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Forschung zum Lehrerberuf Rothland/Terhart (Forschung zur Wirksamkeit der…
Forschung zum Lehrerberuf Rothland/Terhart
Einleitung
Lehrerforschung = Forschung durch Lehrer
Forschung zum Lehrerberuf
Entwicklung der wissenschaftlichen Forschung zum Lehrerberuf
Beginn
20. Jahrhundert
Betrachtung des Lehrerberufs als
Kulturträger und -vermittler
Sachwalter des pädagogischen Grundgedankens gegen gesellschaftliche Verzweckungen von Kindheit und Jugend
Repräsentant legitimer hoch-kultureller und gesellschaftlicher Anforderungen an den nachwuchs
Voraussetzung: Erzieherpersönlichkeit
Ab
1960er
Durch Bildngssoziologie und Pädagogische Psychologie:
sozialwissenschaftlich und empirisch fundierte Konzeptionen/Befunde
Konfliktstruktur der Lehrerrolle
Tradierte pädagogische Idealismen
Gesellschaftlich vermittelter Charakter der Lehrertätigkeit
Ab
1980er
Nicht-Befassung mit Lehrerberuf/Ausbildung
Rückgang Schülerzahlen --> Keine Einstellung von Lehrern
Ab
1990
Lehrerbildung wird zum bildungspolitischen Thema
Professionalität
als Zielperspektive von Ausbildung und Berufsausübung
Aktuell
Forschungsliteratur unübersichtlich und breit
Ausgewählte Forschungsbereiche
Berufwahlmotive
Hauptmotiv: Intrinsisches Motiv --> peronen- beziehungsorientiertes Motiv
Wietere Berufwahlmotive variieren, da unterschiedliche forschungsmethodische Vorgehen
Dominierende intrinsische pädagogische Motive --> soziale Erwünschtheit
Widerspruch zwischen Berufswahlmotiv und gelebten Interessen und Orienteierungen
Frage nach Berufswahlmotiven wichtig, da Hinweis auf die Gefahr einseitiger idealistischer Ewartungen
Leistungsvoraussetzungen
Lehramtsstudierende: Leistungsvoraussetzungen (Leistungsfähigkeit + Motivation) = ungünstig
SuS, die GS/HS/Sek 1 Lehramt studieren wollen: schlechter in Abinote, fachliches Wissen, Intelligenz
Herkunft
Generative soziale Vererbung des Lehrerberufs
Selbstrekrutierungsrate 24%
(2007)
In erster Linie
Töchter
Keine Abhängigkeit zwischen Lehramtstypen und der sozialen Herkunft
Berufwahl nicht immer rational begründet (Berufsvererbung)
Berufsbiographische Entwicklung von Lehrkräften
Biographieforschung
Lebensgeschichtlich reflexiver Selbstdeutung unter Anwendung qualitativer Verfahren
Lebenslaufforschung
Beschreibung objektivierbarer Ereignisse
Berufsbiographische Lehrerforschung
1960 -1980:
Perspektive über den Berufseinstieg hinaus auf die Entwicklung im gesamten Berufsverlauf
Querschnittlich und retrospektiv angelegte Studien
Charakteristische Entwicklungsphasen und -stufen:
Idealtypische Modelle
Phasentypologie
von Hirsch et al.: Verlaufspfade
Notwendigkeit Verbindung qualitativer und quantitativer methodischer Zugangsweisen
Bereich der beruflichen Kompetenz verbunden mit Veränderungen im zunehmenden Erfahrungsspektrum in der Entwicklung über die Berufsbiographie
Praktisches Wissen/Können ist erfahrungsbasiert
Bedeutender Entwicklungsaspekt
Lehrer-Werden und Lehrer-Bleiben --> berufsbiographische Entwicklung, verknüpft mit privatem Teil der Biographie
Aktuell: Perspektivische Eweiterung von berufstreuen Lehrkräften auf "Berufsüberlebende"
Herzog (2007): 48% Berufsausteiger in den ersten 10 Jahren
Großteil bleibt bei einer Lehr- und Unterrichtstätigkeit
Forschung zur Wirksamkeit der Lehrerbildung
Kritik
an Lehrerbildung: Basieren auf institutionellen
Erfahrungen
, auf
Vermutungen
über Ursachen und auf
Hoffnungen
hinsichtlich positiver Wirkungen bestimmter Maßnahmen
Frage nach Wirksamkeit der bedeutendste Forschungsberiech innerhalb Lehrerausbildungsforschung
Wenige aussagekräfige Untersuchungen in Deutschland
Regulär qualifizierte, fachgerecht unterrichtende Lehrer --> größere Erfolge bei Schülern
Oser/Oelkers 2001
Ob und Inwieweit erreicht die Lehrerbildung bestimmte normative, vorab formulierte Standards?
