell aufeinanderfolgender auditorischer Reize in normaler Sprechgeschwindigkeit ist erschwert, eingeschränkt
Prosodie und phonologische Repräsentation
Sprache weist eine rhythmisch-prosodische Struktur auf, über die in Spracherwerb eingestiegen wird. Könnte mit reduzierten/ausbleibenden Nutzung der Prosodie zu tun haben