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Die Säkularisierung der Gesellschaft oder: Was sagen leere Kirchen über…
Die Säkularisierung der Gesellschaft oder: Was sagen leere Kirchen über die gesellschaftliche Bedeutung von Religion
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5. Aktueller Diskurs zur Säkularisierung der Gesellschaft (Lassen sich Austritte etc, erklären?)
Die diffenrenzierungstheoretische Variante der Säkularisierungstheorie geht von einer BEschränkung des Zuständigkeitsbereichs von Religion durch die funktionale Differenzierung moderner Gesellschaften aus.
Unsere heutige funktional differenzierte Gesellschaft zeichnet sich durch eine hochspezialisierte Arbeitsteilung aus. Durch sie hat sich ein nebeneinander an verschiedenen Teilsysteme etabliert. u.a. Politik, Wirtschaft, WIssenschaft und Religion. Diese Teilsysteme verfügen jeweils über eigenständige Sinnstrukturen und autonome Regeln.
"Als Soziologie bewege ich mich im Teilsystem Wissenschaft, als KUnde im Teilsystem Wirtschaft und als Gläubiger im Teilsystem Religion
Teilsysteme in funktional differenzierten GEsellschaften sind zwar ungleichartig, aber prinzipiell gleichrangig. Religion nur ein Teilsystem von vielen. (Religion verliert Zuständigkeit in vielen BEreichen)
"In modernen GEsellschaften kommt es zu einem Rückzug der christlichen Kirche aus Bereichen, die vorher unter ihrer Kontrolle oder ihrem Einfluss gestanden haben."
Die modernisierungstheoretische Variante hingegen konstatiert ein unauflösbares Spannungsverhältnis zwischen Moderne und Religion.
Rationaisierung: Durch Rationalisierungsprozesse, insbesondere durch umfangreichere wissenschaftliche Erkenntnisse, kommt es zu einem VEtrauensverlust in religiöse Erklärungsansätze. (Evolutionstheorie, GEwitter) -----> Entzauberung der Lebenswelt (Max Weber)
Industrialisierung: -->verstärkte Bindung des Individuums an den BEruf--> BEruf und daraus resultierende Zugehörigkeit spielen neuerdings entscheidende Rollen für die eigene Identität (statt Religion)
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URbanisierung, Wohlstandssteigerung (verstärkt KOntrolle üner Umwelt und Kontingenz), Pluralisierung (der Religion)
4. Religionssoziologische Datenquellen (zwei Grundlegende Ansätze: Quantitative (standartisierte Fragebögen z.B Allbus) und qualitative Erhebungen
Vorteil quantitativ: Durch hohene Erhebungsumfang lassen sich Rückschlüsse auf GEamtbevölkerung ziehen
NAchteil: Man kann nur erforschen was explizit gefragt wird.
- es kann zu semantischen Problemen kommen (Viele MEnschen setzen Kirche und Religion gleich z.B.)
Weiterer Vorteil z.B. bei Allbus: Jährliche Wiederholung der Befragung)
Qualitative Erhebung: stellt de Einzelnen in den Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses (Form: offenes Interview)
Vorteil: Einzelner Fall kann deutlich umfänglicher und intensiver analysiert werden. Der Interviewte kann selber Schwerpunkte setzen (viele Facetten von Religion können erforscht werden.)
Nachteil: Es können nur wenige Fälle analysiert werden (manchmal nur EInzelfälle, da offenes Interview auch 2 Stunden dauern kann + transkribieren
Fraglich bleibt, ob man so Erkenntnisse in Bezug auf die Allgemeinheit generalisieren lassen)
Vermehrt werden quantitative MEthoden praktiziert
Säkularisierungtheorie (gesellschaftlicher Bedeutungsverlust der Religion) stützt sich auf quantitative Daten
Individualierungstheorie ((lediglich Formen der Religiösität ändern sich) stützt sich auf qualitative Daten
GEfahr: jeweilige Forscher erheben nur diejenigen Daten, die ihre jeweilige Theorie sowieso schon unterstützen
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- Kritik an Säkularisierungstheorie
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latenter Eurozentrismus
Bei der ST wird mit europäischen Kennzahlen gearbeitet. Außerhalb Europas hat Religioaber eine deutlich höhere und mitunter zunehmende gesellschaftliche Bedeutung
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Fazit
"Zusammenfassend können wir festhalten dass die These von der Säkularisierung moderner GEsellschaften sicherlich nicht unbegründet ist.
Angesicht der durchaus frappierenden UNterschiede der geselscahftlichen BEdeutung von Religion in verschiedenen Epochen und Regionen muss man jedoch von nicht-linearen und multiplen Säkularisierungsprozessen ausgehen.
Als akzeptabler Kern der ST ist die BEgrenzung der Zuständigkeit von REligion angesichts der funktionalen Differenzierung moderner GEsellschaften zu verstehen
"Überall dort kann also unproblematisch von Säkularisierung gesprochen werden, wo gemeint ist, dass nicht-religiöse gesellschaftliche Funktionsbereiche sich von Vorgaben und der Kontrolle durch religiöse Institutionen lösen.