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Interkulturelle Erziehung und Bildung - Coggle Diagram

- - - - [Bei Wahrnehmung und Erlebnissen von Befremdung und Konkurrenz sollen Gemeinsamkeiten sichtbar gemacht werden, um die Relativität eigener Deutungen zu begreifen
        
        Ethnizismus = Menschen werden in der Wahrnehmung von anderen einem bestimmten Kulturkreis zugeordnet und als andersartig als die Majorität angesehen
        Gefahr: werden auf eine kulturelle Identität festgelegt und können den damit verbundenen Zuschreibungen nicht entkommen]
    - - Kooperation der Mehrheit mit der Minderheit
        
        Einsatz von Vertretern der Mehrheit für rechtlichen und politischen Schutz der Minderheiten
        
        Mehrheiten haben eine gesellschaftliche Machtposition inne
        
        Demokratiefähigkeit und Humanität
    - - [Kulturrelativismus ist zu vermeiden, indem Konfliktbewältigung als gesellschaftliche Aufgabe verstanden wird
        
        Verfahren notwendig, begründet entschieden, was abgewiesen und was abgelehnt werden kann
        
        Abwägen von Alternativen
        
        Position des Kulturrelativismus praktisch schwer
        
        Hinterfragen der Moderene]
    - - [Übernahme von Elementen anderer Kulturen in die eigene
        
        Chancen kultureller Bereicherung durch Impulse aus gesellschaftlichen Minderheiten sind deutlich zu machen]
    - - [Wir-Grenze muss neu und anders bestimmt werden
        
        Wir nicht mehr nur Teile der Menschheit
        
        alle Menschen einschließen
        
        Interkulturelle Erziehung und Bildung muss auf globale Verantwortung für alle hinarbeiten und nicht auf ein vernünftiges Zusammenleben in Kleinräumen beschränken
        Idealfall: Mitglieder einer Gesellschaft Verantwortung für engen Sozialraum als auch globale Fragen ]
    - - [- rassistisch motivierte Abwertungen müssen erkannt, benannt und verhindert werden
        
        Aufgabe interkultureller Erziehung: Feindseligkeit und das Unbehagen, dass den Angehörigen der Minoritäten entgegengebracht wird, zu thematisieren und dabei die Hintergründe deutlich werden zu lassen
        
        unbewusste Abwertungstendenzen bewusst und schließlich ganz verschwinden]
    - - Akzeptanz von Ethnizität (= Bewusstsein und die Präsentation der Zugehörigkeit zu einer Ethnie)
        
        -> Notwendigkeit der Einübung in einen reflektierten Umgang mit dem Fremdheitserlebnis, das durch die Auseinandersetzung mit der anderen befremdenden Kultur ausgelöst wird und das eigene kulturelle Selbstverständnis infrage stellt
        
        Realisierung in der Schule: alltägliche Sichtbarkeit der Familiensprachen der SchülerInnen aus Zuwandererminoriäten z.B. durch mehrsprachige Beschriftungen und Morgengrüßen, Angeboten zum Erlernen dieser Sprachen, Einführung eines z.B. islamischen Religionsunterrichts (<- Problem: nicht beteiligte, z.B. nicht-christilich und nicht-islamische Gruppierungen bleiben unbeachtete Minoritäten)
    - - [Gefordert ist Toleranz gegenüber den in einer anderen Kultur Lebenden und Denkenden, selbst wenn Teile dieser Lebenswelt den eigenben Orientierungen und Wertüberzeugungen widersprechen
        
        Solange jemand nicht gegen die Freiheitsrechte anderer verstößt, muss man unterschiedliche Wertvorstellungen tolerieren
        Basistugend für gewaltfreies Zusammenleben]
    - - [Werden Irritation und Abwehr offen wahrgenommen und thematisiert, aber auch positive Erfahrungen im Umgang mit Menschen anderer Kulturen, kann Verständnis wachsen
        
        Aufgabe Interkultureller Erziehung und Bildung: Umbildung des Gefühls der Befremdung in Neugier auf das Andere]
    - - Ethnozentrismus = unvermeidliche Eingebundenheit des eigenen Denkens und Wertens in die selbstverständlichen Denkgrundlagen der eigenen Lebenswelt oder Ethnie.
        
        Begegnung mit anderen Kulturen: Konfrontation mit anderen Sichtweisen => Sichtbarwerden des Ethnozentrismus. (Könnte auch Kulturzentrismus oder Soziozentrismus genannt werden)
        
        Ethnozentrismus ist Grundlage für Konflikte, wenn man eigene Denkmuster als selbstverständlich voraussetzt
        
        wird die Perspektive des Gegenüber nicht erkannt oder verweigert -> Bildung abwertender Urteile
        
        Aufgabe interkultureller Erziehung und Bildung: Verständnisproblemen in ihrer lebensweltlichen, kulturellen Bedingtheit deutlich machen, um Missverständnisse aufzuklären oder ihnen vorzubeugen und ein Bewusstsein davon schaffen, dass jeder ohne eine solche Sensibilität unvermeidlich in seinem eigenen Kulturzentrismus befangen und gefangen bleibt.
        
