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Alltag und Sozialwelt der Kinder - Kinderkultur (Honig) - Coggle Diagram
Alltag und Sozialwelt der Kinder - Kinderkultur (Honig)
Kinderkultur als Kultur für Kinder/der Kinder
drei unterschiedliche Dimensionen des Konzepts
Kinderkultur als Form sozialer Praxis: Ausdruck von kindlichen Lebenslagen, Beziehungsstrukturen, Handlungsmotiven (Gestaltung von sozialen Beziehungen, Bearbeitung von Lebensproblemen, Offenbarung des Lebenssinns)
Kinderkultur bildet Erfahrungsraum: erleichtert Kindern Zugang zur Erwachsenenwelt (Welt als Rätsel (= Entwicklungsaufgaben), eigenständige Sozialwelt/-formen
Orte der Kinderkultur sind soziale Kindheitsräume: haben lokalen Bezug , Symbolisierung der materiellen Umwelt auf Regeln, Deutungsmuster und Weltbilder, die den Raum strukturieren, ihm Bedeutung geben und von Kindern erlebt wird
Routinen zur Bewältigung von Entwicklungsaufgaben besonders in Sozialwelt der Gleichaltrigen (ohne von vornherein bestimmtes Machtgefälle)
Erlernen von Teilnahme an sozialer Welt
Erwerb von Wissen und Können
Rekonstruktion von Regeln der gesellschaftlichen Institutionen
Routinen (= Representation und Überarbeitung von Regeln der Erwachsenenwelt): Sicherheit und Zugehörigkeit zur Gruppe der Kinder
klare Trennung wäre irreführend
Prozess der Bedeutungsproduktion: "sinngebungsarbeit von Kindern, Aufbau eines eigenen Verhältnisses zur Welt, Hervorbringung einer sozialen Welt, die eine Welt symbolisch vermittelnden Eigen-Sinns ist (unterschiedliche Bedeutungszuschreibung für diese Lebensphase für Erwachsene und Kinder)
sozialräumliche Konstituierung von Kindheit
sozialgeschichtliche und sozialstrukturelle Wandel der Kindheit führt zu Veränderung der Alltagsorganisation und Lebensführung von Kindern
Medialisierung der Erfahrungswelten, Verrechtlichung des Subjektstaus, Kommerzialisierung der gesellschaftlichen Teilhabe von Kindern
städtische Lebensbedingungen werden zur eigenständigen kindlichen Sozialwelt (siehe Studie "Lebensraum des Großstadtkindes (Munchow u. Munchow 1938))
Urbanisierung führt zu "Verhäuslichung"
Prozess der sozialräumlichen Segregation, Ein- und Abgrenzung, funktionsspezifischen Differenzierung, Ausdifferenzierung privater und öffentlicher Räume
für Kinder gemacht und im Wandel: Einrichtung des Bildungssystems, Ausstattung der familialen Kinderwelt, kulturelle Rituale
Familie, Kindergarten, Schule als soziale Welten der Kinder
Erwartungen: zivilisierte, affekt-kontrolliertes Verhalten
geprägt von doppelter Differenz:
zwischen privatem und öffentlichen Handlungskontext
zwischen den pädagogischen Repräsentationen der Erwachsenenkultur und der Kultur der Kinder
Kindergarten = Raum der Erwachsenenwelt ("für Kinder gemacht"); in öffentlichen Räumen werden Unterschiede zwischen Erwachsenen und Kindern betont
Kindergarten: Übergang von ausschließlich familial bestimmten Leben in öffentliches Leben
bringt generalisierte Erwartungen mit sich: Bewältigung von Alltagsaufgaben ohne permanente Assistenz Erwachsener, soziale Beziehungen müssen erstmals selber angebahnt und aufrechterhalten werden, erstmals in Gruppe von gleich mächtigen Altersgenossen, andere Regeln
Selbst-Bildung: Bildung durch Selbst-Tätigkeit und Bildung des Selbst als den Kern der Persönlichkeit
Kinderkultur als Lebensführung: Kinderalltag
Kinder als Akteure der Modernisierung (Zeiher u. Zeiher 1994)
"dual socialization": Kinder Leben in zwei Sphären (öffentliche und private Aktivitäten)
Erfahrung des täglichen Wechsels: erzeugt Brüche und Widersprüche; können Kinder herausfordern, in Auseinandersetzung mit beiden Seiten Eigenständigkeit zu erlangen
Erfahrungsraum von Kindern immer auch Erfahrungsraum von Erwachsenen
sozialräumliche Faktoren können Ungleichheit und Chancen hervorrufen
"Sinngestalt" der Kindheit von Kindern eigentätig hergestellt: Bildung in den Erfahrungen der kindlichen Lebenswelt und Äußerung in der alltäglichen Lebensführung von Kindern
Medialisierung und Kommerziaalisierung der Kinderkultur
Medien und kommerzielle Kultur beeinflussen: ökonomische Entscheidungen, soziale Aktivitäten, häusliche Aktivitäten, Gestaltung von Beziehungen, Rahmung von Ereignissen, individuelle und kollektive Identitätskonstruktionen
Markt spricht Kinder als Konsumenten an, behandelt sie wie Erwachsene, eröffnet ihnen Zugänge und Gestaltungsmöglichkeiten, entlastet sie von Zumutungen des Erziehungsprojektes
Medien und kommerzielle Kultur bilden materielle Voraussetzungen und inhaltliche Vorgaben für Ausdifferenzierung einer eigenständigen Kinderkultur
Medienwelt und kommerzielle Kultur als signifikanter Aspekt der sozialen Erfahrung von Kindern
Kommerzialisierung und Medialisierung wird zur Herausforderung des klassischen Kindheitsmodells, sobald Filterfunktion der Eltern eingeschränkt ist
Medienprodukte Bedeutung als Materialien: Mittel zur Kommunikation mit Gleichaltrigen, Artikulation von Gefühlen, Formulierung der Identität und Bearbeitung von Entwicklungaufgaben
postmoderne Dienstleistungsgesellschaft: Verwischen der Trennung von Spielen, Lernen und Arbeiten und der Trennung von Welten der Kinder und der Erwachsenen