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Basisartikel "Mündlich und schriftlich Argumentieren" von…
Basisartikel "Mündlich und schriftlich Argumentieren" von Ludwig/Spinner
Mensch
Wesen mit eigenem Willen, Meinungen und Einstellungen
trifft Entscheidungen, die für andere nicht nachvollziehbar sind
beurteilt (positiv und negativ)
denkt, fühlt und handelt oft nicht wie andere Menschen
handeln zwischen Menschen kann geschehen, indem einer befielt und der andere folgt
Macht kann einheitliches Denken erreichen
Sprache
ermöglicht es dem Menschen, durch argumentativen Austausch Lösungsstrategien zu entwickeln
zur Äußerung von Gedanken, Gefühlen und Werten
verschiedene Meinungen austauschen und abwiegen
andere von seiner Meinung überzeugen (ev. auch sich selbst überzeugen)
Argumente
sind die Gründe, die in einer Diskussion hervorgebracht werden
den Austausch der Argumente nennt man "Argumentation"
schon kleine Kinder argumentieren
Argumentieren stärkt das Selbstbewusstsein, zwingt zum Nachdenken und macht Vorläufigkeit einer Erkenntnis bewusst
Voraussetzungen für Argumentieren
(mindestens) zwei Menschen müssen in einem Aspekt verschiedene Meinungen haben (etwas muss Strittig sein)
der Argumentierende will den jeweils anderen von seiner Meinung überzeugen
Argumentationen sind zweigliedrig: enthalten Meinung (These, Behauptung) und Argument (Begründung)
Verbindungswörter wie "weil" und "deshalb"
auch der Argumentationspartner muss sich auf die Argumentation einlassen
wenn Gesprächspartner entweder autoritär gesehen wird oder sofort nachgibt, wird keine Diskussion entstehen
Argumentation liegt Gleichberechtigung der Argumentationspartner zugrunde
das bessere Argument soll zählen
Argumentation sprachlich betrachtet
es wird meist nicht die äußere Form eines Syllogismus verwendet
Argument könnte so etwa durch Beispiel(e) belegt werden
in Argumentationszusammenhängen muss die Stützung oftmals wiederum gestützt werden
dreigliedriges Schema des logischen Syllogismus beschreibt Argumentation daher nicht, wie Argumentation in Erscheinung tritt
Argumentieren in der Schule
Kinder haben bereits vor Schulbeginn schon erste Erfahrungen mit dem Argumentieren gesammelt
können unterschiedlich gut argumentieren
Kinder können sowohl gute als auch schlechte Erfahrungen mit dem Arguemtieren gemacht haben
Schule kann nicht alle Unterschiede der außerschulischen Sozialisation kompensieren
Kinder und Jugendliche können dennoch in der Schule ein Mehr an Argumentationskultur erfahren
Argumentieren kommt in der Schule in zweierlei Hinsicht ein besonderer Stellenwert zu
Kinder sind in der Schule einem neuen sozialen Raum ausgesetzt; unterschiedliche Verhaltensweisen ergeben viel Konfliktpotential; Argumentieren als Teil des sozialen Umgangs in der Gruppe und Interaktion mit Lehrenden und Lernenden;
Argumentieren prägt den Fachunterricht; in allen Fächern wird Argumentieren vorausgesetzt und geübt; Deutschunterricht soll die SuS vor allem mit den Formulierungen von Argumentationen vertraut machen und zum Nachdenken darüber anleiten
soll aufzeigen, dass argumentative Diskussionen auch ohne eindeutiges Ergebnis am Ende sinnvoll sind
Argumentieren in der Öffentlichkeit
ist historisch mit Entwicklung der demokatischen Gesellschaftsformen verbunden
kommmen ohne argumentative politische Auseinandersetzung nicht aus
Aufrichtigkeit und die Prüfbarkeit von Auffassungen als Teil des kulturellen Bewusstseins
man ist also (zumindest zum Schein) gezwungen, so zu tun, als ob man rationalen Konsens anstrebt
