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Emotion - Coggle Diagram
Emotion
11.1 Ansätze der Emotionsforschung
11.1.2 Funktionalistischer Ansatz
3 Komponente:
Die Bewertung (appraisal), die Handlungsbereitschaft (action readiness) und die Handlungskonsequenzen.
Hierbei ist aber zu beachten, dass die
Qualität einer Emotion
unmittelbar von den individuellen Bewertungen der Situation abhängig ist.
Eine
Handlungsbereitschaft
wird geändert, um individuelle Motive zu befriedigen oder Ziele zu verfolgen.
Die
Entwicklung der Emotionsregulation:
Mit zunehmendem Alter ist es Kindern möglich, die unmittelbar aktivierten Handlungsbereitschaften von den tatsächlichen Handlungen abzukoppeln.
Hier wird die Analyse emotionaler Zustände um die
Funktion von Emotionen
erweitert.
Soziales Umfeld bleibt unberücksichtigt.
11.1.1 Strukturalistischer Ansatz
8 Basisemotionen
: Angst, Wut, Trauer, Freude, Vertrauen, Ekel, Überraschung und Neugierde. (aus der Mischung dieser Emotionen soll das ganze Spektrum des emotionalen Lebens ausgebildet werden)
Es ist schwer, Emotionen zweifelsfrei zu
diagnostizieren
. So lassen sich verschiedene Emotionen weder psychologisch noch auf der Handlungsebene voneinander unterscheiden.
Es gibt
Basisemotionen
, von denen angenommen wird, dass sie universell und angeboren sind. Zusätzlich geht man davon aus, dass diese Emotionen durch subjektives Erleben (Gefühl), typische psychologische Reaktionen und Ausdrucksverhalten entstehen.
Fragen:
-Wie können verschiedene Emotionen voneinander unterschieden werden?
-Anhand welcher Indikatoren kann eine Emotion von anderen psychischen Phänomenen unterschieden werden? :
Das Lächeln kann uns täuschen, da nicht unbedingt Freude ausgestrahlt wird. Ab dem Alter von 8 Wochen =
soziales Lächeln.
11.1.3 Soziokultureller Ansatz
Hier lernt das Kind, Situationstypen mit Emotionen zu verbinden
Man geht davon aus, dass Emotionen und ihre Regulation erst durch das
soziale Miteinander
, die Summe der zwischenmenschlichen Interaktionen, konstruiert werden.
Kulturspezifisches Emotionskonzept
Die
Kultur,
in die ein Mensch hineinwächst, ist ein System aus Normen, Einstellungen und Verhaltensweisen. Diese werden von Generation von Generation weitergegeben, aber auch zeitlich angepasst.
Das
Erleben von Emotionen
geschieht durch erlernte Interpretationsmustern, die wiederum kulturell geprägt sind.
Die Bewertung von Umweltreizen ist die Grundlage des emotionalen Erlebens. Die Kultur dient als Ursprung dieser Bewertungen.
Kulturunterschiede: westliche Kultur >< chinesische Kultur
11.2 Entwicklung von Emotionen
11.2.3. Selbstbewusste Emotionen
ab 2 Jahren -> selbstbewusste Emotionen (= Scham, Schuld, Stolz, ..)
