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SS 03: Wissen und Erkenntnis (Vogelperspektive) - Coggle Diagram
SS 03: Wissen und Erkenntnis (Vogelperspektive)
Einteilen und Ordnen
Charakteristikum (Ausgangspunkt) von Wissenschaft
Erfassung der Welt im Rahmen eines Subjekt-Objekt-Verhältnis
Strukturierung durch Wahrnehmung/Gedächtnis/Sprache
allgemeinpsychologische Konzepte = Voraussetzung jeder Erkenntnis
Psychologie auch Grundlage der Erkenntnistheorie!
Griechen
alte Griechen: Mythos (pseudohistorischer Prozess mit Götter- / Heldenhandlungen)
griechische Philosophie: Übergang zur Wissenschaft
Vorteil: Existenz dieser Sachverhalte lässt sich nun untersuchen
Nachteil: Realismus/Idealismus-Problem
Fragestellung: gibt es Begriffe (z.B. Kraft) wirklich, oder nur in unserem Geist?
Begriffsbildung
Unterscheidungen, Analyse, Strukturierung
Vorbedingung jeder Erkenntnis
Psychologie: Auswahl von Variablen (z.B. Depression, Burnout)
Ähnlichkeit als Basis
Problem: schwer objektivierbar
Burnout oder Depression?
schizoide Persönlichkeitsstörung oder paranoide Schizophrenie
Kritik Heraklit (500 v.Chr.)
Flussmetapher
Welt ist prozesshaft, nicht statisch (vs. Begriffe fordern Konstanz)
Kritik Nietzsche (1873)
Begriffsbildung = subjektives Gleichsetzen des Nichtgleichen
Vermögenspsychologie (Mensch kann x weil X-Vermögen)
Fazit: empirische Wissenschaft hat nicht-empirische Voraussetzungen, festgelegte Begriffe
wichtig in der Psychologie für die Beschreibung (Voraussetzung für Erklärungen/Vorhersagen)
Definitionslehre
Strawson (1952)
Sprache = Beschreibung & automatische Unterscheidung
Informationswert = auf die eine vs. andere Seite einer Linie setzen
Realdefinition
genus proximum (z.B. Lebewesen)
differentia specifica (z.B. vernunftbegabt)
Idee einer hierarchisch strukturierten Welt
Kritik Wittgenstein
tatsächlich (statische) Dinge oder eher Tatsachen
"satzartig" statt "baumartig"?
weiter Probleme
nicht eindeutig: abhängig von Wissensstand & WIE man strukturiert
Mensch = vernunftbegabtes Lebewesen oder ungefiederter Zweibeiner
nicht alle Wissensbereiche lassen sich hierarchisch strukturieren
sagt etwas über Ort des begriffs in gegebenem (hierarchischem) Sprachsystem aus
Aussagen über Eigenschaften eines Gegenstandes/Sachverhalt (nicht ersetzbar wie bei Nominaldefinition)
Mehrdeutigkeit (siehe Beispiele Psychologie)
Nominaldefinition
reine Umbenennung
ökonomische Gesichtspunkte
z.B. Grünling
intensionale (konnotative) vs. extensionale (denotative) Definition
Begriffsintension
Menge charakteristischer Merkmale eines Begriffs
Bsp.: Tisch hat 4 Beine
Begriffsextension
Menge aller unter den Begriff fallenden Objekte
z.B. Aufzählung aller realen Tische
Deiktische Definition
Das da ist ein Tisch
unvollständig extensional
operationale Definition
Definition über Angabe der Messmethode
Intelligenz ist was der Intelligenztest misst
(Definitions-)Möglichkeiten der Psychologie
Beispiel 1: Psychologie bei Platon
mutartiger Teil
begehrender/triebartiger Teil
denkender Teil
heute: Motivation, Emotion, Kognition
Beispiel 2: Psychologie bei Aristoteles
hierarchische Fähigkeiten
Ernährung/Fortpflanzung
Wahrnehmen (Sinneswahrnehmung + konservierte = Gedächtnis)
Denken
Diff und Emotionspsychologie (Aristoteles)
Verstandestugen (Klugheit bzw. "Mitte wählen")
Charaktertugend (Persönlichkeitsdimensionen, Optimum in Mitte)
ähnlich Maslow, Brecht
Motivationspsychologie
Lust = Genussleben
Ehre = politisches Leben
Erkenntnis = theoretisches Leben
Höchstes Ziel = Glücksseligkeit (durch theoretisches)
Achtung: 3 Ursachen von Handlungen (Person, Umwelt, freie Entscheidung)
Beispiel 3: Vier-Säfte-Lehre
Hippokrates (400 v. Chr.) & Galen (150 n.Chr.)
