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SS04: Was können wir wissen? - Coggle Diagram
SS04: Was können wir wissen?
Rationalismus
Descartes
über Erkenntnis
Ziel: Gewissheit an sich (nicht mehr Seelenruhe/Glückseligkeit)
Kritik Nietzsche: versteckte Selbstrechtfertigung, Machttrieb, etc.
Meditationes (1641)
These: nichts an der wahrnehmbaren Wirklichkeit ist gewiss (könnte alles z.B. erträumt sein)
globale/cartesianischer Skeptizismus
Mathematik auch im Schlaf gültig = gewiss?
Problem: "deus malignus"
Descartes sichert Außenwelt per Gottesbeweis (deswegen Zweifel nur methodisch)
Skeptizismus aktuell: Brain in a vat --> Einwand gegen jeden absoluten Wissensanspruch
Zweifel = methodischer Zweifel --> besteht nicht wirklich, nur als Methode/Gedankenexperiment
Bewusstseinsinhalte (was) ist ungewiss (Problem der Realität der Außenwelt)
Gewiss: Tatsache,
dass
ich denke --> Cogito, ergo sum.
Erkenntnis als "Selbstzweck" (nur durch Introspektion?)
zum Leib-Seele-Problem (woraus besteht alles)
2-Substanzen-Lehre (erkenntnistheoretischer Dualismus)
Denken = Wesen des Menschen (res cogitans)
Materie = Wesen der Außenwelt (res extensa)
Descartes: Erkenntnis kommt aus Subjekt
Descartes lehnt sinnliche Erfahrung da an Organe (Außenwelt) gebunden als sichere Erkenntnisquelle ab
Gewiss = Denkakte (DASS)
Ungewiss = Bezug auf Wahrheit/Wirklichkeit
radikaler Rationalismus: selbst für Wahrnehmung der Außenwelt kategorienbildung nötig (kann nur Verstand)
gewisseste Erkenntnis = Selbsterkenntnis
Ursprünge
Platons Kreisargument
Frage: noch nie einen
perfekten
Kreis gesehen --> wie sollen wir auf dieser Dimension beurteilen können
Antwort: Idee (Begriff) eines perfekten Kreises, die nie durch Sinne vermittelt wurde
Ideen = metaphysische Gegebenheiten
Wahrnehmung ohne Gedächtnis nicht möglich und vice versa (Allgemeinpsychologische Prozesse)
Leibniz
zu Platon & Locke: Ideen in Kindern (unbewusst) angelegt
Entdecker des Unbewussten?
Notwendige Wahrheiten gelten
Reich der Geltung als eigene Wirklichkeit neben dem Reich des Existierenden
Erkenntnisse unabhängig von Erfahrung
Vernunftwahrheiten (ausgeschlossener Widerspruch)
Tatsachenwahrheiten (Kausalprinzip: Nichts geschieht ohne Ursache) --> logische Abhängigkeit a posteriori
Empirismus
Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen war
Tabula rasa
Probleme: genetische Prädispositionen, die bei Entwicklung mitbestimmen
Locke
versteht Platons Ideenschau als entwicklungspsychologische These ("angeborene Ideen") --> argumentiert dagegen (1690)
bezweifelt nicht Wahrheit unabhängig von konkreten Erfahrungen (analytische Sätze)
analytische Sätze = Bedeutungsregeln (Junggesellen sind unverheiratet)
erkenntniserweiternde analytische Sätze (z.B. mathematische Beweise)
synthetische Sätze = aufgrund von Tatsachen (In diesem Raum befinden sich jetzt 250 Menschen)
2 Erkenntnisquellen
Ideas of sensation
: Sinneswahrnehmung (gelb, weich, süß --> Banane)
Ideas of reflection
: Selbstwahrnehmung (Denken, Hass --> kognitive und emotive Ideen)
Sensualismus
= alle Erkenntnis ist empirisch/sinnlich
keine ideas of reflection
Hume
impressions statt Dinge
für Subjekt gegeben statt gegeben
begründet a priori wahre Sätze durch deren Analytizität (unabhängig von Erfahrung)
