Fluidtechnik

4. Ventile

Bauarten

Kräfte am Längsschieber

Betätigung

Sperrventile

Wegeventile

Druckventile

Stromventile

Längsschieberventil

Drehschieber

Sitzventil

Ein Längsschieberventil ist die grundlegende Komponente im widerstandsgesteuerten System. Es besteht aus dem Gehäuse und dem Steuerschieber

Ein Steuerschieber regelt durch Schieberposition und Steuerkante den Druck bzw. den Volumenstrom.
Der Durchfluss ist Q=αDA2Δpρ mit αD0,6 als Durchflussbeiwert für Ventilströmung und A=Dπx

Die Überdeckung \( y_0 \) gibt an um wieviel die Steuerkante in Mittelstellung des Schiebers über das Gehäuse hinausragt

Die Steuerkante kann verschiedene Geometrien aufweisen. Es können statt Stuerkante auch Steuerkerben oder auch Steuerfenster zum EInsatz kommen.

Kegelsitz

Kugelsitz

Tellersitz

Auf den Steuerschieber wirken verschiebene Kräfte:
Zur Gehäusewand hin wirken die Reibkräfte \( F_{Reib,fest} \) und \( F_{Reib, Fl} \).
Extern wirken \( F_{Aktor} \) und die resultierende \( F_{Strömung} \).
Auf die Stirnflächen den Schiebers wirken \( F_{p1} \) und \( F_{p2} \).

Durch hohe Strömungsgeschw. an der Steuerkante entsteht ein lokal hoher dynamischer aber lokal niedriger statischer Druck. Nach Bernoulli gilt \( p_{statisch}+\underbrace{\rho\frac{v^2}{2}}_{p_{dyn}}=p_{total}=const. \)

Mit dem Impulssatz erhält man \( \vec F_{ext} = \frac{\partial}{\partial t} \int_{KV} \vec v \rho\, dV + \int_{KF} \vec v \rho (\vec v \vec n)\, dA \), wobei die Geschwindigkeiten um den Einström- bzw. Ausströmwinkel \( \varepsilon \) gedreht sind.
Betrachtet man nur die axiale Richtung erhält man \( F_{Str}=\rho\frac{\partial}{\partial t} ((\vec v)_x V_{KV}) + (\vec v_1)_x \rho (\vec v_1 \vec n_1)A_1 + (\vec v_2)_x \rho (\vec v_2 \vec n_2) A_2 \)
\( =-\rho l \frac{\partial Q}{\partial t}+(-v_{1,x})\rho (-v_{1,r}) A_1 + (-v_{2,x}) \rho (v_{2,r}) A_2 \).
Ersetzt man noch die Geschwindigkeit durch den Volumenstrom erhält man für den stationären Fall \( F_{str,stat}=\frac{\cos\varepsilon_1}{\sin\varepsilon_1 A_1} \rho Q^2 - \frac{\cos\varepsilon_2}{\sin\varepsilon_2 A_2} \rho Q^2 \)

Konstruktionsrichtlinie:
\( \varepsilon \uparrow \rightarrow F_{Str} \downarrow \)
\( A \uparrow_{Q=konst.}\rightarrow F_{str} \downarrow \)

Der Volumenstrom wächst linear mit der Schieberposition während der Druck exponentiell abfällt.
Außerdem nimmt die Strömungskraft bei konstantem Druck linear mit der Schieberposition zu bzw. nimmt bei konstantem Volumenstrom exponentiell ab.
Die Strömungskraft kann durch eine angepasste Geometrie reduziert werden.