Entwicklung von objektivem Selbstbewusstsein
Bewusstsein für die Regeln und Normen
11.2.1 Positive Emotionen
ab 2 Monaten -> Verständnis für Ziel-Mittel-Relationen (= Bewusstsein für die eigene Urheberschaft)
ab 2 Jahren -> Austausch positiver Affekte
ab 7-8 Monate -> vertraute Personen anlächeln
ab 6. -10. Lebenswoche -> soziales Lächeln (anlächeln von interessanten Objekten)
kurz nach der Geburt -> Lächeln = Reflex
11.2.2 Negative Emotionen
Angst
: erkennen von Gefahr/ Bedrohung - erst ab 7 Jahren -> unterscheiden zwischen Angst und negativem Zustand
Angst vor Fremden
Trennungsangst
Charakter von fremden beeinflussen Kinder
ab 1 Jahr -> Kind nutzt soziales Referenzieren (= sucht nach affektiven Informationen bei anderen)
ab 2-4 Jahren -> kann nicht Realität und Fantasie unterscheiden
ab Schuleintritt -> Bewertungs- und soziale Ängste
Imagination = Angstauslöser
Ärger
- zeigt sich wenn das Individuum gehindert wird, ein Ziel zu erreichen
ab 2 Jahren -> Wutreaktionen, aggressives Verhalten und sprachliche Reaktionen
ab 3 Jahren -> Wutausbrüche nehmen ab; selbstbewusstere Emotionen treten auf + Entwicklung von Emotionsregulationsstrategien
11.3 Entwicklung der Regulierung von Emotionen
11.3.2 Emotionsregulation in der Kindheit
Säuglings- und Kleinkindalter
:
Erste Formen der intrapsychischen Regulation sind die Blickabwendung und das Saugen an den Fingern. Bis zum 1. Geburtstag weitet sich das Repertoire an Regulationsstrategien. Hierbei spielen motorische Entwicklung und das soziale Referenzieren eine wichtige Rolle. Durch Affektabstimmung können die Eltern auf das emotionale Erleben der Kinder Einfluss nehmen. Ab der Mitte des 2. Lebensjahres spielt der rasch vollziehende Spracherwerb eine wichtige Rolle zur Äußerungen bezüglich des eigenen emotionalen Erlebens, sowie der Benennung von Ursachen und Folgen von Gefühlen. Familiäre Gespräche über Gefühle fördern die affektive Perspektivübernahme.
Vorschulalter:
Es erfolgt ein Wechsel von der inter- zur intrapsychischen Regulation. Kinder sind zunehmend in der Lage, die emotionale Regulation selbstständig auszuführen und das (regulierte) Erleben für das Erreichen von Zielen nutzbar zu machen. Vorschulkinder entwickeln die Kompetenz, negative emotionale Folgen für sich und andere vorherzusehen, wenn sie auf eine bestimmte Art und Weise handeln. Zudem wird das eigene innere Erleben und das Ausdrucksverhalten entkoppelt. Sie können es ausdrücken, jedoch noch nicht verbalisieren. Eltern stellen Modelle für den Umgang mit Emotionen dar.
interpsychische Regulation, Regulation, bei der andere Personen die Bewältigungshandlung durchführen.
Schulalter:
Kinder sitzen zunehmend kognitive Strategien zur Emotionsregulation ein, da sie erkennen, dass Gedanken Gefühle beeinflussen können. Sie erkennen, dass eine Neubewertung der Situation eine mögliche Regulation sein kann.
intrapsychische Regulation, Regulation, bei der die Person selbst die Bewältigungshandlungen durchführt.
Kinder müssen negative Erfahrungen durch Belastungssituationen erleben, um negative Emotionen zu bewältigen.
Während immer mehr kognitive Strategien genutzt werden, nehmen die vermeidende aggressionsbezogene Strategien ab.
11.3.3 Emotionsregulation in der Jugend
Mädchen tendieren im Gegensatz zu Jungen zu internalisierenden Problemverarbeitung (Depressionen, Ängstlichkeit, sozialer Rückzug, ...). Ursachen sind eher weniger die hormonellen Unterschiede, sondern die Orientierung an der Gesellschaftlichen Attraktivitätsnormen und ein ruminierender, grübelnder Bewältigungsstil.
Jungen suchen im Vergleich zu Mädchen weniger soziale Unterstützung. Sie greifen eher auf vermeidende Strategien zur Stressbewältigung. Zudem greifen sie vermehrt zu Risikoverhalten, wie Tabak, Drogen oder Alkohol.
Die Vielfalt der Nutzung von Regulationsstrategien nimmt im Jugendalter zu Geschlechtseffekte bezüglich des Einsatzes von Strategien werden im Jugendalter zunehmend bedeutsam.