bei Tatsachenbehauptungen hingegen ist Gegenteil immer möglich (Sonnenbeispiel)
unterscheidet wie Leibniz zwischen Tatsachenwahrheiten und Vernunftwahrheiten
unterschied zu Leibniz: Kausalgesetz nicht a priori sondern auf Erfahrung und Gewohnheit zurückzuführen
Gesetze und Kausalität
Erkenntniswert Naturgesetze = Projektion auf Zukunft (Induktiver Schluss) --> Neue Auffassung der Kausalität
Menschliches Handeln unterscheidet sich prinzipiell nicht vom übrigen Naturablauf (nur komplexer)
Grundlegung der Psychologie als naturwissenschaft
Freies Handeln
nicht frei! (siehe Gesetze und Kausalität)
Freiheit nur verständlich als Gegensatz von Zwang
irrtümliche Notwendigkeit der Dinge + gefühlte + postulierte entgegengesetzte Freiheit davon
Analytische und synthetische Sätze
a priori
= Wissen gültig unabhängig von Erfahrung
proteron
Vernunftwahrheiten
Hume: erfahrungsunabhängig, da analytisch (wahr aufgrund von Bedeutung der enthaltenen Begriffe --> Definitionen)
a posteriori
= Wissen gewonnen aufgrund von Erfahrungen
hysteron
Tatsachenwahrheiten
analytische Sätze
z.B. unverheiratet sein bereits logisch notwendiger Bestandteil der Definition von Junggeselle
Tautologie (Gegenteil wäre Kontradiktion)
notwendig wahr, weil Gegenteil gegen den Satz von Widerspruch verstößt
klären über Sprachgebrauch auf
Definitionen typischerweise analytisch
in der Psychologie
law of effect
satisfying state of affairs nicht unabhängig definiert von Verknüpfungsstärke
kein Verhalten denkbar, das law of effect widerspricht
Motto: Das Tier tut das, was es tut, weil es das tut" (Postman)
Ressourcentheorie Gedächtnis/Multitasking
zwei Aufgaben gut zusammen = unabhängige Ressourcen
zwei Aufgaben schlecht zusammen = gemeinsame Ressource am Limit
kein Sachverhalt kann der Theorie widersprechen
"psycho-logic" (Smedslund)
1) mentality (Personen können wissen, denken, wollen, etc)
2) intentionality (wissen, denken usw mitbestimmt durch wollen und kognitives Einschätzen)
3) reflectivity (manche wissen, dass sie etwas denken etc, manche nicht)
weitere; verbality, learning, responsibility, morality, feeling
"psychology is a discipline that builds on the conceptual framework implicit in human language"
Idee: analytische Sätze sind Fundament und unverzichtbar
inkommensurabel
synthetische Sätze
abhängig von empirischer Realität
nur sie sagen inhaltlich etwas über die Welt aus
nur sie sind empirisch sinnvoll prüfbar
Sachverhalte könnten (zumindest theoretisch) auch anders sein
Bsp.: Die Erde ist rund
Kritizismus (Kant)
synthetisch a priori möglich (Abgrenzung von Hume; Bedingung der Möglichkeit von Erkenntnis --> Transzendentalphilosophie)
z.B. Kausalprinzip (wie bei Leibniz), mathematische Sätze
Außenwelt = nur als Ding an sich (eigenschaftslos, nicht erfahrbar)
Ich = transzendentale Apperzeption (begleitet all meine Vorstellungen, kann ich mir nicht wegdenken)
"menschliche Brille"
Anschauungsformen: Raum und Zeit
Verstandeskategorien: Quantität, Qualität, Modalität, Relation
Problem: "Ding an sich" kann nicht Ursache von Erfahrung sein, da außerhalb unserer Verstandeskategorien --> Mach: Monismus statt Dualismus, Erscheinungen werden zu Dingen selbst
Empiristisches Sinnkriterium (Hume)
Die Bedeutung eines Satzes liegt in der Methode seiner Verifikaton/Falsifikation