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Der Tragödie erster Teil (Faust I, 1808) von Johann Wolfgang von…
Der Tragödie erster Teil (Faust I, 1808) von Johann Wolfgang von Goethe
HISTORISCHER HINTERGRUND
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Autor: Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), lebte vorwiegend in Weimar
Epochen: Einflüsse verschiedener literarischer Strömung, da das Drama über einen längeren Zeitrum hinweg verfasst wurden
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Strum und Drang
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Ursprünglichkeit, Einfachheit
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Klassik
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der gebildete, individuelle entfaltete Mensch im Dienst der Menschheit
Veredlung des Charakters durch Veranschaulichung des Wahren, Guten, Schönen in der Kunst
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Romantik (1795-1840)
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Priorität von Gefühl, Leidenschaft, Erleben und Fantasie
Vereinigung von Kunst, Musik und Literatur
Individualität, Subjektivität
Liebe, Freundschaft, Geselligkeit
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Religiosität, Katholizismus
Mysterium, Dämonen, Spuk, Irrwitz, (Wahnsinn), Aberglaube
Fluchtraum: Natur (Sehnsucht, wandern, reisen, Ferne)
INHALT
Die Gelehrtentragödie
Fausts Verzweiflung
(4) Nacht (V. 354-807)
- innere Unzufriedenheit des Gelehrten (unbefriedigter Erkenntnisdrang), Beschwörung des Erdgeists im Auftritt Wagners → Wissenserweiterung; Osterglocken halten Faust vom Selbstmord (Freitod) ab
- Aspekt: Existenzkrise und Ausbruchsversuche
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Reisestationen
(7) Auerbachskeller in Leipzig (V. 2073-2336)
- betrunkene Studenten, Mephistos Versuch Faust zu zeigen, wie es sich leben lässt, Faust ist von diesem Freiheitsbegriff nicht überzeugt
- Aspekt: erste Station der Lebensreise
(8) Hexenküche (V. 2337-2604)
- Hexentrank verjüngt Faust, sieht im Spiegel das Bild von einer schönen Frau; weckt Begierde
- Aspekt: Verjüngung um 30 Jahre: Vorausdeutung auf Helena (Faust 2) und Gretchen
Die Gretchentragödie
Begegnung und Liebe
(9) Die Straße 1 (V. 2605-2677)
- erste Begegnung: Faust spricht Magarete (Gretchen) an, entzieht sich
- Aspekt: zweite Station der Lebensreise: Auftakt zur Gretchentragödie
(10) Abend (2678-2804)
- Faust versteckt Schmuckkästchen in Gretchens Stube, sie legt ihn an und freut sich, aber Mutter nimmt ihn ihr weg und gibt ihn der Kirche
- Aspekt: aus Fausts Begierde wird Liebe; Gretchens Gesinnung wird im Lied deutlich: König in Thule (sie will ewige Treue, wahre Liebe)
(11) Spaziergang (V. 2805-2864)
- Mephisto muss erneut ein Schmuckkästchen besorgen, Gretchen geht damit zu ihrer Nachbarin Marthe
- Aspekt: Kirchensatire; Szene als retardierendes Moment
(12) Der Nachbarin Haus (V. 2865-3024)
- Mephisto überbringt Marthe die Nachricht vom Tod ihres Mannes, braucht zwei Zeugen, vereinbart Treffen mit Marthe, Gretchen und dem 2. Zeugen (Faust)
- Marthe rät Gretchen, den neuen Schmuck vor der Mutter zu verheimlichen
-Aspekt: Darstellung von Gretchens unschuldiger Freude am Gold
(13) Straße 2 (V. 3025-2072)
- Besprechung von Faust und Mephisto: Treffen mit Gretchen, Faust als Zeuge, erneutes Treffen auch Mephisto
- Mephisto verspottet Faust, weil dieser den angeblichen Tod des Gatten Marthes zunächst nicht beeiden will
- Aspekt: Schuldenverstickung durch Ablegung falschen Zeugnisses
(14) Garten (V. 3073-3204)
- Annäherung Faust und Gretchen, Liebesgeständnis von beiden
- Simultanszene: Gretchen schildert ihr fürsorgliches, fleißiges und beschiedenes Leben, Marthe versucht Mephisto für sich einzunehmen
-Aspekt: Kontrast von echter und berechnender Liebe
(15) Ein Gartenhäuschen (V. 3205-3216)
- Kuss, Versicherung der gegenseitigen Liebe
- Aspekt: Vertiefung der Liebesbeziehung
Vereinigung von Schuld
(16) Wald und Höhle (V. 3217-3373
- Faust kritisiert seine Abhängigkeit von Mephisto, zieht sich von Gretchen zurück, um sie nicht zu gefährden → merkt, dass er einen schlechten Einfluss auf sie hat
