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Zur Relevanz der Geschäftsprozessor. und zum Verhältnis von Wissenschafts-…
Zur Relevanz der Geschäftsprozessor. und zum Verhältnis von Wissenschafts- und Situationsbezug bei der Umsetzung des Lernfeldansatzes im kaufm. Bereich
(Tramm, 2002)
- Unterricht nach fachwissensch. Struktur neu ausrichten an berufl. Handlungsfeldern und deren Kompetenzen
- komplexe Lehr-Lern-Arrangements statt fachsystem. U
- Arbeits- und Geschäftsproz. bekommen zentrale Funktion
- Situations- und Wissensch.orientierung
als curriculare Bezugspunkte
Allgemeines
- Abkehr von fachwiss. Systematik - geht hin zu Lernfeldern
- Lernfelder: an konkreten berufl. Aufgabenstellungen und Handlungsabläufen orientiert
- Abkehr von Fächertrennung: nun fächerübergr. od. -integrativ
- keine did. Reduktion von wissensch. Aussagen zur vereinfachten Stoffvermittlung mehr
Lernfeldansatz
- Fächer willkürlich festsetzen und unverbundene Themenfolgen überwinden
=> Kritik am Lernfeldansatz bezieht sich auf Vorzüge bzw. Notwendigkeit von gefächertem Unterricht; Argumente:
- schulorganisatorische Aspekte
- Qualifikation und Sozialisation der Lehrkräfte
- ordnungsstiftende und komplexitätsreduzierende Funktion von Unterrichtsfächern
- Abkehr vom Leitprinzip der Wissenschaftsor. befürchten viele als Aufgabe fachlichen Wissens des U
Kritik iZm Relevanzkriterien nach Reetz sehen
- Lernfelder im Spannungsfeld von Wissensch.- und Sit.or.: them. Einheiten sind an berufl. Abläufen orientiert, aber immer in ZH mit den zugehörigen Fachwissensch.!!
- Wissensch.prinzip:
- abstrakt, hierarchisch organisiertes Wissen (1. Form der Wissensorganisation)
- begriffl. Über-/Unterordnung zur Strukturierung
- zur Verarbeitung von Erfahrungen (durch Abstraktion), ökonom. Speicherung von Wissen (auf hoher Abstraktionsebene) und Erzeugung von Wissens (schlussfolgerndes Denken)
- Lernen nur im Wege logischer Analyse (nichts Neues kommt hinzu)
- Situationsprinzip
- Netzwerkstruktur (2. Form der Wissensorg.)
- im Zentrum ist das situative Setting
- neben BW-Fachwissen braucht es auch Infos über Zusammenhänge mit anderen Wissenschaften, Situationen etc.
=> vernetztes, systemisches Denken im Kontext praktischer Problemlsg. = neue Informationen werden durch praktische Anwendungssit. aufgenommen
Folglich
- Menschen brauchen beide Arten des Wissens
- Wissen ist zweifach eingebunden: abstraktionshierarchisch (Begriffsstrukturen) und komplexionshierarchisch (Handlungs- und Sachwissen)
- in der Schule wird die Wechselwirkung der beiden vernachlässigt
Lernfeldansatz schafft Verbindung (lt. Tramm)
- berufl. Lernen als indiv. Auseinandersetzung mit subjektiv bedeutungsvollen, konkret-situierten, praktischen Problemstellungen aus dem jeweiligen berufl. Handlungsfeld
- die gewonnen Erfahrungen sind in system.-begriffl. Raum zu verankern, einzuordnen, zu erweitern, zu ergänzen
=> induktiv, problemlösend-entdeckenden Lernens im kompl. Lernumwelten mit dem Ziel des Aufbaus einer system. Wissensstruktur als Basis für künftiges flexibles Handeln
Konsequenz des Lernfeldansatzes
- (MAKRO:) Curricula müssen daher auf Basis der Struktur des Handlungs- und Erfahrungsfeldes gestaltet werden
- diese Struktur ist Ergebnis menschl. Analyse- und Strukturierungsfähigkeit
=> situativer Kontext wird an den Anfang gestellt und daraus die intendierten Erfahrungs- und Erkenntnisprozesse gewonnen = induktives Vorgehen
Einbindung des Persönlichkeitsprinzips
- durch handlungstheor.-interaktionistisches Persönlichkeitsmodell (Lernfeldkonzept)
- Lernen muss intentional auf die indiv. Lebensgestaltung bezogen werden
- Handlungskomp. bezieht sich auf spez. berufl. und betr. Handlungsfelder, aber auch der private und gesellsch. Handlungsraum sind damit gemeint; auch wertende Stellungnahme
=> Zielkategorie von berufl. Handlungskompetenz soll um umfassende Handlungs- und Orientierungskomp. erweitert werden
- Arbeits- und
Geschäftsprozesse
trad. Vorgehensweise
- Aufbau nach der funktionalen Systematik betrieblichen Geschehens = funktionslogische Aufbauorganisation
- VT: fachwiss. Systematik der Gliederung der BWL (Absatz, Beschaffung usw.) + Aufbauorg. spiegeln sich hier
- NT: betriebl. Geschehen wird fragmentiert gesehen = es fehlt der Blick für system. ZH des Unternehmens (Schreib-, Ladentischperspektive)
Folgen betr. Aufbau:
- Kostenvorteile von Arbeitsteilung fordern aufwendigere Steuerungs- und Koordinationsprozesse (je komplexere Prod.proz. umso teurer)
- Schnittstellenprobleme
- wertschöpf. Proz. treten ggü. Sekundärproz. in den Hintergrund
Lösung
- Neuorganisation betr. Org. ausgehend von wertschöpf. Prozessen
- Arbeitsprozesse so gestalten, dass repetitive Teilarbeit vermieden wird - dafür vollständige Handlungen (Ziel, Planung, Durchführung Bewertung)
Vorteile
- kogn. Orientierungs- und Regulationsleistungen der Arbeit werden aufgewertet
- Arbeit/Beitrag des Einzelnen erhält Bedeutung iZm Leistung des Unternehmen (erhöht Motivation)
- Kompetenzbasis bei der DN - Steigerung berufl. Kompetenzen & Berufsausbildung
Arbeitsprozesswissen wesentlich: Wissen um ZH des Produktionsablauf => wird zT im Prod.proz. erworben, benötigt aber auch fachtheor. Kenntnisse
Arbeitsprozesswissen aus Facharbeit
Fachtheorie aus Fachwissenschaft
vgl. implizites Wissen: wird hier in Arbeitsprozessen aufgebaut!Fachwissen & Arbeitsprozesswissen gehören zusammen => es braucht beides für. gelingende Prozesse!
