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Aussenwirtschaftsverfassung - Coggle Diagram
Aussenwirtschaftsverfassung
Aussen-/Aussenwirtschaftpolitik
Grundlagen
Aussenpolitik Grundsätze (Präambel BV 54 Abs. 2-> pluralistische Konzeption der Aussenpolitik)
Unabhängigkeit (vgl. BV 2 Abs. 1
Aussenwirtschaftspolitik (vgl. BV 101)
Entwicklungspolitik
Menschenrechte & humanitäre Politik
Friedenspolitik (vgl. BV 2 Abs. 2
Umweltpolitik (vgl. BV 2 Abs. 4
-> keine Prioritätenordnung
-> Zielkonflikte mögliche (Interessenabwägung nötig)
-> Neutralität kein Ziel Schweizer Aussenpolitik sondern ein (wichtiges) Mittel
Wirtschaftordnung Grundsätze (BV 94, wettbewerbsgesteuerte Privatwirtschaft BV 96 i.V.m. BV 26 & 27)
-> ordnungspolitischer Grundentscheid: freiheitliche, wettbewerbsgesteuerte Wirtschaftsordnung
Gefahrenabwehr im Bereich der Wirtschaft (insbesondere Wirtschaftsaufsicht)
Privatwirtschaftliche Erwerbstätigkeit BV 95
Konsumentenschutz BV 97; Banken & Versicherungen BV 98
Alkohol BV 105; Geldspiele BV 106; Waffen & Kriegsmaterial BV 107
Währungsordnung
Geld-& Währungspolitik BV 99
Stabilität
Konjunkturpolitik BV 100
Landesversorgung Strukturpolitik
Landesversorgung BV 102; Strukturpolitik BV 103; Landwirtschaft BV 104
Aussenwirtschaftspolitik BV 101
Handlungsrahmen
Bundesverfassung
Abschnitt Wirtschaft BV 94 ff.
Zölle BV 133
-> Finanz-/ Fiskalzölle, Wirtschaftszölle (Schutz-, Lenkungs-, Handelszölle), sozialpolitisch motivierte Zölle, gemischte Zölle
Aussenwritschaftspolitik BV101
Bundesgesetze
Zollgesetz vom 18. März 2005 (ZG; SR 631.0)
Zolltarifgesetz vom 9. Oktober 1986 (ZTG; SR 632.10)
Bundesgesetz vom 25. Juni 1982 über aussenwirtschaftliche Massnahmen (SR 946.201)
Bundesgesetz vom 16. Dezember 2005 über Schweizerische Exportrisikoversicherung (Exportrisikoversicherungsgesetz, SERVG; SR 946.10)
Bundesgesetz über Förderung des Exports vom 6. Oktober 2000 (Exportförderungsgesetz; SR 946.14)
Bundesgesetz vom 6. Oktober 1995 über technische Handelshemnisse (THG; SR 946.51)
weitere aussenwirtschaftsrelevante Erlasse (z.B. betr. Landwirtschaftsprodukte, Kriegsmaterial)
Völkerrecht
Mitgliedschaft in der Welthandelsorganisation (Wortld Trade Organization; WTO)
Mitgliedschaft in der Europäischen Freihandelsassoziation (European Free Trade Association; EFTA)
Freihandelsabkommen mit Europäsichen Wirtschaftgemeinschaft/ Europäische Union (1972)
Sektorielle Akommen mit Europäischen Union (insb. "Bilaterale Verträge I" & "II" von 1994/ 2004)
usw.
Neutralität BV 173 & 185
Neutralitätsrecht
Rechtsgrundlagen: Haager Abkommen 1907 & Völkergewohnheitsrecht
Anwendungsbereich: in zwischenstaatlichen militärischen Konflikten
Adressaten: staatliche Behörden (nicht: Privatwirschaft, Medien)
Wichtigste Pflichten:
Enthaltungspflicht (keine militärische Unterstützn Kriegführender)
Verhinderungs-& Abwehrpflicht (Hoheitsgebite darf keinem Kriegsführenden zur Verfügung gestellt werden)
-> Gilt nicht für Operationen, die sich auf ein Mandat des UNO-Sicherheitsrats abstützen
Wichtigste Rechte
Recht auf bewaffnete Selbstverteidigung
Recht auf diplomatischen Verkehr mit Kriegsführenden
Recht auf humanitäre Aktionen (Asyl, Verwundetentransporte usw.)
