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Spracherwerbstheorien (Erstspracherwerb (Behaviorismus (Skinner) (SE =…
Spracherwerbstheorien
Erstspracherwerb
Behaviorismus (Skinner)
SE = Imitation, Lerntheoretischer Ansatz = Spracherwerb durch operante Konditionierung -> Imitation "Komm, wir machen die Tür zu!" - " Tür lu" - "Ja, die Tür ist zu", SE als Ergebnis eines Reiz-Reaktions-Prozesses
Nativismus (Chomsky)
SE = Regelerwerb, Sprache zu komplex für Imitation, Kind lernt Sprache durch Erwerb der Regeln der Muttersprache -> angeborener Spracherwerbsmechanismus steuert Spracherwerb (LAD = language acquisition device)
Kognitivismus (Piaget)
basiert auf kognitiven Fähigkeiten, vorausgesetzt wird spezielle Wahrnehmungsfähigkeit, also konkrete Erfahrung mit Umwelt mit allen Sinnen
Interaktionismus (Brunner)
basiert auf sozialer Interaktion zwischen Kind und Eltern (SE = gemeinsames Handeln, wdh. Spiele mit gleichem Ablauf, Kind übernimmt immer mehr aktive Rolle und überträgt Gelerntes auf reale Situationen), ergänzend zum LAD -> LASS (Language acquisition support system = Eltern)
Zweitspracherwerb
Interlanguage-Hypothese
Lerner bildet zunächst Sprachsystem aus, das Züge von L1 und L2 innehat sowie Merkmale keiner der beiden Sprachen -> Lernersprachen
Kontrastivhypothese (Lado)
behavioristischer Zugang; Erwerb der ZS wird durch Strukturen der bereits erlernten Sprache bestimmt (ähnliche Strukturen -> positiver Transfer, andere Strukturen -> negativer Transfer / Interferenzen) = L2 erfolg über bewussten/unbewussten Vgl. von L1 und L2 und Unterschiede/Gemeinsamkeiten werden systematisiert
Identitätshypothese
basiert auf nativistischen Ansätzen; es gibt Gemeinsamkeiten bei Erwerb von L1 und L2, Erwerbsschritte aber nicht immer identisch
Interdependenz-/ Schwellenhypothese
je höher Kompetenz der L1 bei Erstkontakt mit L2, desto höher Sprachkompetenz in L2 (BICS= basic interpersonal communicative skills, CALP = cognitive academic language proficiency)
Mehrsprachigkeit
Definition
vom Randthema zu gesell., polit., wirtschaftl. zentralen Thema
Normalfall war lange Einsprachigkeit und MS/ZS Sonderfall, jetzt MS Normalfall -> Globalisierung, ist Teil der Alltagsrealität
Sprache auch MS ist nicht objekthaft, sondern dynamisch und prozesshaft = languaging
language awareness = Sprachbewusstheit
Wer ist mehrsprachig = jmd. der zwei/mehrere sprachl. Wissenssysteme soweit erworben hat, dass er mit monolingualen Sprechern problemlos kommunizieren kann
drei Typen des Spracherwerbs = DaZ, DaF, DaM
Formen der Mehrsprachigkeit
individuelle MS; territoriale MS, institutionelle MS, mündliche MS, schriftliche MS, innere MS (Dialekte, regional, sozial, stilistisch, edial), äußere MS (versch. Erst-Zweitsprachen)
drei Gruppen von DaZ-Lerner
Kinder ohne/mit minimalen Deutschkenntnissen (grundständiger ZSE)
Kinder mit passiven Deutschkenntnissen (weiterführender ZSE)
Kinder mit stagnierender Entwicklung im Bildungsprozess (bildungssprachliche Sprachförderung)
Sprachschwellen = BICS und CALP
Basic Interpersonal Communicative Skills = Alltagskommunikation, Nahkommunikation, konzeptionell mündlich
Cognitive Academic Language Proficiency = Fachsprache, Bildungskommunikation, Distanzkommunikation, konzeptionell schriftlich
Sprachliches Repertoire
wird SuS meist dann bewusst, wenn sie von Umgebung als anderssprachig wahrgenommen werden (bspw. Schuleintritt/-wechsel
Spracherleben = wie man sich selbst und durch Augen anderer wahrnimmt
leibliche Dimension = wahrnehmendes, erlebendes Subjekt
emotionale Dimension = auch IM Sprechen Emotionalisierung
phonetisch-phonolog. Ebene = Vokaldehnung
morpholog. Ebene = Verstärkungsaffixe
lexikalisch-semant. Ebene = Metaphern
pragmatische Ebene = soziolektale Einsprengsel
paraverbale Ebene = Tonhöhe, Atemrhytmus
historisch-politische Dimension = Geschlecht, Alter, Herkunft, Bildung, soz. Status
ist zwar Momentaufnahme, verweist aber auf frühere Lebensphasen
sechs Typen bilingualer Sprecherziehung
Eine Person - eine Sprache (Vater dt., Mutter frz. in DE)
Eine Sprache - eine Umgebung
Zwei Sprachen zu Hause, beide nicht Umgebungssprache
Elternteil spricht mit Kind eine Sprache - nicht Umgebungs- und Muttersprache
Gemischter Typ
Hürden/Stolpersteine beim ZSE
WORTEBENE = Artikel/Adjektive (im türk. bspw keine Artikel, im Engl. nur einen; Adjektiv ausschlaggebend für Deklinationsendung -> in Kombi mit welchem Kasus (im türk. lar für weiblich, ler für männlich)
SATZEBENE/ -BAU/ -FLEXIBILITÄT = Satzbau im dt. kann verändert werden, um etwas zu betonen, in anderen Sprachen ist satzbau bei weitem nicht so flexibel
Strategien des ZSE
Überdehnung (Hammer für Werkzeuge)
Sprachschöpfung (Kopfhose)
Interferenzen (Sprachstruktur von L1 auf L2 übertragen)
Übergeneralisierung (Schwimme, trinkte)
Zweitspracherwerb
sukzessiv
simultan mit Erstspracherwerb
Zweitsprache/Fremdsprache
ungesteuert vs. gesteuert
zielsprachige vs. herkunftssprachige Umgebung
Erwerbsprozess vs. Lernprozess
authentisches vs. didaktisiertes Sprachmaterial
Alltagsgebrauch vs. in best. Kontexten