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Wandel Strukturen: Presse / Rundfunk (Hypothesen (Veränderung in den…
Wandel Strukturen: Presse / Rundfunk
Reaktionen auf die Typologie von Hallin/Mancini
Breite Rezeption / Positiv (SInnvolle Heuristik, Weiterentwicklugn für nicht-europäische Staaten)
Kritikpunkte
Empirisch nicht fundiert (z.B. Norris 2009)
Fehlende Dynamik / keine Zeitreihen
Modelle jeweils zu heterogen / zu wenig differenziert (Brüggemann et al)
Digitalisierung / Medienangebot und -nutzung zu wenig berücksichtigt
Hypothesen
Veränderung in den letzten 5 Jahrzehnten, beschleunigt seit den 1980er Jahren
stärkere, jetzt vollständige Loslösung/Entbettung der Medien von ihren herkömmlichen Trägern
steigende Kommerzialisierung der Mediensysteme (Fremdkapital, Börsenkotierung)
wachsende Medienkonzentration
steigender Anteil von Gratis- und Boulevardmedien in den Mediengattungen Presse (und Online)
steigender Anteil von privaten Medien im TV-Bereich, sinkende Bedeutung von TV-Magazinen als potentiell vertiefenden Gefässen
Unterschiedliche Zeitpunkte und „Geschwindigkeiten“ dieser Veränderungen im Ländervergleich (Faktoren wie z.B. Grösse des Medienmarktes, historische Entwicklungen im Medienbereich, Zäsuren wie z. B. „Stunde Null“ in D)
Forschungsdesign: Analyse der Medienstrukturen
(most-different-Vergleich: D (demokratisch-kooperatistisch), GB (liberal) und F (polarisiert-pluralistisch) + zwei kleine europäische Medienarenen (CH, AUT)
Synchroner und diachroner Vergleich innerhalb und zwischen den Mediengattungen Presse, TV und Online
Medientitel mit gesellschaftspolitischem Fokus = Informationsmedien (d.h. „General Interest“-Medien mit mindestens wöchentlichem Erscheinungsdatum etc.)
Ergebnisse: Entbettung / Kommerzialisierung Presse
In allen Ländern: Bis 2010 praktisch vollständige Entbettung der Presse von den herkömmlichen Trägern. Ausnahme AUT: Styria Media (kirchlich gebunden; „Die Presse“, „Kleine Zeitung“); „Wiener Zeitung“ als ö-r Zeitung. Wenig börsenkotierte Pressetitel.
Weiterer Schritt zur Kommerzialisierung im letzten Jahrzehnt: Börsenkotierung nimmt zu (Höhere Renditeerwartungen, Einfluss von Fremdkapital). CH: Tamedia (seit 2000 an der Börse); D: börsenkotiertes Unternehmen ist Axel Springer (Schwankungen); GB: Medienimperium Murdoch (News Corp, ging 2004 an die Börse)
Zeitpunkte und Geschwindigkeiten – Länderunterschiede: bestätigen Modelle und ergänzen diese um Faktor „Klein- vs. Grossstaat“
Kommerzialisierung schon früh am höchsten in GB, schon früh starke Schwankungen aufgrund Umstrukturierungen (Volatilität im Pressemarkt).
Kommerzialisierung in CH und AUT später als in D
Kleinstaaten (mit einstrahlenden „next door giants“): Aufgrund geringer Marktgrösse kaum privates TV, stark von der ö-r Sendeorganisation beherrscht. Aber in AUT „Milliardärs-TV“ (Servus-TV, A-TV)
Deutschland: Duales System mit börsennotierten Unternehmen (ProSiebenSat1 Media, RTL Group), aber gleichzeitig starkem öff. Rundfunk
Ergebnisse Konzentrationsindikator Schweiz
Hoch konzentrierte Medienlandschaft:
Im Pressebereich nur noch 3 Grosse Player,
TV-Bereich völlig ö-r beherrscht.
Lediglich online-Bereich als „medialer Schnittbereich“ diversifiziert, wobei auch hier die DP (Swisscom, Microsoft, United Internet) beherrschende Stellung haben.
Ergebnisse: Konzentrationsindikator Österreich
Pressebereich diversifizierter als z. B. in der CH
TV-Bereich völlig vom ORF beherrscht.
StarkeStellung des ORF zeigt sich auch im Online-Bereich, auch wenn DP hier ebenfalls deutlich vertreten
Ergebnisse: Konzentrationsindikator Deutschland
Diversifizierte Presselandschaft mit Springer AG als grossem Player. Begründung für Diversität: Relativ starke regionale Abo- und Boulevardzeitungen.
Im Gegensatz zu AUT und CH stark genutzte Magazine bzw. Wochenzeitungen (Spiegel, Zeit, Focus)
DualesTV-Systemmitje zwei Playern auf ö-r und privater Seite (ARD, ZDF, RTL/Bertelsmann, ProsiebenSat1 Media AG)
Onlinestark von Datenprovidern beherrscht. Ebenfalls stark: bild.de; spiegel.de.
Zwischenfazit Entbettung/Kommerzialisierung; Medienkonzentration
Fortschreitende Kommerzialisierung (ausser TV-Bereich ganz überwiegend kommerzielle Medienunternehmen dominant)
Bedeutung börsenkotierter Unternehmen nimmt zu.
Schweiz weist mittlerweile höchste Medienkonzentration innerhalb einzelner Gattungen auf
In den Untersuchungsländern relativ wenig cross-mediale Konzentration. Speziell TV-und Pressebereich deutlich getrennt, aber: Online-Bereich als (neues) Konvergenzmedium
Marktgrösse als (mit-) entscheidendes Element für Diversifikation (vor allem TV) und Konzentration
Ergebnisse Medientypen: Boulevard- und Gratispresse
Fokus auf Boulevard- und Gratiszeitungen da vergleichsweise stark kommerzialisierte Pressetypen (breite Leserschaft, Kioskverkauf oder Gratisverteilung statt Abonnementen, damit gesteigerte Werbeabhängigkeit)
Steigender Anteil von Boulevard- und Gratispresse in GB, CH und F.
D sinkender Anteil (vor allem: Auflagerückgang der Bild-Zeitung); AUT: leichter Rückgang auf hohem Niveau (Lancierung Sonntags-Zeitung)
Langzeitvergleich 1960-2010: AUT und CH mit enormen Anstieg von Boulevard- und Gratiszeitungen. Grosse Länder: Kein nennenswerter Anstieg.
Ländervergleich: Ergebnisse GB bestätigen liberales Modell mit bereits früh stark kommerziell geprägtem Pressemarkt mit vielen Boulevardtiteln sowie Ergebnisse F für pol.-plur. Modell mit rel. schwacher Zeitungsnutzung (Zeitungen eher für „Eliten“)