Neutralitätspolitik
Staat will internationales Vertrauen in Neutralitätsbereitschaft stärken
Geht i.d.R. über das neutralitätsrechtlich geforderte Minimum hinaus
Regelung der Aussenwirtschaftpolitik
Teilnahme an Wirtschaftssanktionen
Fernbleiben von Wirtschaftssanktionen
Einfrieren des Hanels auf
courant normal
Regelung militärischer Kooperation (ausserhalb von Konflikten & ohne Beistandspflicht)
Verbot von privaten Kriegsmaterialexporten
Verbot fremder Kriegsdienste (MStG 94)
Strafrechtlicher Schutz fremder Staaten
Pressezensur
Haltung
Völerrechtliche Verpflichtung zur Umsetzung vom UNO-Sicherheitsrat nach Kapitel VII beschlossenen, nicht militärischen Sanktionen
Auronomer Nachvollzug von Sanktionen der OSZE & wichtigsten Handelspartner (insb. EU) Schweiz schliesst sich freiwillig (aber regelmässig) solchen Sanktionen an
Autonome Massnahmen zur Wahrung der Landesinteressen; kaum benutzte Möglichkeit)
Instrumente
einschrönkend/fördernd; tarifarisch/nicht-tarifarisch
Zölle
besondere Steuern, die auf grenzüberschreitenden Warenverkehr erhoben werden (ein-schränkend, tarifarisch)
geregelt im Zollgesetz
traditionell wichtigstes Instrument, Bedeutung abnehmend (GATT)
Ein-& Ausfuhrbeschränkungen
einschränkende, nicht-tarifarische Instrumente
Ein- bzw. Ausfuhrverbote, Einfuhrkontingent, Ein- bzw. Ausfuhrbweilligung, Einfuhrmonopol
Exportförderung
fördernd, tarifarisch & nicht-tarifarisch
Handelsförderung (durch Switzerland Global Enterprise [S-GE], vormals OSEC)
Schweizerische Exportrisikoversicherung (SERV): deckt Exportrisiken (durch Krieg, Unruhen, Zahlungsausfall der Schuldner): staatliche Versicherung, dinanziert durch Prämien (gereglt im SERVG)
traditionell wichtiges Instrument, Bedeutung abnehmend (GATT)
Investitionsschutz im Ausland
fördernd, nicht-tarifarisch
schützt vor Enteignung/ Verstaatlichung bzw. garantiert Entschädigung
insb. durch bilaterale Verträge mit Ausland
Zielkonflikte
Aussenverfassung
völkerrechtliche Einbettung
Mitgliedschaft internationaler Organisationen
Menschenrechtspakete
Beziehungen EU
"La Genève internationale"
Relativierung Souveränität
Zunehmende Bedeutung Völkerrecht
Auswirkungen auf Föderalismus
Auswirkungen auf Demokratie
Bedeutung Neutralität
Aussenpolitische Kompetenzordnung
Verweise Verfassung
BV 1-6 -> 2 & 4
Allg. Bestimmungen
BV 7-41 -> 25, 38, 40
Grundrechte, Bürgerrechte, Sozialziele
BV 42-135 -> 54-56, 101, 121, 133
Bund, Kantone, Gemeinden
BV 136-142 -> 139-141a
Volk & Stände
BV 142-191c -> 166, 173, 184, 185, 190
Bundesbehörden
BV 192-197 -> 197 Ziff. 11
Revision BV & Übergangsbestimmungen
Beziehung Ausland in allen Teilen BV präsent
-> Aussenpolitik Querschnittsaufgabe
nicht alleine Aufgabe best. Staatsebene
nicht alleine Aufgabe best. Staatsorgan
Ungeschriebene Verfassung
Grundssatz: Monismus; monistisches System bei Übernahme von Völkerrecht in Landesrecht
Grundsatz: Vorrang Völkerrecht
Legalitätsprinzip & Aussenpolitik
Übersicht
Präambel/ Zweckartikel BV 2
Aussenpolitische Ziele BV 54 Abs. 2
Zuständigkeiten BV 54-56
Auswärtige Angelegenheiten Sache Bund BV 54 Abs. 1
Rücksichtsnahme auf Zuständigkeiten Kantone (BV 54 Abs. 3
Mitwirkung Kantone bei Vorbereitung aussenpolitischer Entscheide BV 55
Kompetenz Kantone in Zuständigkeitsbereciehn Verträge mit Ausland zu schliessen BV 56, 172 Abs. 3, 186 Abs. 3
BV 184 Abs. 1/ 166 Abs. 1
Bundesrat besorgt auswärtige Angelegenheiten unter Wahrung Mitwirkungsrechte Bundesversammlung; Vertritt Schweiz nach aussen
Bundesversammlung beteiligt sich an Gestaltung Aussenpolitik, beaufsichtigt Pflege der Beziehungen zum Ausland
Parlamentarische Handlungsinstrumente ParlG 28, 107 ff. 118 ff.