        bloßes Informieren über andere Kulturen kann zur Verstärkung bestehender Vorurteile führen
        
        Eingebundenheit in Denk- und Wertgrundlagen der eigenen Lebenswelt hat auch einen großen Nutzen: sorgt für eine rasche und routinierte Orientierung in der Welt und für die Aufrechterhaltung einer alltäglichen Handlungsfähigkeit
        -> vollständige Überwindung des Ethnozentrismus weder möglich noch sinnvoll
        
        reduzieren indem man beschreibt und Perspektive des anderen erforscht
        
        Selbstverständliches neu betrachten
        
        Ziel: aufgeklärter Ethnozentrismus (Bewusstsein über die eigene Eingebundenheit, sowie des Eingebundenseins des Gegenübers in seine Lebenwelt) = Grundlage für interkulturelle Kompetenz
        (interkulturelle Kompetenz = "die Fähigkeit beim Umgang mit anderen diese Verschiedenheiten und Schwieirgkeiten in Rechnung zu stellen und sie so zu thematisieren, dass keiner der Beteiligten in seiner Sichtweise der Welt von vornherein als rückständig oder falsch denkend entwertet wird)
  - - - interkulturelle Erziehung als Vorbereitung auf ein Leben in einer dauerhaft multikulturellen Gesellschaft
        -> erste Entwürfe ließen die Kinder ihre traditionellen Orientierungen nicht als antiquirt oder unangemessen wahrnehmen
        -> neue Kritik: Blick auf die eigentlichen Ursachen der Diskriminierung ginge verloren
        -> Gefahr: Konzentration auf die mitgebrachte Kultur die im Aufnahmeland teilweise funktionslos wird, konserviert als bloße Folklore
        -> & starke Betonung der kulturellen Verschiedenheiten verstärke ungewollt die Diskriminierung
    - - Beschäftigung mit der Minderheit der Gastarbeiter führte dazu, dass der Blick auf weitere ethnische Minderheiten gelenkt wurde (Flüchtlinge, Sinti und Roma)-> - rückt auch allgemein strukturell benachteiligte und andersartige Gruppierungen in den Fokus (z.B. Menschen mit Behinderungen, Frauen, LGBT)
    - - 1980er Jahre „Wider die Pädagogisierend des Ausländerproblems"
        -> Pädagogik versuche Aufgabe der Politik zu übernehmen
        -> Fokus auf Hilfsangebote, lenkt ab von den Blick auf soziokulturellen Ursachen sozialer Missstände (= Behandlung der Symptome nicht der Ursache)
        -> & Ausländerpädagogik stigamtisiert (Ausländer als Gegenstand besonderer Bemühungen -> impliziert dass Ausländer defizitär und anders sind, als die Einheimischen)- -> Integration zu dieser Zeit eigentlich nur Assimilation, Akkulturation und schließlich "Germanisierung" <- dies störe die Erhaltung der Rückkehrfähigkeit & Dominanz der Kultur der Maiorität wird deutlich > Forderung einer allgemeineren Pädagogik des Ausgleichs von Benachteiligungen" -> Konsequenz: Entstehung von Konzepten einer Interkulturellen Bildung in der multikulturellen Gesellschaft mit dem Ziel, die Akkulturationsdruck zu stoppen und Akzeptanz bei der Majorität für die Lebensweisen von Minoritäten zu Förden
    - - bildungspolitische Einforderung, Schule muss auf ein Zusammenleben von Angehörigen verschiedener Lebenswelten in einer multikulturellen Gesellschaft vorbereiten = interkulturelle Erziehung (im Sinne der Formung von Handlungsorientierungen) und Bildung (im Sinne von Aneignung der Welt durch das einzelnen lernende Individuum)
    - - Gastarbeiter blieben, anders als vorgesehen, länger in Deutschland
        -> Gastarbeiterkinder besuchten deutsche Schulen, Problem: sie können aufgrund der zielsprachlichen Defizite dem Unterrichtsstoff nicht folgen
        -> neue Didaktik wurde unerlässlich (Deutsch als Zweitsprache) -> Gastarbeiterkinder werden in speziellen Vorbereitungsklassen unterrichtet; Fokus liegt auf Deutschlernen.
        <- Entstehung der sogenannten Ausländerpädagogik (für neue Zielgruppen die spezifische Handungskonzepte erfordern z.B. in den Bereichen Jugendbildung und Arbeiterbildung) [Gastarbeiter in DEU ab 1950er Jahre, Entwicklung der Ausländerpädagogik in den 1960er-1970er Jahren)
    - - Terroranschlag 2001: alle Muslime unter einen Generalverdacht -> Verallgemeinerung verschiedener Ausprägungsformen des Islamismus & zunehmende Bedrohungswahrnehmung im Zusammenhang mit Terroranschlägen -> Übergeneralisierung: Kollektivzuordnung von Menschen (auch anderer Herkunftskulturen) -> Abnahme der Toleranzbereitschaft