Gelbe Galle = Choleriker
Schwarze Galle = Melancholiker
Blut = Sanguiniker
Schleim = Phlegmatiker
Probleme = Ungleichgewicht der Säfte
heute: Versuch Seele durch physiologische Prozesse zu erklären bezieht sich eher auf Gehirn, Hormone etc.
Erkenntnistheorie (Epistemologie)
Etymologie: Wissan = gesehen haben (Hinweis auf empirisches)
Wissen = durch gute Gründe gerechtfertigter Glaube
Glaube = genus proximum
gut begründet = differentia specifica
eine Möglichkeit: Wissen nur durch empirisch-naturwissenschaftliche Weltanschauung
Probleme
Behauptung selbst nicht empirisch begründbar
Leugnung anderer Erkenntniszugänge (z.B. Dichtung)
andere Möglichkeit: Wissen mit Sicherheit
Sokrates
Bewusstsein über die Grenzen des eigenen Wissens
Selbstkritik/Bescheidenheit = Kennzeichen echter Wissenschaft
Meisten Psychologen: physikalische messbares Verhalten ist objektiv, mentales hingegen nur zu erschließen (ungewiss)
meisten Philosophen: gewiss (für uns als Subjekte) = subjektiv unbezweifelbares (gerade das Mentale)
allgemeine Fragestellungen
Was ist Quelle menschlicher Erkenntnis bzw. Beitrag der Quellen?
Rationalismus
Empirismus
Gibt es eine Außenwelt?
Realismus
Idealismus
Wie ist die Struktur von allem, was existiert?
Monismus
Dualismus
Relevanz: Weinbeispiel
Wissenschaft ist widersprüchlich
keine Theorie ohne Gegentheorie
keine Hypothese ohne Gegenhypothese
Heisenberg'sche Unschärfe
je genauer man etwas in der Wissenschaft studiert, desto unklarer wird oft der Forschungsgegenstand
epistemiologische Unsicherheit
Stoa
Urteilsenthaltung wenn keine Gewissheit
Evidenz als Weg zur Gewissheit
Hand-Beispiel
Dogmatische Skepsis
Täuschung niemals ausgeschlossen
z.B. Hand kann Halluzination sein
Problem: performativer Widerspruch ("nichts ist gewiss" wird mit Wahrheitsanspruch behauptet)
graduelle Wahrheitsannäherung = Suchen nach glaubhaftesten Erkenntnissen
Methode: nach beiden Seiten hin argumentieren
Pyrrhonische Skepsis
für jede Erkenntnis spricht gleich viel dafür wie dagegen
absolute Urteilsenthaltung = epoche (führt zu Seelenruhe)
z.B. Gemälde erscheint dem Auge plastisch, dem Tastsinn nicht
viele psychologische Argumente
Skepsis in Bezug auf absolute Begründbarkeit von Meinungen
gegen Rationalisierung im Sinne eines Glaubens an absolute Begründungen, Induktionen, Wahrheiten
"wahre Lebensregeln" --> Verknüpfung mit Ethik
hilft nicht gegen unmittelbare Phänomene wie Schmerz, Lust (bestehen mit Gewissheit, nicht durch Verstand hergestellt)
Handeln aufgrund von Sitten und Gebräuchen
episteme vs. doxa