Parlamentarische Mitwirkung in Komissionen ParlG 152
BV 184 Abs. 2/ BV 166 Abs. 2
Bundesrat unterzeichnet völkerrechtliche Verträge, unterbreitet sie der Bundesversammlung zur Genehmigung
Bundesrat ratifiziert völkerrechtliche Verträge
Bundesversammlung genehmigt völkerrechtliche Verträge; Ausnahmen
Kantone setzen völkerrechtliche Verträge um (im Rahmen ihrer Zuständigkeit)
Wahrung der Interessen des Landes gegenüber Ausland BV 184 Abs. 3/ RVOG 7c
Bundesrat kann Verordnung erlassen um Interessen des Landes gegenüber Ausland zu wahren
Angemessene Befristung (max 4 Jahre)
Geltungsdauer ein Mal verlängerbar
Verordnung sechs Monate nach Inkrafttreten Verlängerung ausser Kraft, wenn Bundesrat der Bundesversammlung bis dahin keinen Entwurf einer gesetzlichen Grundlage für den Inhalt der Verordnung unterbreitet RVOG 7c Abs. 3
Wahrung der äusseren Sicherheit BV 173 Abs. 1 Bst. a, c & d
Bundesversammlung
trifft Massnahmen zur Wahrung äusserer Sicherheit, Unabhängigkeit & Neutralität der Schweiz
kann Notrecht erlassen
kann Armee aufbieten
Bundesrat
trifft Massnahmen zur Wahrung äusserer Sicherheit, Unabhängigkeit & Neutralität der Schweiz
kann Notrecht erlassen
kann Armee aufbieten
Polizeiverordnung BV 185 Abs. 3/ RVOG 7d
Bundesrat kann Verordnung erlassen, um eingetretene/ unmittelbare drohende schwere Störungen der öff. Ordnung/ der inneren/ äusseren Sicherheit zu begegnen.
Unmittelbar gestützt auf BV 185 Abs. 3
Verordnung tritt sechs Monate nach Inkrafttreten ausser Kraft, wenn Bundesrat bis dahin Bundesversammlung keinen Erlassunterwurf unterbreitet hat RVOG 7d Abs. 2
Verordnung der Bundesversammlung (welche Verordnung des Bundesrates ersetzt RVOG 7d Abs. 2) tritt spätesten drei Jahre nach Inkrafttreten ausser Kraft (RVOG 7d Abs. 3)
Völkerrechtliche Vertrag
Begriff
internationale, Völkerrecht unterstehende Vereinbarung zwischen zwei/ mehreren Völkerrechtssubjekten, die durch übereinstimmende Willenserklärungen zustande kommt & zwischen betreffenden Parteien Rechte & Pflichte begründet
unmittelbar anwendbare Normen: "Self-executing"-Normen
nicht unmittelbare anwendbare Normen: "non-self-executing"-Normen (innerstaatliche Umsetzung notwendig)
Verfahren
Verhandlung/ Unterzeichnung
Bundesrat BV 184
Mitwirkung Bundesversammlung BV 184 Abs. 1, 166 Abs. 1, ParlG 152
Genehmigung
Bundesversammlung
BV 166 Abs. 2, ParlG 24 Abs. 2 & 3
Ausnahme: RVOG 7a & 7b
evtl. Referendum
Fakultatives Referendum: Volk (BV 141 Abs. 1 Bst. d)
für völkerrechtliche Verträge die
unbefristet & unkündbar sind (BV 141 Abs. 1 Bst. d Ziff. 1)
Beitritt zu internationalen Organisationen vorsehen (BV 141 Abs. 1 Bst. d Ziff. 2)
wichtige rechtsetzende Bestimmungen enthalten/ deren Umsetzung den Erlass von Bundesgesetzten erfordert (BV 141 Abs. 1 Bst. d Ziff. 3)
