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Johann Friedrich Herbart (1776-1841) - Teil 2 - Coggle Diagram
Johann Friedrich Herbart (1776-1841) - Teil 2
Hauptbegriffe der Pädagogik
Vielseitigkeit
spielt eine wichtige Rolle um den
Zweck der Moralität zu verwirklichen
= Eigenschaft einer Person (
subjektiv
) / Hinweis auf viele Interessensgebiete (
objektiv
)
Abgrenzung zur Einseitigkeit und Flatterhaftigkeit (= interessiert sich für alles nur oberflächlich)
Das
Interesse ist der Gegenstand
, auf den sich das Interesse bezieht. Gegenstand kann aber nur interessant sein, wenn sie interessiert ist.
Unterscheidung in
6 Interessen
Empirie
(Kenntnis des Mannigfaltigen,
Wissenschaft
(Kenntnis der Gesetzmäßigkeiten des Mannigfaltigen,
Kunst
(Kenntnis der ästhetischen Zweckmäßigkeit des Mannigfaltigen -->
Interess der Erkenntnis
Ethik
(Menschheit),
Poltik
(Gesellschaft) und
Religion
-->
Interesse der Teilnahme
der Vielseitige besitzt die
Einheit der Persönlichkeit
, diese ergibt sich aus der Einheit der Besinnung (= ein besonnener Mensch)
Vertiefung und Besinnung
haben verschiedene
Phasen
:
fortschreitende Besinnung:
Methode
(=philosophieren um allumfassende Vielseitigkeit zu erlangen)
ruhende Besinnung:
System
(Ordnung - Mindmap etc)
fortschreitende Vertiefung:
Assoziation
(Verknüfungen erstellen)
ruhende Vertiefung:
Klarheit
Vielseitigkeit des Interesses
Vorstellung von
Kraft
- es ist die Kraft, mit der sie aus dem Unterbewusstsein ins Bewusstsein drängen kann.
Gegengewicht zur Vorstellung
: kann ebenfalls von seinen Neigungen bestimmt sein
4 unterschiedliche Seelenzustände, die nach außen drängen:
Merken
(Vorstellung durch Kraft ins Bewusstsein tritt und aufrecht erhalten bleibt
Erwarten
(Vorgang zwischen dem Unbewusstsein und dem Bewusstsein)
Fordern
(eine gefundene Antwort erfüllt das Bewusstsein, und ein Spannungsverhältnis entsteht)
Handeln
( Fordern erzeugt nach außen eine Konsequenz)
Somit Diskrepanz zwischen Handeln und Sagen - es ist entscheidend was der Mensch tut, um zu erkennen wer er ist
Die Vertiefung und Besinnung und das Interesse bilden formale Stufen zueinander. Hier ist um Grunde auch jedes mit jedem verbunden (gilt nur für Erwachsene)
Kann optimal im
Unterricht
gefördert werden (eher verbunden mit Hauslehrerunterricht)
Unterricht = Erweiterung bzw. Ergänzung von Erfahrung und Umgang
Charakter
Def
.: Das, was der Mensch will, verglichen mit dem, was er nicht will.
Charakterlosigkeit = Launenhaftigkeit + Nachgiebigkeit
Wichtig
: eigene Charakter darf nicht nur von Außenstehenden durchschaut werden, sondern auch von sich selbst
das selbstbeobachtende
Subjekt
muss in seine Individualität eintauchen und soll das was er vorfindet "im
Ideal
auffassen" und sich in diese Richtung
entfalten
.
sittliche Charakter
wird vom selbstbeoachtenden Subjekt als übereinstimmend mit der Sittlichkeit vorgefunden
Mit Hilfe der
Erziehung
kann eine zunächst "zufällige Richtung" in Richtung vielseitiges Interesse ausgebaut werden.
Charakter zeichnet sich dadurch aus
, dass die Festigkeit der Neigungen auch gegen innere und äußere Widerstände aufrecht erhalten können.
4 Typen der Charakterstärke
Gedächtnis des Willens
= Fortbestand eines bestimmten Wollens im Gemüt
Wahl
= innere Wirkung des fortbestehenden Wollens
Grundsatz
= ganz bewusstes Wollen
Kampf
= Absichtlicher Widerstand leisten können gegen Reize und Begierden
Sittlichkeit
= Gehorsam gegen die Idee des allgemeinen Willens
allgemeiner Wille
--> Ästhetik. Der Wille ist mit einer Wahl verbunden (Wollen/nicht wollen) - passt der Wille zur Ästhetik, dann stellt er das Ideal eines sich selbst bestimmenden Willens dar
Willkür
(dulden, haben, treiben) --> eigenes Wollen
sittliches Wollen
(Recht, Güte, innere Freiheit) --> allgemeines Wollen
muss im Gleichgewicht sein, sonst
Zucht
als Regulierung
Zucht nur eine unmittelbare Begegnung, die das Ziel hat, den Heranwachsenden auf den "richgtigen" Weg zu bringen
4 Aufgaben der Zucht
Haltend
( sie hält durch Festigkeit (Unerbitterlichkeit)
Bestimmend
(sie bestimmt, indem sie sorgt, dass die möglichen Richtungen der Wahl jedes Mal verschieden vorliegen)
Regelnd
(durch Konsequenz)
Behauptend
(durch Strenge)
Erziehenden Unterricht
Falsches Verständnis
: Lehrer übernimmt Erziehung
Unterricht soll
zugleich
erziehen
Der eigentliche Ort des Unterrichts =
individueller Gedankenkreis
( was wird aufgenommen und verarbeitet)
Ziel
: vielseitige Erweiterung des Gedankenkreises
päd. Unterstützung bei moralisches Problemen
(eigene Einsicht in Konflikt mit den eigenen Neigungen)
Der Herbartianismus und seine Kritik
Umriss päd. Vorlesung (1835/41) =
Grundlagenschrift
der Herbartianer
Vertreter
: Tuiskon Ziller und Wilhelm Rein
Problem
: aus dem individualpädagogischen Gedankenkreis wurde eine normative Pädagogik, die sich nur am Unterrichtsablauf kümmert
Herbart als Schulkritiker
Grund für unterschiedl. Lernen = individueller Gedankenkreis und die Missverständnisse zwischen Sender und Empfänger
Schüler lernen nur was sie interessiert, daher sind Lernziele schwierig umzusetzen
Lehrer hat eine hermeneutische Funktion - Befindlichkeit aufnehmen und angemessen reagieren