KRITIK 1: Prozessorientierung im kaufm. Bereich
- Denken in Stellen und Abteilungen muss durch ein Denken in Vorgangsketten abgelöst werden, die die ganze Unternehmung durchlaufen und durch Ereignisse mit Kunden am Anfang & Ende ausgelöst werden
3 Ebenen:
- Ebene der Belegströme & Tätigkeiten für Güter- und Geldströme
- Sachzielebene (Real- und Nominalgüterströme)
- Formalzielebene (Werttransformation und betr. Wertschöpfung)
=> alle 3 Ebenen müssen simultan beachtet und dürfen nicht isoliert gesehen werden
=> kaufm. Arbeiter muss konkr. Vorgang auf allen 3 Ebenen erfassen, abgebilden können & einen gedanklicher Wechsel zw. den Ebenen schaffen
- Erfolg der Tätigkeit bildet sich bei kaufm. Tätigkeit auf der Wertschöpfungsebene ab
=> daher ist die Abbildung und Auswertung von Prozessen in der Wertschöpfungsdimension aus einer wirtschaftl. Sicht zu bearbeiten
=> Fragen der KoRe dürfen nicht isoliert betrachtet werden, sondern müssen von Beginn an in die Lernfelder integriert werden (Formalzielebene muss mitbedacht werden)
- Struktur des berufl. Handlungs- und Erfahrungsfeldes (als Ergebnis menschl. Tätigkeit) sind Ausgangspunkt für lernfeldorientierte Curricula
- Strukturierungsmodell: Arbeits- und Geschäftsprozesse
- Ziel: Ordnung stiften und Komplexität reduzieren im gesamten berufl. Handlungsfeld, gilt auch für komplexe Lehr-Lern-Arrangements
KRITIK 2: nicht nur operative Ebene
- Prozesse lt. Arbeitsprozessen zu erfassen beschränkt auf die Ebene der operativen Sachbearbeitung
- strategischer und normativer Horizont kaufm. Tätigkeit geraten aus dem Blick => vertikale Arbeitsteilung
Resümee
- Prozessor. kaufm. Curricula brauchen Einbettung der Tätigkeiten in den Gesamtzusammenhang betr. Zielorientierungen und Gestaltungs- und Strategieentsch.
- es braucht dazu wissensch. BW- bzw. Managementlehre, um berufl. Orientierungs- und Handlungskompetenz zu erreichen. Wissensch. Wissen darf nicht aufgrund des Konzepts des Arbeitsprozesswissens vernachlässigt werden.
- auch Supportprozesse notwendig und zu beachten (diese erbringen jedoch keine Marktleistungen, sind aber ebenso relevante Handlungsfelder)
- Curricularer Entwicklungskontext
von Lernfeldern
- Geschäftsprozesse als Medium BW Lernens
- Ziel ist des Unterrichts ist nicht primär die Beherrschung der operativen Arbeitsprozesse, sondern
- umfassendes und differenziertes ökonom.-bw-Systemverständnis zur sukzessiven Erschließung des komplexen Lerngegenstands Betrieb
- Zugang zu system. Wissen und begrifflicher Erkenntnis zur Findung wiwi Erkenntnisse und Aussagesysteme
- Unterschied zu bish. wissensch.or. Unterricht: die begriffl.-system. Erkenntnisse im Hinblick auf berufl. Handlungs- und Orientierungskompetenz und lebensbegleitenden Lernen dieser Domäne zu begründen
Matrixbetrachtung für curriculare Umsetzung des Lernfeldansatzes
- situations- bzw. kompetenzor. Sicht & wissensch.or. Perspektive => 2 parallele Suchprozesse:
- KO Sicht:
- Komp. für welche Geschäftsprozesse & Orientierung des SuS in welchen Systemen (zurechtfinden)
Komp. für Prozesse implizieren, dass es dafür eine Wissensbasis geben muss, daher =>
- didakt. Analyse für Wissensbasis
- Begriffe, Konstrukte, Probleme
- zuerst für Tätigkeiten auf operativer Ebene
- tieferer Zugang zu BW Fragen auf strategischer Ebene
=> curriculare Analyse soll klären, welche Probleme relevant sind
- eigenständiger Analyseschritt:
- unabhängig von konkr. Prozessvorstellungen durchführen
- disziplinbestimmende Grundprobleme, Denkfiguren, Kernbegriffe (gerechter Preis, komparative Kosten, Allokationsproblem ...)
=> Können diese Elemente iZm geplanten Prozesse abgeibildet werden? Sonst eigenständige curriculare Einheiten