Genehmigungsbeschlüsse der Bundesversammlung (BV 141a): Verbindung von vertraglicher Verpflichtung & innerstaatlicher Umsetzung
Obligatorisches Referendumg: Volk & Stände (BV 140 Abs. 1 Bst. b)
Verfassungsrechtlich vorgesehene Fälle BV 140 Abs. 1 Bst. b: Beitritt zu Organisationen für kollektive Sicherheit/ zu supranationalen Gemeinschaften
Weitere ausserordentliche Fälle: völkerrechtliche Verträge mit Verfassungsrang
Evtl. Neuregelung: vgl. Botschaft vom 15. Januar 2020 zum obligatorischen Referendumg für völkerrechtliche Verträge mit Verfassungscharakter (Änderung BV 140)
Ratifikation
Bundesrat BV 184 Abs. 2
Ausnahsweise: Umsetzung
Gesetzgeber
Publikation
Bundeskanzlei
Mitwirkung Kantone
Bund auswärtige Angelegenheiten auch Zuständigkeitsbereich Kantone kompetent (BV 54)
Kantone wirken an Vorbereitung aussenpoitischer Entscheide Bundes mit soweit ihre Zuständigkeiten/ wesentliche Interessen betroffen sind (z.B. Steuern, Polizei) BV 55 Abs. 1
Bund muss Kantone rechtzeitig & umfassend informieren & Stellungnahme einholen BV 55 Abs. 2
Mitwirkung an internationalen Verhandlungen, wenn Kantone in Zuständigkeiten betroffen sind -> Stellungsnahme haben besonderes Gewicht BV 55 Abs. 3
Bundesgesetz 22. Dezember 1999 über Mitwirkung Kantone an Aussenpolitik Bundes (BGMK; SR 138.1) regelt Mitwirkung näher
völkerrechtliche Verträge: Kantone kännen über obligatorsiches/ fakultatives Referendumg an Beschlussfassung mitwirken wie bei Verfassungs-/Gesetzgebung
Konferenz der Kantonsregierungen (KdK) als Sprachrohr Kantone seit 1993: Bündelung kantonaler Interessen & gemeinsame Vertretung gegenüber Bund, koordinierte Wahurng Kantonsinteressen
Bei internationalen Verhandlungen: KdK bestimmt Vertreterin/ Vertreter
Verhältnis Landesrecht-Völkerrecht
Grundfrage
Innerstaatliche Geltung Völkerrecht
Innerstaatliche Anwendbarkeit Völkerrecht
Rang Völkerrecht gegenüber Landesrecht (Frage des Vorrangs bei Normkonflikten
Geltung-& Anwendbarkeit
Geltung
Monismus: Völkerrecht als Teil des Bundesrecht (im Gegensatz zum Dualismus kein Transformationsakt nötig)
Anwendbarkeit
VRK 26, 27, 46
Gesamtes Völkerrecht anwendbar
Unmittelbar anwendbare Normen ("Self-executing"-Normen)
Nicht unmittelbare anwendbare Normen ("non-self-executing"- Nomren
Mögliche Mischformen
Rang des Völkerrechts
Grundsatz: Vorrang Völkerrecht vor Landesrecht (absolute Geltung bei zwingendem Völkerrecht)
Völkerrechtlich: Grundsatz Vertragstreue VRK 26
pacta sun servanda
Landesrechtlich: Grundsatz des Vorrangs Völkerrechts BV 5 Abs. 4 (aber: keine Kollisionsregel)
Rechtswirkung des Vorrangs
Rechtssetzung: Verfassung-& Gesetzgeber dürfen grundsätzlich kein völkerrechtswidriges Landesrecht erlassen
Rechtsanwendung: Rechtsanwendende Behörde darf grundsätzlich Völkerrechtwidriges Landesrecht nicht anwenden, sofern die völkerrechtliche Norm im Einzelfall umittelbar anwendbar ist.
