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VL02_ Literaturdidaktik Literarisches Lernen & literarische…

- - - - lokale Kohärenz
        
        Was meint hier "trotzdem"?
      - Wort- & Satzidentifikation
        
        Was macht Figur xy?
        
        Wo steht das Wort xy?
    - - globale Kohärenz
        
        Wovon handelt der Text insgesamt?
    - - Superstrukturen erkennen
        
        Wie ist dieser Text organisiert? (z.B. Wie geht er weiter?)
    - - Darstellungsstrategien identifizieren
        
        Worum geht es dem Text?
  - - - Selbstkonzept als (Nicht-) Leser
    - - Wissen
        
        Was bedeutet hier das Wort "Rettungsschirm"?
    - - Wie fühlt sich Figur xy?
    - - Ist der Text interessant, spannend, lustig?
    - - Stimmst du der Aussage des Textes zu? Begründe!
  - - - Standards "mit anderen über literarische Texte sprechen", "Präsentieren"
    - - kulturelles Leben
- - - - literarische als auch nichtliterarische Texte (z.B. Sachtexte)
      - Lesen von Geschriebenem und Gedrucktem
    - - Lernprozesse, die sich speziell auf die Beschäftigung mit literarischen (d.h. fiktionalen, poetischen) Texten beziehen
      - Literarische Texte stellen besondere Lese- und Verstehensanforderungen
      - neben schriftlichen auch auditive und visuelle Formen (z.B. Hörbuch, Theater, Film)
      - beginnt vor dem Erwerb von Lesekompetenz
    - - Ziel des LL: literarische Kompetenz
      - bestimmte Kompetenzen für den Umgang mit literarischen Texten die im Unterricht gefördert werden können
      - Fähigkeiten, die im Umgang mit anderen Texten wieder zum Einsatz kommen können :arrow_right: Transfer geschieht nicht automatisch, sondern muss angeregt und unterstützt werden
      - LL meint mehr als motivierende Leseförderung, steht aber nicht hierzu im Widerspruch
      - LL wird in der vorschulischen Lesesozialisation vorbereitet, im Deutschunterricht in der Grundschule und in den Sekundarstufen weitergeführt
    - - 1. Beim Lesen und Hören Vorstellungen entwickeln
        
        imaginative Vergegenwärtigung sinnlicher Wahrnehmungen als Grundlage jeder literarästhetischer Erfahrung
        
        Vorstellungsbildung:
        die durch literarische Texte angeregte Fantasie und Imaginationskraft inneres Entfalten der im Text angelegten ästhetischen Potentiale in Form von sinnlichen Wahrnehmungen auf der Ebene von Bildern, Tönen, Gerüchen usw.
        
        Förderung der Vorstellungsbildung insbesondere durch kreativ-produktive Verfahren im Umgang mit Texten
      - 2. Subjektive Involviertheit und genaue Wahrnehmung miteinander ins Spiel bringen
        
        Subjektive Involviertheit: das persönliche emotionale Angesprochensein durch einen literarischen Text.
        
        Prozesse der Verfremdung und des Wiedererkennens: Man sieht sich und seine Erfahrungen im literarischen Text wie in einem Spiegel und wird zugleich irritiert.
        
        subjektive Involviertheit und aufmerksame Textwahrnehmung können sich wechselseitig steigern
      - 3. Sprachliche Gestaltung aufmerksam wahrnehmen
        
        Bewusstwerdung der ,Machart‘ eines literarischen Textes (Wortwahl, Satzbau, Rhythmus usw.)
        
        Reflexion der Wirkung und der Funktion von sprachlichen Mitteln anstatt rein formaler Textanalyse
      - 4. Perspektiven literarischer Figuren nachvollziehen
        
        Wahrnehmung von Figuren: zentral für das Verstehen von Erzähltexten oder Dramen
        
        eigene Gefühle und Sichtweisen, Wunschvorstellungen andere Lebensmöglichkeiten in einer Figur wiederfinden; andererseits: Fremdheit von Figuren wahrnehmen
        
        Zusammenhang von innerer Welt (Gefühle, Gedanken, Erfahrungen, Erinnerungen der Figuren) und äußerer Handlung
        
        Beziehungsgeflecht zwischen den Figuren: Zuneigung, Liebe, Hass, Eifersucht, Minderwertigkeitsgefühle, Gleichgültigkeit usw.
      - 5. Narrative und dramaturgische Handlungslogik verstehen
        
        Textverstehen erfordert Herstellung innertextlicher Bezüge
        
        literarischen Text verweist nicht primär auf außertextliche reale Gegebenheiten :arrow_right: erzählte Welt muss aus dem Textzusammenhang erschlossen werden
        
        Erfassen von Bedeutungszusammenhängen, die im Text bewusst hergestellt werden
      - 6. Mit Fiktionalität bewusst umgehen
        
        Literarische Texte verweisen nicht direkt auf die außertextliche Wirklichkeit, sie schaffen ihr eigenes Bezugssystem.
        
        Fiktionalität in der Literatur: oftmals an der Grenzlinie zwischen Fiktion und Realitätsbezug
      - 7. Metaphorische und symbolische Ausdrucksweise verstehen
        
        iterarische Texte enthalten sprachliche Bilder, die es zu deuten gilt
        
        Kinder können Metaphern und Symbole noch kaum erklären; das heißt aber nicht, dass sie kein intuitives Verständnis dafür haben
        
        Gefahr der Überinterpretation: immer am Text prüfen, ob eine symbolische Bedeutung im konkreten Fall tatsächlich plausibel ist
      - 8. Sich auf die Unabschließbarkeit des Sinnbildungsprozesses einlassen
        
        Offenheit, Mehrdeutigkeit als besonderes Merkmal von literarischen Texten :arrow_right: Interpretationsspielraum für Leser*innen
        
        Die eine „richtige“ Interpretation eines literarischen Textes existiert nicht, lediglich mehr oder weniger plausible Deutungen.
        
        Das Einlassen auf die Unabschließbarkeit von Sinnbildungsprozessen ist deshalb eine zentrale Teilkompetenz im Umgang mit literarischen Texten.
      - 9. Mit dem literarischen Gespräch vertraut werden
        
        Teilhabe an literarischer Kultur schließt ein, sich mit anderen über Texterfahrungen angemessen austauschen zu können.
        
        Offenheit gegenüber den Lesarten und Deutungen anderer; Bereitschaft zum Überprüfen eigener Deutungsansätze
        
        literarische Gespräch als Suchbewegung: Balance zwischen Selbstkundgabe, Ernstnehmen des anderen und Textbezug
      - 10. Prototypische Vorstellungen von Gattungen und Genres gewinnen
        
        Gattungswissen traditionell ein Ziel des Literaturunterrichts
        
        Einsicht, dass sich zahlreiche literarische Texte nicht eindeutig einer Gattung zuordnen lassen
        
        Orientierung an der Prototypentheorie anstatt auswendig gelernter Gattungsmerkmale.
      - 11. Literaturhistorisches Bewusstsein entwickeln
        
        Erkennen der Besonderheit eines literarischen Textes aus seiner kulturgeschichtlichen Verankerung und in seinen intertextuellen Bezügen
        
        weniger Aneignen von Epochenmerkmalen, sondern vielmehr Fähigkeit, literarische Texte auch als Reaktion auf Vorausgegangenes sehen zu können (im Sinne von Weiterführung oder Opposition)