Päda VL 7 Intelligenz und Hochbegabung
Förderung von Intelligenz
Interaktion Gene und Umwelt
Interaktion mit SÖS: hoher SÖS = Vererblichkeit der Intelligenz höher (.7) als bei niedrigem SÖS (.1), kein linearer Zus., sondern reizarme Umwelt + schlechte Ernährung + keine Förderung.. führen zu schlechterer Intelligenz; genetischer IQ kann in besser gestellten Familien voll ausgeschöpft werden
Flynn-Effekt: in jeder Generation (30J.) nimmt der IQ um 9 Punkte zu, daher Abgleichen, normieren (Effekt nicht überall und nicht immer: stagniert)
Umwelteinflüsse. Schulzeit + intellektuell herausfordernde Arbeit (steigert IQ); hinderlich: Deprivation + Diskriminierung
=> Intelligez ist durch Gene und Umwelt beeinflusst
Veränderung der Umwelt
Instrument: HOME, um Qualität der häuslichen Umgebung festzustellen
substantielle Zusammenhänge zur kognitiven, sprachlichen, und sozialen Entwicklung von Kindern, besonders wichtig: Resposivität und Stimulation durch Eltern
Fazit: häusliche Umgebung ist Schlüsselfaktor zum Ansetzen von Interventionen
Intervention: HEAD START: Ziel: At-Risk-Children helfen (z.B. Kleinkinder von Eltern mit niedrigem SÖS) in: Bildung, Gesundheit, Ernährung, elterliche Involvierung in die Entwicklung des Kindes, Umgestaltung der physischen Umwelt
Aber: Interventionseffekte eher wenig stabil über die Zeit, bei adoleszenten Eltern oft ineffektiv, niedriger SÖS reduziert die Effektivität von Interventionen, große Unterschiede in der Akzeptanzbereitschaft
Probleme bei Interventionen
Matthäus-Effekt ("wer da hat, dem wird gegeben "): weiße, bürgerliche Schichten (hoher SÖS) profitieren am stärksten von Interventionen, Oft ineffektiv bei niedrigem SÖS, adoleszenten Eltern, Veränderungen erfordern Ressourcen (Zeit, Energie, Geld), große Unterschiede in der Akzeptanz: Bedürftige oft am schwierigsten zu erreichen, auch beim Lernen: „Die, die viel wissen, lernen am meisten“
Practical Intelligence for School Project
Intervention zur direkten Förderung von Intelligenz: metakognitive Fähigkeiten entwickeln, um in Adoleszenz erfolgreich zu sein
praktische Intelligenz: Fertigkeiten: was wann wie zu tun ist, Bsp.: Kinder stellen fest, in welcher Umwelt es sich besonders gut lernen lässt → metakognitive Erkenntnis
Themen
Knowing Why: Bewusstsein über Relevanz von Lernen + wie es das Leben verbessern kann (Warum lernen wir das + wie hilft es mir?)
Knowing Self: Stärken + Schwächen kennen; von Stärken profitieren, an Schwächen arbeiten
Knowing Differences: verschiedene Arbeitsstile + unterschiedlichen Einfluss auf untersch. Fächer kennen
Knowing Process: ssen, wie man bestimmte Probleme + Aufgaben am besten angeht
Revisiting: Reflektion als Kernpunkt von erfolgreicher Arbeit, Überarbeiten, Nachprüfen
Ergebnisse
signifikante Verbesserung in allen Bereichen, Effekte stabil für unterschiedliche Schultypen + SÖS-Gruppen
Hochbegabte
IQ > 130
Identifikation:
3-Ringe.Modell (Renzulli): kein Begabungs-, sondern ein Leistungsmodell, Beisp.: jmd ist hochintelligent aber nicht motiviert -> nicht Hochbegabt; Kreativität = schwer zu erfassendes Konstrukt, empirische Basis schwach
IQ-Tests und bisherige Leistung: Leistung und IQ korrelieren nur mittelhoch
Lehrer: beurteilen eher die gezeigte Leistung, unterschätzen schwierige Schüler, überschätzen leistungsmotivierte Schüler; Schulleistung - IQ: .50
Eltern: wenig objektiv
Marburger Hochbegabtenprojekt
Lebensumweltanalyse von Hochbegabten und Hochleistenden (1987-2007)
unausgelesene Stichprobe (N = 7000 Grundschüler), keine Vorauswahl durch Eltern oder Lehrer, g erfassen (IQ, HAWIK)
Fazit: kein Unterschiede zu Nicht-Hochbegabten in sozialverhalten, Persönlichkeit, motorische Entwicklung, Gesundheit: NUR: sie verlangen nach mehr kognitivem Input
Förderung in der Schule
- Pull-out-Programme: HB Kinder für bestimmte Bereiche aus der Klasse nehmen (Drehtürmodell)
- Akzeleration: normales Programm, aber schneller (funktioniert gut, zb. Klassen überspringen..)
3.Curriculum Compacting: Normales Programm, aber ohne Redundanz
4.Enrichment: Normales Programm + Zusatzmaterial (Verständnis + Anwendung fördern): TypI: bestimmtes Gebiet vertiefen (z.B. andere Bücher desselben Autors lesen, zusätzliches Material bearbeiten); Typ II: Denken vertiefen (z.B. Lerntechniken, Problemlösen, Kommunkationstechniken); Typ III: Anwendung vertiefen (z.B. Homepage für NGO entwerfen, Umweltprojekt initiieren)
Äußere Differenzierung: frühere Einschulung; Klasse(n) überspringen; Hochbegabungsklassen (D-Zug-Klassen/ Springerklassen); Internate; Juniorstudium/Frühstudium
Hochbegabte Underachiever: ca. 10% der Hochbegabten; geringe Selbstüberzeugung; häufige Unterlegenheitsgefühle; roße Scheu vor sozialen Kontakten; egative soziale Entwicklung; geringe seelische Stabilität