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Begriffliche Bestimmungen, Stoff möchte geformt werden (potentia, vgl.…

- - - - verlangt permanente Reaktionen/Entscheidungen vom Kind; zielloses Spielen, Zustände verwerfen/verändern
        
        Konkretisierung von Gestaltungsabsichten --> Ausdrucksbedürfnis
        
        "erkennende Aneignung des Gegebenen wie darüber hinaus denkende Umdeutung und Umgestaltung kennzeichnen den Prozess schöpferischer Produktivität" (Kathke 2017: 36)
        
        "Aus dem Zusammenspiel von subjektiver Handhabung und Sinngebung auf der einen und physischen Qualitäten des Materiellen auf der anderen Seite erwächst die ästhetische Wirkung." (Kathke 2017: 36)
      - Ausdeutung und Sinngebung: "Entscheidend bei solchen Ausdeutungen und Sinngebungen ist, dass die Ursachen von Formentstehung oder Formauflösung beim Handhaben des Materials berücksichtigt und in Momenten erlebter Körperlichkeit verankert werden, womit der Prozess des Bildens vor den des Abbildens rückt." (Kathke 2017: 42)
- - - - potentia in Interaktion entfalten
    - - Joseph Kosuth, one and three chairs, 1965.
        
        Handhabung des Sinnlich-Materiellen --> implizites Handlungswissen
        
        Betrachtung des Abbildhaften --> bildlich-anschauliches Wissen
        
        Lesen des Geschriebenen/Entschlüsselung des Codes --> explizites sprachliches Wissen
        
        "Wenn Kinder im Umformen und Verändern eines Materials durch Berühren und Betrachten, durch Zusammenwirken des visuellen und taktilen Sinns, Gestalthaftes hervorbringen, das – da auf Resonanz angelegt – auch sprachliche Reaktionen einfordert, werden die von Kosuth materiell präsentierten und von Pöppel für den Aufbau neuronaler Wissensstrukturen angeführten Felder vernetzt und an Facetten individuellen Erlebens gebunden." (Kathke 2017: 29)
    - - Norma Jeane, #Jan25 (Sidibouzid, #Feb12, #Feb14, #Feb17...), Biennale 2011 Venedig. Farbige Knete.
        
        Geruch bei Betreten des Raumes: aus Kindheit bekannt
        
        niedrige Hemmschwelle im Umgang
        
        leicht veränderbar, bleibt aber formstabil
    - - Joseph Beuys, FIlzanzug, 1970.
    - - matte Oberfläche
      - intensiver Geruch
  - - - Magdalena Abakanowicz, Backs, 1976-82
        
        "Bevor ich es nicht berührt habe, weiß ich nichts." (Abakanowicz)
        
        "Es gilt nicht nur, die formgebenden Aspekte einer Plastik – ihre Maße, Masse, Ausformung und Materialität – ins Verhältnis zu setzen, sondern auch darum, sich selbst als handelnde und wahrnehmende Person in ein Verhältnis zur Arbeit zu setzen." (Burkhardt 2018: 18)
      - vor Symbolhaftem/Narrativen/ Stereotypen
      - "Oft sind es intuitive Handlungen, Reaktionen auf eine zuvor nicht beachtete Potenz des Materials, die jenseits von Fertigungsmustern Ungedachtes, Überraschendes, Irritierendes hervorbringen und Gedanken freisetzen. Dabei schreibt sich der Körper über den manipulierenden Zugriff in die Gestaltbildung ein. (Kathke 2017: 35)
  - - - es wird "auch beim tastenden Formen eine Anschauung und beim Anschauen eine materielle Struktur vermittelt" (Kathke 2017: 34)
      - handelnder und reflektierender Umgang
- - - - Pat Steir at work
    - - Material nicht nur Werkstoff, sondern Gegenstand bewusstseinsverändernder Interaktionen
      - "Wenn also die Eigenaktivität der Farbe auf dem Papier eine Resonanz hervorruft, sich mit Gedanken und Empfindungen der Kinder anreichert, mündet der Erkundungsprozess in ein zielgerichtetes, vom eigenen Erleben inspiriertes Gestalten." (Kathke 2017: 40)
    - - "... lädt zum ästhetischen Erkunden, zum sinnlichen Vergegenwärtigen und gestalthaften Dokumentieren naturnaher Prozesse ein und ist einem prozessualen Verständnis von Materialität verpflichtet." (Kathke 2017: 44)
      - "... fordert körperliche Eingriffe und das Erspüren von Oberflächen und stofflichen Qualitäten heraus" (Kathke 2017: 44)
      - "... lädt zum Erleben von Körper-Raum-Beziehungen ein und lässt Sinnhaltigkeit von Positionen und Anordnungen einsichtig werden." (Kathke 2017: 45)
      - "... kann irritieren und Imagination als Handlungsimpuls freisetzen." (Kathke 2017: 45)
      - "... kann Übergänge zum Immateriellen und zur Medialität markieren und produktiv machen." (Kathke 2017: 46)
  - - - auch Immaterielles/Virtuelles (z.B. geschriebener Text, Audiofiles)
      - Verschmelzung von Digitalem und Analogem