Glaubwürdigkeit ist verspielt, wenn nachweisbar ist, dass unfaire Taktiken benutzt wurden
auch junge Menschen empfinden manche öffentliche Diskussionen als unsachlich; zeigt, dass sie ein Gespür für Argumentationsprinzipien haben
Schule soll dazu beitragen, dass dieses Verständnis weiterentwickelt werden kann
heutige Krisenerscheinungen entstehen primär durch fernsehgerechte Inszenierungen von Diskussionen und Deligieren von Entscheidungen an Experten
Auseinandersetzungen werden oft auch als Unterhaltung konsumiert und trennt sich vom eigenen Nachdenken
Was für das Argumentieren zu lernen ist
Mut
man muss eigene Meinung vertreten
SuS sollen daher eine angstfreie Atmosphäre erleben und ernst genommen werden
Verbindlichkeit
Gesagtes kann nicht einfach hingenommen werden
getroffene Aussagen müssen gültig sein
spielerisches Üben durch Verfehten von unsinnigen Forderungen
Zweifel
Haltung des Zweifelns nötig, um Bestreitbarkeit zu erkennen
hält von vorschneller Urteilsbildung ab
Urteilsfähigkeit
man muss Aussagen begründen und Schlüsse ziehen können
auch logisches Denken ist notwendig
Einfallsreichtum
man muss Argumente finden, die Aussage stützen
Phantasie und Kreativität
Perspektivenübernahme
man muss Argumente so auswählen, dass sie für Kommunikationspartner überzeugend sind
muss diesen dazu einschätzen
ist eine sozialkognitive Fähigkeit
Begriffsanalyse
unterschiedliche Begriffe; synonym verwendete Wörter können auch anders verstanden werden
man kann mit Konnotationen Aussage in gutes und schlechtes Licht rücken
Einsatz sprachlicher und nichtsprachlicher Mittel
sprachliche Formulierungsfähigkeit zur Überzeugung notwendig
man muss auch in angemessener Weise mit Emotionalität umgehen
Abwehr unfairer Taktiken
man muss sich Wort verschaffen, wenn einen der andere nicht zu Wort kommen lässt
Strategie und Körper sind miteinander verbunden
"Argumentation schließt Eigeninteresse nicht aus, stellt es aber auuf den Prüfstand der Intersubjektivität"
Rücksichtnahme
bei einer Diskussion handelt es sich um keinen Kampf
der Mächtigere müsste sich zurückhalten und der Schwächere müsste präsenter werden
Grenzen der Argumentation
nicht an allen Orten und zu jeder Zeit ist Argumentation angebracht
Grenze zum Streit ist schnell überschritten
Gewaltanwendung: kann Argumentieren zu einer Lösung führen oder bringe ich mich mehr in Gefahr?
Wie Argumentieren gelernt wird
es müssen vielfältige Situationen des Argumentierens geschaffen werden
Aufmerksamkeit sollte auch verschiedene Teilfähigkeiten gelegt werden
SuS sollen möglichst oft eigene Meinung/Auffassung vertreten können
Mündliche Argumentationsübungen
Rollenspiele zu Alltagssituationen und auch zu Situationen aus lyrischen Texten
Planspiele
kontrollierte Dialoge (Schulung des Hinhörens und Bezugnahme auf Gegenargument)
Kurzreden
Diskussions- und Debattenübungen
es herrscht konsensorientierte Vorstellung des Argumentierens vor (einseitig und ethisch bedenklich)
in der Schule sollen auch Diskussionen geübt werden, die nicht auf Konsens zielen, sondern der Überzeugung eines anderen dienen
Schriftliches Argumentieren
vor allem im Rahmen der Erörterung
schriftliches Argumentieren sollte laut Spinner und Ludwig aber schon viel früher eingesetzt werden
Erörterung wird von vielen SuS als realitätsfern und formalistisch empfunden
SuS haben oft große Probleme von Pro-Contra-Listen zu einem Text zu gelangen
wenn Argumente in der Klasse gemeinsam gesammelt werden, können sich SuS stärker auf das Schreiben an sich fokussieren
besonderes Problem der Erörterung: Ausgewogenheit von Explizität und Implizität