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SS 06: Verhältnis von Mentalem und Physischem - Coggle Diagram
SS 06: Verhältnis von Mentalem und Physischem
Mentales und Physisches
Mentale Zustände
Empfindungen/Stimmungen --> Qualia (phänomenales Bewusstsein, nicht physikalisch reduzierbar)
Propositionale Einstellungen --> Modus, Inhalt & Intentionalität
Privatheit = nur ich kann wissen, dass ich ...
Problem des Fremdpsychischen
alle Menschen könnten theoretisch andere Farben (Qualia) sehen --> fällt nicht auf, solange Unterschiedlichkeit gewährleistet ist
rot = Differenz zu anderen Begriffen
Existenz von Qualia --> Reduktion der Weltbeschreibung auf rein physikalische Prozesse nicht möglich
Qualia haben keine Funktion (auch nicht evolutionsbezogen, siehe Herdplatten-Beispiel)
Das "Ich"
Descartes: "reale" Substanz (res cogitans), inklusive Modi
Kant: nur das, was alle meine Vorstellungen begleitet (Fluchtpunkt, ohne Modi)
Hume: nur sprachliche Konstruktion, da niemals ohne Perzeption möglich
Spezielle Eigenschaften
Perspektivität (z.B. hier, jetzt)
Meinigkeit (ich oder jemand anderes = Unterschied!)
Einheit/Identität (Kant)
Reflexivität (auf sich selbst beziehen)
Wechselwirkung
Physisches kann Psychisches verursachen (Aspirin hilft gegen Kopfweh)
Psychisches kann Physisches verursachen (Absichten führen zu Bewegungen
Problem: fehlende kausale Geschlossenheit
Ideen zum Verhältnis
Parallelismus: exakt aufeinander abgestimmt aber keine Interaktion (Leibniz)
Idealismus: Reduktion auf Psychisches (Berkeley)
Materialismus: Reduktion auf Physikalisches (Carnap, hempel)
Eigenschaftsdualismus: gleiches etwas hat beide Eigenschaften
Epiphänomenalismus: physisches bewirkt psychisches, nicht umgekehrt (Huxley)
Identitätstheorie: Gedanke = Gehirnzustand (Spinoza)
Zwei-Sprachen-Theorie: 2 inkommensurable Sprachen über die Welt
Außenwelt
naiver Realismus: Außenwelt = wie wir sie wahrnehmen
Locke
primary qualities (Eigenschaften der Außenwelt)
secondary qualities (entstehen erst in unserem Geist)
Kausalistische Abbildtheorie der Erkenntnis
Fechner: Lockes primary qualities = nachtansicht
Selbstkritik: unabhängige Außenwelt nicht von uns versicherbar
Berkeley: Substanzen mit rein primären Qualitäten (= nicht subjektbezogen) gar nicht vorstellbar --> sinnlos
Berkeley
alle Eigenschaften "im Geist"
Unterscheidung zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit macht keinen Sinn mehr
"Esse est percipi" (sein = wahrgenommen werden)
Einwand 1: Kritik macht nur Sinn vor Hintergrund einer unerkennbaren materiellen Außenwelt (sonst Stuhl weg, sobald wir nicht hinsehen)
Lsg 1: phänomenale "Außen"-Welt wird nicht geleugnet --> unabhängig von unseren Willensakten
Einwand 2: gab es dann keine Gegenstände vor den Menschen?
Lsg 2: sie waren in Gottes Verstand
Realität der Dinge der Psychologie
Realismus in der Psychologie
Wundt: Seelische Erlebnisse in uns sind uns als das gegeben, was sie sind
Skinner: In choosing rate of responding we make important temporal aspects of behavior visible. Once this has happend, our scientific practice is reduced to simple looking
Neisser: Hauptgrund, weshalb man kognitive Prozesse studieren sollte = weil es sie gibt
Idealismus in der Psychologie
Ebbinghaus: psychologisch relevantes wird oft nicht erlebt, sondern erraten, erschlossen, konstruiert
Boring: psychological phenomena are not to be found in experience but inferred from it
MacCorquodale & Meehl: psychologische Begriffe als hypothetische Konstrukte (definiert nur über Beziehung zu anderen Begriffen)
Problem: Sind Begriffe der Psychologie nur "nützliche Fiktion"
Beispiel: Gedächtnisabruf
kein Gegenstand des Erlebens und Verhaltens
eher: theoretisches Postulat auf Basis eines metaphorischen Modells
Erkenntnis = Rückschluss von Verhalten auf die Passung der Metapher
Sozialer Konstruktivismus
Persönlichkeit = in sozialer Interaktion sprachlich ausgehandelte Zuschreibung und Konstruktion von "Eigenschaften"
empirische Persönlichkeitspsychologie wäre dann eher Sprachgebrauchsanalyse
BIG 5 wäre dann durchschnittliche sozio-kulturelle Sprachpraxis
Persönlichkeit ist zwischen, nicht in Menschen lokalisiert
Schopenhauer
Schwerpunkt liegt nicht auf Rationalität (wie bei Descartes) sondern auf
Willen
Ziel: Sinn (Wille) finden um gesamte Erscheinung zu verstehen --> richtige Weltsicht im Vordergrund
Idealistische Grundannahme (wie Kant): Welt ist subjektbezogene Vorstellung und daher durch mich konstruiert
Methode: Selbstreflexion (wie bei Descartes)
Kritik an Descartes: Erkennen des Erkennens nicht möglich (Subjekt kann nicht Objekt werden)
Lehre
jeder hat Wille und Leib
Veränderungen in beiden Bereichen nicht trennbar (Parallelismus)
Welt = Vorstellung gewordener Wille
vielgestaltige Welt, da sich Wille partikularisiert (principium individuationis)
buddhistisch gefärbte Moralphilosophie
alle wollen verschiedenes --> je mehr einer will desto mehr leiden andere
daraus folgt Verneinung des eigenen Lebenswillens
Grund: jeder Mensch mit mir identisch, Teil eines gleichen großen Willens
Problem: Wille soll eigentlich wie Kants "Ding an sich" sein, ist aber nach Schopenhauers Definition eigentlich unerkennbar
Entdecker des Unbewussten
Intellekt ist (anders als bei Descartes) Sklave des Willens
Spaltung des Subjekts: Probleme, uns/unsere Motive introspektiv selbst zu erkennen
Wegbereiter für Freud und Forschung zu unbewusster Informationsverarbeitung
Sprachanalytische Philosophie
Beispiel siehe Vorlesungsfolien