Die Strömungskraft in einem Konstant-Druck-System beträgt für kleine Schieberöffnungen \( F_{str_{EK}} = \rho v Q \cos \varepsilon \)
mit \( v=\frac QA =\alpha_D \sqrt{\frac{2\Delta p}{\rho}} \) und \( A =\pi x d \),
also \( F_{Str}=2\alpha_D^2 \pi x d \Delta p \cos \varepsilon \)
\( \Rightarrow F_{Str} \propto x \)

Die Strömungskraft in einem Konstant-Volumenstrom-System beträgt für große Schieberöffnungen \( F_{Str_{EK}}=\rho \frac{Q^2}{A}\cos\varepsilon = \rho Q^2 \frac{\cos \varepsilon}{\pi x d} \)
\( \Rightarrow F_{Str} \propto \frac 1x \)

Entlastung

Radial durch Symmetrische Bohrungen oder Umfangskerben.
Axial durch 3- oder 5-Kammer-Ventile.

Mechanische Betätigung

Elektrische Betätigung

Fluidische Betätigung

Arten

Allgemein, Taster, Hebel, Feder, Pedal, Tastrolle

Arten

Elektromagnet, Elektromotor, Piezo

Arten

Direkte Druckbeaufschlagung,
indirekte Druckbeaufschlagung durch Vorsteuerventil

Elektromechanische Wandler

Schaltmagnet,
Proportialnalmagnet,
Tauchspule,
Linearmotor,
Torquemotor,
piezoelektrischer Wandler

Mechanisch-Hydraulische Wandler

Steuerschieber,
Düsen-Prallplatte,
Strahlrohr

Sperrventile zum Einschrauben

Bauarten als Kugel- oder Tellersitz

Entsperrbares Rückschlagventil mit Leckölanschluss

Entsperrbares Zwillingsrückschlagventil oder Sperrblock

Liegt Druck auf der einen Seite an wird die andere für den Rücklauf entsperrt

Wegeventile werden bezeichnet nach der Anzahl ihrer Anschlüsse und Stellungen.
Bspw. Hat ein 4/3-Wegeventil 4 Anschlüsse (A, B, P, T) und 3 Stellungen.

Der Druckverlust eines Kolbenschieberventils nimmt exponentiell mit der Durchflussmenge zu.

2-Wege-Einbauventile gibt es in der Sitz- und der Schieberbauart jeweils als Schließer und Öffner (durch Ansteuerung).
Sie können über eine Eigen- oder Fremdversorgung gesteuert werden.

Einbauventile, auch Cartridge-Bauweise, bestehen aus einem Einbauventil, das mit der Abdeckplatte in einen Ventilblock mit einer genormten Bohrung eingesetzt wird. Es entfallen Verbindungsschläuche / Rohrleitungen und ein eigenes Gehäuse

Eine Unterart der 2-Wege-Einbauventile sind Druckbegrenzungsventile und 3/2-Wegeventile.
Das DBV lässt bei überschreiten eines Drucks den Durchfluss zum Tank zu.
Das 3/2-Wegeventil verbindet A und B und schließt bei Überdruck oder Ansteuerung A und verbindet B mit T.

Steuerungen können auch mit 2-Wege-Einbauventilen in der Hauptstufe realisiert werden, um z.B. einen Kolben zu steuern.
Hierbei werden äußere Steuersignale, also Sollwerte, in die Vorsteuerstufe eingespeist, zusammen mit rückgeführten hydraulischen und mechanischen Größen, die direkt am Kolben gemesssen wurden.

Ein Servoventil hat eine wesentlichen höhere Durchflussmenge als ein Proportionalventil. Es gilt \( \frac{A_{Prop}}{A_{Servo}}= \sqrt{\frac{70}{10}} \)

Es gibt Druckbegrenzungsventile und Druckminderventile.
Druckbegrenzungsventile haben die Steuerleitung vorgeschaltet und öffnen das Ventil, so dass mehr Fluid zum Tank entweichen kann damit ein konstanter Druck am Eingang vorliegt.
Bei Druckminderventilen ist die Steuerleitung nachgeschaltet und schließt das Ventil, so dass der Druck am Ausgang konstant gehalten wird.

Durch die sich stauchende Feder bei Druckbegrenzungsfedern nimmt für höhere Volumenstrom der Druck leicht zu.
Durch eine Strömungsumlenkung kann dies gemindert werden.