11.3.1 Temperament
Temperament eines Kindes
umfasst stabile behavorale und emotionale Verhaltensreaktionen, wie beispielsweise Ausdauer, Intensität oder Regelmässigkeit. Die Reaktionsmuster können bereits sehr früh beobachtet werden und stehen sogar mit pränatalen Verhalten in Verbindung. Sie sind darüber hinaus in einem hohen Masse genetisch determiniert.
Elterlisches Verhalten kann ebenso Ursache wie Folge kindlichen Verhaltens sein.
Säuglinge unterscheiden sich bereits nach der Geburt in ihrem Verhalten. Diese Unterschiede stellen die Bestimmungsgrösse des elterlichen Verhaltens dar.
Es gibt drei
Temparamenttypen
: einfach, schwierig und langsam
Temperamentdimesion:
Die individuellen Besonderheiten im Verhalten werden mit Hilfe von 9 Temperamentdimensionen beschrieben. Man geht davon aus, dass sie eine genetische Grundlage besitzen und über die Zeit relativ stabil bleiben. (Tabelle S. 157)
Zudem sind eine Dimesionen zeitlich stabiler als andere. Vor allem Verhaltenshemmung hält an.
Es können
Zusammenhänge
zwischen dem frühkindlichen Temperament und späteren Verhaltensproblemen bestehen. Diese Zusammenhänge sind aber im allgemeinen eher gering.
Das
Passungsmodell
geht davon aus, dass erst das soziale Umfeld bzw. der kulturelle Kontext dem Temperament seine Bedeutung verleiht.
Eine Passung zwischen den Erwartungen des sozialen Umfeld und der Temperamentsmerkmale des Kindes kann das
Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen stärken
. Gleichzeitig wird das Kind geschwächt bei einer fehlenden Passung. Strafende, disziplinierende Maßnahmen bei schwierigen Kindern können das kindliche Verhalten verstärken und die Eltern-Kind-Beziehung negativ beeinflussen.
Attributionstendenzen:
Deutung der Eigenschaften des Kindes
Wichtig, dass die Eltern eine positive Deutung der kindlichen Temperamentsmerkamle vornehmen.
11.4 Entwicklung des Emotionswissens und -verständnisses
11.4.1 Verständnis von Emotionsauslösern
Mit 3 Jahren: Kinder können mehrheitliche Situationen korrekt einschätzen, die Freude auslösen
Im Vorschulalter: Kinder haben Schwierigkeiten in Bezug auf negative Emotionen.
Im Schulalter fühlen die Kinder Stolz und Schuld
Mit 5 Jahren: Für ein freudiges Erleben werden positive Aktivitäten und Ergebnisse genannt, während für ein Ärgererleben Provokationen oder einen Verlust benannt werden. Es gibt interpersonale Ursachen und externe Ursachen
Wenn ein Kind eine Angstsituation kommen sieht, kann es diese durch eine angemessene Regulationsstrategie verhindern.
Wissen stellt eine wichtige Voraussetzung für die Interpretation des Verhaltens anderer und dessen Verhaltensmotive dar. Zusätzlich folgt die wichtige Einflussgröße für das eigene Regulationsverhalten.
11.4.2 Verständnis von ambivalenten Emotionen
Situationen können mehrdeutig sein oder einen ambivalenten Charakter haben.
Kinder nutzen Emotionsskripte, um Situationen, Emotionen und Regulationsstrategien zu verknüpfen und das Handeln in zukünftigen Situationen zu erleichtern.
Mit 11 Jahren:
Kindern ist es möglich, ein Verständnis für widerstreitende Gefühle, also verschiedener Valenz, in einer Situation wahrzunehmen und auszudrücken.
Mit 7 Jahren:
Kinder sind in der Lage, multiple Emotionen der gleichen Valenz als Ergebnis ein und derselben Situation zu beschreiben.
Kleinkindalter:
Kinder können ambivalente Gefühle zum Ausdruck bringen.