- trotzdem lässt er sich von Mephisto zu Gretchen drängen
- Aspekt: Wendepunkt und Umschlag in die Katastrophe
(18) Martins Stube (V. 3414-3543)
- Wiedertreffen Faust und Gretchen, Gretchenfrage: unterschiedliche Glaubenshaltungen der Liebenden, gemeinsame Nacht
- Mutter mit Schlaftrank betäubt → tödlich
- Aspekt: Höhepunkt der Beziehung; Schuldverstrickung durch tödlichen Schlaftrank
(19) Am Brunnen (V. 3544-3586)
- Gretchen sieht etwas auf sie zukommen, ist schwanger; Faust wird sie verlassen
- Lieschens Klatsch lässt Gretchen ihr eigenes Schicksal erahnen
- Aspekt: versteckter Hinweis auf die Liebesnacht mit Faust
(20) Zwinger (V. 3587-3619)
- Gretchen sucht Hilfe bei Andachtsbild der Mutter Gottes; angstvolles Gebet zur Maria
- Aspekt: tragische Ausweglosigkeit
(21) Nacht (V. 3620-3775)
- Gretchens Bruder Valentin hat von der Beziehung erfahren, Zweikampf zwischen Valentin und Faust, Faust ersticht Valentin, Valentin bezeichnet Schwester als Hure
- Faust und Mephisto verlassen die Stadt
- Aspekt: Versammlung durch den Bruder, Fausts Schuld
(22) Dom (V. 3776-3834)
- Gretchen befindet sich in der Kirche, ihr wird ihre Schuld bewusst, fällt in Ohnmacht
- hat eine Vision des Jüngsten Gerichts
- Aspekt: nicht nur weltliche, sondern auch religiöse Ächtung
(17) Wald und Höhle (V. 3217-3373)
- Faust kritisiert seine Abhängigkeit von Mephisto, zieht sich von Gretchen zurück, um sie nicht zu gefährden
- merkt, dass er schlechten Einfluss auf sie hat
- trotzdem lässt er sich von Mephisto zu Gretchen zurückdrängen
- Aspekt: Wendepunkt und Umschlag in Katastrophe
Scheitern und Tod
(23) Walpurgisnacht (V. 3835-4222)
- Mephisto und Faust nehmen an Walpurgisnacht teil, Faust hat eine Vision von Gretchen, Ernüchterung (Ausdruck von Triebhaftigkeit)
- Aspekt: wieder versucht Mephisto, Faust durch Lust in seine Welt zu ziehen
(24) Walpurgisnachtstraum (V. 4223-4398)
- Faust und Mephisto sind bei der Aufführung "Obertons und Titanias Hochzeit"
- Gegenstück zur Gretchentragödie ?
- Aspekt: Spiel im Spiel als Zeitsatire
(25) Trüber Tag - Feld (keine Versangabe)
- Gretchen hat in ihrer Verzweiflung über ihre Situation ihr Kind ertränkt, ist jetzt im Kerker, Faust hält Hassrede gegen Mephisto, da Mephisto den Umstand verheimlicht hat
- Faust wird sich in einer Schuld bewusst und will Gretchen befreien (Mephisto will ihm zunächst nicht helfen, hilft ihm dann doch)
- Aspekt: Fausts Beistand kommt zu spät
(26) Nacht - offen Feld (V. 4399-4404)
- Faust und Mephisto reiten zu Gretchen, um sie zu befreien, kommen am Hinrichtungsplatz vorbei
- Aspekt: Vorausdeutung auf Gretchens bevorstehendes Schicksal
(27) Kerker (V. 4405-4612)
- Gretchen befindet sich im Wahn, von Schuldgefühlen eingenommen
- kann sich nicht überzeugen mit Faust zu fliehen, richtet sich an Gott und wird von ihren Sünden erlöst "ist gerettet"
- Aspekt: Gnade für Gretchen; Faust bleibt mittelbar und unmittelbar schuldig (Gretchens Mutter, Valentin, das gemeinsame Kind, Gretchen)
Zusammenfassung:
- handelt von der inneren Unzufriedenheit
und Zerrissenheit von Faust, da er auf der einen Seite die weltlichen Grenzen überschreiten und seinen Wissensdurst stillen möchte. Auf der anderen Seite möchte er auf der Erde Liebe, Lust und Leidenschaft erfahren
- aus diesem Grund schließt e einen verhängnisvollen Pakt mit dem Teufel und verspricht diesem seine Seele
AUFBAU
Drei Prologe
(1) Zueignung (V. 1-32)
- Faust als Lebenswerk des Dichters: Beschreibung des künstlerischen
Schaffensprozess
- autobiografische Bezüge des Werkes
(2) Vorspiel auf dem Theater (V. 33-242)
- Direktor, Dichter und Schauspieler unterhalten sich vor einer Wanderbühne:
innere Zerrissenheit allen gerecht zu werden
- Aufgaben und Eigenschaften von Stücken
(3) Prolog im Himmel (V. 243-353)
- Der Herr; Schöpfungslob der Erzengel; Mephisto erhält die Erlaubnis für den Versuch, Faust vom rechten Weg abzubringen: Beschießung Wette zwischen Gott und Mephisto
- Rahmenbehandlung des Dramas, Entwurf zweier Menschenbilder
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