Die Druckverteilung bei einem Ventilkegel nimmt für hohe Volumenströme an den Rändern bis auf nahe Null ab, steigt dafür aber im planen Teil des Ventils über das Niveau des anliegenden Drucks.

Direktgesteuertes DBV mit Leitung

Linearisierte Durchflussfunktion \( Q_V=f(p,x)\approx B_p p+B_x x \)
Systemgleichungen
\( p=\frac{E_{Fl}'}{V_0} \int [ Q_p-Q_L-B_p p-B_x x]\,dt \)
\( x=\int\left[\frac GA p-\frac{G}{A^2}F_0\right] dt \)
\( \omega_0=\sqrt{\frac{B \sqrt{p_r} G E_{Fl}'}{V_0 A}} \)
\( D=\frac 14 \sqrt{\frac{B\sqrt{x_R}AE_{Fl}'}{\sqrt{p_B}^3V_0 G}} \)
mit G als Leitwert des laminaren Spaltwiderstandes am Dämpferkolben

Die Öffnung x des DBV hängt dem Druck zeitlich hinterher, daher können Schwingungen auftreten. Diese können durch einen Dämpferkolben reduziert werden.

2-Wege-Stromregelventile gibt es mit vor- und mit nachgeschalteter Druckwaage

Die vorgeschaltete Druckwaage besteht besteht aus einer verstellbaren Blende - dem Stellglied - und der Übersetzung zum Druckfühler.
Der Druckfühler ist ein mit einer Feder vorgespannter Kolben, dessen zwei Zuleitungen zu Vor- und Rückseite einer einstellbaren Messblende als Sollwertvorgabe verbunden sind.
Der Druckfühler lenkt bei steigendem Druckunterschied an der Messblende und damit höherem Volumenstrom das Stellglied der Druckwaage in geschlossene Position.

Ein Stromventil hält ab einem gewissen Mindestdruck bis zu einem Maximaldruck den Volumenstrom recht konstant.
Um Anregungen der Druckwaage zu vermeiden sollte die Messblende immer auf der Seite der Druckwaage sein bei der der stärker schwankende Druck zu erwarten ist.

Ein 3-Wege-Stromregler lässt in Grundstellung allen Volumenstrom zu. Wird der Differenzdruck über die nachgeschaltete, einstellbare Messblende zu groß wird ein Schieber geöffnet, der den überflüssigen Volumenstrom zum Tank leitet.

Ein Stromteilerventil teilt die Zuleitung auf zwei Seiten eines Steuerschiebers auf.

Rotatorische Bewegung des Schiebers

Allgemeines

Ventile regeln je nach Bauart den sie durchfließenden Volumenstrom, Druck oder die Richtung.

Ventile werden als Blenden (im Idealfall scharfkantig) betrachtet

Ventile können klassifiziert werden nach:
Art, Verstellung, Betätigung, Anzahl der Stufen, Anschlüsse und Schaltpositionen, Bauart, (Rückstellung in Nullstelung, Art der Nullstellung)

Ventile können auf zwei Weisen verstellt werden:
Schaltventile haben ein diskretes Verhalten (offen/geschl.)
Proportionalventile bieten ein kontinuierlichen Übergang

Mit einer Vorsteuerstufe kann die nötige Verstellkraft reduziert werden. Sie leitet ein Steuervolumen / -druck zur Verstellung der Hauptstufe. Da der benötigte Volumenstrom zur Verstellung der Hauptstufe nur gering ist müssen auch nur geringe Kräfte des Vorsteuerventils aufgebracht werden.
Durch die hohen Hauptsteuerkräfte und die geringe bewegte Masse des Schiebers ergibt sich eine gute Dynamik.

Bewegung des Schiebers relativ zum Gehäuse erzeugt eine Steuergeometrie

Unterbrechung des Volumenstroms durch einen Absperrkörper

Als Lastdruck \( p_L \) fasst man die Differenz der Drücke aller Arbeitsanschlüsse auf. (DIN 24311)
Last = Eingang - Ausgang