Selbstbestimmungstheorie der Motivation nach Deci und Ryan (1993)
3 angeborene psychologische Bedürfnisse:
Kompetenz oder Wirksamkeit
Autonomie
sozialer Eingebundenheit
Intrinsische Motivation
Materielle Belohnungen, Strafandrohungen, Bewertungen, termindruck, aufgezwungene Ziele und besondere Auszeichnungen --> KONTROLLIEREND
Angebot von Wahlmöglichkeiten und die Äußerung anerkennender Gefühle --> AUTONOMIEFÖRDERND
Konzept der Intentionalität
Menschen sind motiviert, wenn sie etwas erreichen wollen
Motivierte Handlungen lassen sich nach dem Grad ihrer Selbstbestimmung bzw. nach dem Ausmaß ihrer Kontrolliertheit unterscheiden
Amotivation = Verhaltensweisen, die nicht auf Intention zurückzuführen sind
Extrinsische Motivation = Verhaltensweisen, um eine separierbare Konsequenz zu erlangen
Intrinsische Motivation
Externale Regulation = Handlungen, um eine Belohnung zu erhalten oder einer Bestrafung zu entgehen
Introjizierte Regulation = Man tut etwas, weil es sich gehört, sonst schlechtes Gewissen
Identifizierte Regulation = Man identifiziert sich mit den zugrunde liegenden Zielen und Werten, hält es selbst für wichtig
Integrierte Regulation = Integration von Zielen, Normen und Handlungsstrategien in das eigene Selbstkonzept
Intrinsisch motivierte Verhaltensweisen: Interessenbestimmte Handlungen
Erfordert keine externen/intrapsychischen Anstöße, Versprechungen oder Drohungen
Prototyp selbstbestimmten Verhaltens
Offenkundig im Bestreben, eine Sache voll und ganz zu beherrschen
Neugier, Exploration, Spontaneität, Interesse
Extrinsische Motivation
Extrinsisch motivierte Verhaltensweisen: kein spontanes Auftreten, durch Aufforderung in Gang gesetzt, deren Befolgung eine (positive) Bekräftigung erwarten lässt oder auf andere Weise instrumentelle Funktion besitzt
Wird in Verhaltensweisen sichtbar, die mit instrumenteller Absicht durchgeführt werden, um eine Konsequenz zu erlangen
Durch Prozesse der Internalisation und Integration können extrinsisch motivierte Verhaltensweisen in selbstbestimmte Handlungen überführt werden.
Internalisation: externale Werte in internale Regulationsprozesse der Person
Integration: weitergehender Prozess, der internalisierte Werte und Regulationsprinzipien im Selbst eingliedert
Und mit Verhalten einen bestimmten Zweck verefolgen
z.B. die Theorie der erlernten Hilflosigkeit (Seligmann)
Entspringen unkontrolliertem Handlungsimpuls (Wutanfall)
Kein Erkennbares Ziel wird verfolgt (Dösen)
Mensch hat natürliche Tendenz, Regulationsmechanismen der sozialen Umwelt zu internalisieren = Verbundenheit, Zugehörigkeit
Basis selbstbestimmten Handelns: Integrierter Regulationsstil und intrinsische Motivation
Intrinsisch motivierte Verhaltensweisen sind mit den Bedürfnissen nach Kompetenz und Selbstbestimmung verbunden.
Extrinsisch motivierte Verhaltensweisen sind in ihrer Entwicklung mit allen 3 Bedürfnissen verbunden.
Soziales Umfeld und intrinsische Motivation
Sind auf Gefühle der Kompetenzerfahrung und Autonomie angewiesen und tragen gleichzeitig zur Entstehung derer bei.
Kann Auftreten fördern, wenn sie Bedürfnisse nach Kompetenz und Autonomie unterstützt
Einfluss externer Kontrollfunktionen
Kompetenzförderung
Intrinsisch motivierte Aktivität braucht: optimales Anforderungsniveau
Positives Feedback
Muss autonomiefördernd gegeben werden --> intrinsische Motivation
Negatives Feedback
Kontrollierender Kontext, mit kritisch bewertender Absicht --> Reduktion wahrgenommene Kompetenz, intrinsische Motivation
Auf autonomieunterstützende Weise erteilt: Herausforderung und Hilfe für den Schüler --> intrinsische Motivation
Einfluss auf intrinsische Motivation geschieht nur, wenn Gefühl der Kompetenz und Selbstwirksamkeit zusammen mit Erleben von Autonomie auftreten
Soziales Faktoren und Internalisierung extrinsischer Motivation
Internalisierung kann auf Stufe der Introjektion stehen bleiben oder Stufe der Integration erreichen
Prozesse der Integration/Internalisierung können gefördert werden
Signifikante Erwachsene
Unterstützen das Autonomiebestreben der heranwachsenden
Bringen ihre innere Beteiligung zum Ausdruck
Selbstbestimmtes Lernen
Hochqualifiziertes Lernen ist angewiesen auf intrinsische Motivation und/oder integrierte Selbstregulation
Benotete Leistungsprüfungen in der Schule
Rufen negative affektive Reaktionen hervor
Bewirken darüber hinaus auch ein qualitativ schlechteres Lernverhalten