WS 05: Methodologie - Planung & Durchführung (3. Stufe)
Operationalisierung (3. Stufe)
Konstruktvalidität
Ausgewählte Probleme
4 Problembereiche beim Messen
Skalenniveaus
Beispiele aus der Differentiellen Psychologie
Erhebungsmethode
Erhebungsintrumente
Art der Informationsaufbereitung
Ideal = normierte und standardisierte Messinstrumente
= Güte der Operationalisierung
z.B. Spendenbetrag/Einkommen vs. nur Spendenbetrag
Test
Verhaltensbeobachtung
Verhaltensspurenanalyse
Befragung
Apparative Methoden
Inhaltsvalidität (OP)
repräsentative Abbildung des Konstrukts (alle Verhaltensbereiche)?
ideal = viele unterschiedliche OPs einer latenten Variable
Problem: alpha-Kumulierungsgefahr
Ökologische Validität (OP)
Schlüsse auf alltägliches Erleben/Verhalten möglich?
Grundlagenforschung oder nur angewandte Forschung im Laborkontext?
Spezifität vs. Globalität (UV)
globale UV --> Konfundierung vieler Variablen (z.B. Computerlernen vs. Frontalunterricht)
Sicherung der isolierten Bedingungsvariation durch Spezifität
Beispiel Mountainbike vs. Rennrad
Konvergente/diskriminante Validität (AV)
Was sichert Validität der Referenz-Operationalisierungen? (unendlicher regress)
Konvergente Validität als Maß für Testredundanz?
Kriteriumsvalidität (AV)
Angemessenheit der AV Auswahl
AV-Menge
je höher, desto höher Wkeit zufälliger signifikanter Unterschiede
Demand Characteristics
idealer Proband
guter Proband
negativer Proband
soziale Erwünschtheits-Proband
Effekt-Diagnostikum Fehlschluss (Konstruktvalidität)
Aus einem signifikanten Effekt (von A auf B) lässt sich nicht unmittelbar diagnostische
Qualität (zuverlässiger Schluss von B auf A) ableiten!
Beispiel: hazard perception test diskriminiert nicht Unfallfahrer vs. unfallfreie Fahrer
Beispiel: reverse inference - Problematik
- Repräsentationsproblem
- Eindeutigkeitsproblem
- Bedeutsamkeitsproblem
- Skalierungsproblem
ist empirische Variable messbar (in Zahlen repräsentierbar)?
Freiheiten beim Zuordnen von Zahlen?
mathematische Transformation ohne Bedeutungsverlust
verschiedene Skalenniveaus (abhängig von Variable, OP-Technik, Skalierungsmethode)
Nominalskala
qualitative Variablen (Kategorisierung)
eindeutige Transformationen (werte müssen sich unterschieden)
nahezu unbegrenzte Freiheit beim Zuordnen von Zahlen
Ordinalskala
- Unterscheidung größer/kleiner (nicht wie viel!)
alle Transformationen unter Beibehaltung der Ordnung
relative Position der Zahlen zueinander erhalten
Hyperordinalskala
bringt zusätzlich auch Abstände zwischen Rangplätzen in eine Rangreihe
Wichtig: keine Festlegung genauer Beträge
Intervallskala
- Aussagen über Verhältnisse von Intervallen
jede lineare Transformation, die Einheit und/oder Nullpunkt verändert
additive und multiplikative Konstante
Rationalskala
- Aussagen über das Verhältnis von Skalenwerten
Nullpunkt empirisch fundiert (natürlich)
alle Transformationen, die Einheit aber nicht Nullpunkt verändern
keine additive Konstante
Absolutskala
natürlicher Nullpunkt + natürliche Einheit
gar keine Transformation
Schlüsse auf Basis der Skalenwert?
statistisches Verfahren abhängig vom Skalenniveau
rangbasierte Pendants zu bekannten intervallskalenbasierten Verfahren
Validität (gemessen, was gemessen werden soll?
Konstruktvalidität
Augenschein & Kriteriumsvalidität
Reliabilität (wie zuverlässig misst Test?)
Split half Reliabilität
Retestreliabilität
Paralleltestreliabilität
Objektivität/Standardisierung
Normen
Standardisierung der Durchführung/Auswertung
Persönlichkeit
Ziel: Erfassung Unterschiede Menschen
Problem: Unterschiede betreffen vieeeele Eigenschaften
Lösung: Reduzierung von Komplexität (Zusammenfassung von Ähnlichen Typen, Eigenschaften, etc)
states vs. traits
Faktorenanalytischer/Lexikalischer Ansatz
Allport & Odbert
Annahme: alle relevanten Unterschiede sind auch sprachlich Manifest
Ergebnis = Klassen miteinander korrelierender Adjektive = Faktoren
Cattell 16
Eysenck 2-3
McCrae & Costa: Big Five
Probleme
Theorie bestimmt das Messergebnis
Mensch wird in Struktur eingeordnet --> jedoch evtl. ungeeignet?
Alternativen
Clusteranalysen
Projektive Verfahren
Gridanalysen?
Probleme objektiver Verfahren
Fälschbarkeit
überstülpen eines festgelegten Dimensionsmusters --> suggestiv
Erfassung unbewusster Motive schwierig
oft nicht valide, nicht reliabel, nicht objektiv
Als Lösung, Kombi aus objektiv und projektiv?
Grundprobleme
Situationsimus-Debatte (unterschiedliche Persönlichkeit je nach Bezugsperson/Situation?)
Konstruktionismus (keine Eigenschaften, sondern sprachlich-sozial konstruierte Zuschreibungen)
Intelligenzdiagnostik
Geschichte
Tests für Beamte im alten China (vor ca. 4000 Jahren)
Francis Galton (1869) --> IQ quantifizierbar, normalverteilt, messbar (auch Eugenik!!!)
Alfred Binet (1905) --> Intelligenzalter
USA: 20. Jhdt. Leistung Schulkinder, Messung Eignung Militär, später SAT --> flächendeckende Diagnostik
Intelligenztheorien
Spearman: g-factor
Cattell: flüssige vs. kristalline Intelligenz
Guildford: Intelligenzstrukturmodell
Gardner: 8 Intelligenzen
hohe Validität (Vorhersagekraft für schulische und berufliche Leistungen)
Speedtests vs. Powertests
Beobachterunabhängigkeit
auch: Interraterreliabilität!