Erreicht Standards nicht
COACTIV-Projekt
Hohes fachliches Wissen + hohes fachidaktisches Ausbildungsniveau = starker Erklärungsfaktor für hohe Lernleistungen der Schüler
Nur Mathematik
Großer Teil der Analysen (außer COACTIV): setzt auf nachträglich ansetzende Befragungen
Keine objektivierbaren Infos über die Wirkung unterschiedlicher Lehrerbildungsmodelle auf die Kompetenz von Lehrpersonen und ihr Handeln im Unterricht
Infos über Bewusstsein und Selbstbild der Lehrer
Keine Infos ob Prozess der Lehrerbildung Effektivität und Effizienz besitzen
Andere Perspektive:
Erziehungswissenscaftliche Professionalisierungsdebatte
--> theoriebezogen-kategorial; fall- oder strukturanalytisch; Kein Bezug auf Fragen konkreter Kompetenzerfassung und -beurteilung
Berufliche Kompetenz
Orientierung an Standards und Kompetenzen um Orientierung und normatives Zielkriterium zu geben.
Professionelle Handlungskompetenz von Lehrkräften (Projekt COACTIV)
Analyse des Zusammenhangs zwischen Kompetenz des Lehrers und Lernen der SuS
Theoretischer Ausgangspunkt: 5 Kompetenzbereiche
Untergliedern sich in verschiedene Kompetenzfacetten, die die unterschiedlichen deklarativen, prozeduralen oder konzeptuellen Wissenselemente, welche zur erfolgreichen Gestaltung von Schule und Unterricht erforderlich beschreiben
Belastung/Beanspruchung im Lehrerberuf
Schwerpunkt: subjektive Einschätzungen der Belastung
Aspekte des Schülerverhaltens
Zugleich wichtigster Motivationsfaktor
Schüler somit einerseits Quelle der Motivation/beruflichen Zufriedenheit, andererseits der Belastung/Beanspruchung
Individuelle Aspekte und Merkmale der Persönlichkeit
Potsdamer Lehrerstudie
Lehrpersonen im Vergleich riskante individuelle arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster
Schröder (2006) Fehlpassung Persönlichkeitsmerkmale und berufliche Anforderungen/Bedingungen der Tätigkeit = negative Auswirkungen auf da Berufserleben/Berufsausübung DILEMMA DES LEHRERBERUFS
Nachweis steht aus, dass
primär persönlichkeitsbezogene Faktoren
wie die riskanten arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmuster den Lehrerberuf zu
hohen negativen Beanspruchungen
führt
Untersuchung langfristiger affektiver Beanspruchungsfolgen
Burnout-Syndrom
Mittel- und langfristige affektive Beanspruchungsfolgen
Kurzfristige psychophysische Beanspruchungsreaktionen
Mit quantitativen Methoden
Erkranken Lehrer häufiger aufgrund ihrer Berufsausübung/Beanspruchung? Kann noch nicht gesagt werden!
2 vernachlässigte Aspekte
Wie gehen Lehrkräfte mit den Belastungen ihres Berufs um, wie bewältigen sie ihren beruflichen Alltag, wie machen sie das erfolgreich?
Herzog (2007): Dem Großteil der Lehrkräfte gelingt in alltäglichen Beanspruchungssituationen dauerhaft eine wirksame Bewältigung
Herzog (2007) Erfolgreiches Coping ist nicht an bestimmte Bewältigungsformen gebunden
Auswirkungen hoher Beanspruchungen und riskanter beruflicher Verhaltens- und Erlebensmuster auf das unterrichtliche handeln der Lehrer, vor allem aber auf das Lernen der Schüler?
Ausblick
Durch Erhebung von leistungsdaten der SuS: Herstellung des Zusammenhangs zwischen den beruflichen Kompetenzen von Lehrern und deren Beitrag zur Lerngewinnung der SuS
Zentrale Herausforderung für die empirische forschung zum Lehrerberuf
Aussagekraft begrenzt
, da keine Erklärung für unterschiedliche Entwicklungsverläufe