Zwingendes Völkerrecht geht dem gesamten Landesrecht vor
Völkerrecht geht dem Verordnungsrecht des Bundes & dem kantonalen Recht vor
Pflicht zur völkerrechtskonfromen Auslegung zur Verhinderung von Normenkonflikten (Harmonisierungsgebot BV 5 Abs. 4)
Bundesgesetz-Völkerrecht
"Schubert-Praxis" (BGE 99 lb 39)
Grundsatz: Das Völkerrecht (völkerrechtliche Verträge, Völkergewohnheitsrecht, allg. Rechtsgrundsätze) geht sowohl älteren als auch jüngeren Bundesgesetzen vor
Ausnahme: Hat Bundesversammlung beim Erlass eines Bundesgesetzes bewusst einen Verstoss gegen Völkerrecht in Kauf genommen, ist Entscheid für Bundesgericht und alle rechtsanwendenden Behörden aufgrund von BV 190 verbindlich: Sie haben das Bundesgesetz anzuwenden
"PKK-Rechtsprechung" (BGE 125 II 417 E. 4d S. 425)
Zum Schutz der Menschenrechte völkerrechtswidrige Norm nicht gilt
Einschränkung "Schubert-Praxis"
Konfliktlösung durch Rückgriff auf Grundsätze des Völkerrechts
VRK 26 *pacta sunt servanda"
VRK 27/46: Keine Berufung innerstaatliches Recht zur Rechtfertigung der Nichterfüllung eines völkerrechtlichen Vertrages
Normkonflikte zwischen Bundesgestz & Völkerrecht sind soweit möglich durch völkerrechtkonforme Auslegung d. Bundesgesetzes zu vermeiden.
Bei unvermeidbaren Normkonflikten geht Völkerrecht dem Bundesgesetz grundsätzlich vor. (Bundesgestz nicht nichtig, aber nicht anwendbar)
Der Vorrang gilt ausnahsweise nicht, wenn Bundesgesetzgeber Völkerrechtsverletzung bewusst in Kauf genommen hat, ausser menschenrechtliche Verpflichtungen stehen in Frage
Im Sinne einer Gegenausnahme bleiben zwingende Bestimmungen des Völkerrechts vorbehalten
Bundesverfassung-Völkerrecht
Konflikt BV - zwingendes Völkerrecht: Vorrang des zwingenden Völkerrechts: völkerrechtwidriges Bundesverfassungsrecht ungültig (zwingende Bestimmungen des Völkerrechts als materielle Schranke der Verfassungsrevision (vgl. BV 139 Abs. 3, 193 Abs. 4, 194 Abs. 2
Konflikt BV- "einfaches" Völkerrecht: Grundsatz: völkerrechtwidriges Bundesverfassungsrecht nicht anwendbar (vgl. BV 190; BG & Völkerrecht sind massgebend, nicht jedoch die BV); Ausnahme (kein Staat akzeptiert den absoluten Vorrang): z.B. Vorrang des jüngeren Verfassungsrechts?
Verfassungsinitiative-Völkerrecht
Grundsatz
Volksinitiative hat zwingende Bestimmung des Völkerrechts zu beachten BV 139 Abs. 3 -> Ungültigkeit der Initiative bei Verletzung
Ansonsten: keine materiellen Schranken
Daher: bei Verstoss der (angenommenen) Volksinitiative gegen "einfaches" nicht zwingendes Völkerrecht:
völkerrechtkonforme Auslegung
wenn sich dadurch der Konflikt nicht verhinder lässt: Pflicht zur Umsetzung neuen Verfassungsrechts nach seinem wahren Sinn; aber Bundesversammlung an BV 5 gebunden
Vorgehen im Fall eines Konflikts
Verschiedene Reaktionen von Bundesrat, Bundesversammlung möglich
Internationale justizielle & nicht-justizielle Verfahren der Konfliktlösung abwarten/ anstreben
Internationale Neuaushandlung/ Kündigung
ultima ratio
der betroffenen völkerrechtlichen Verträge zur Verhinderung der völkerrechtlichen Verantwortung für eine Vertragsverletzung
Inkaufnahme der Verantwortlichkeitsfolgen
-> Reformvorschläge Bundesrat zur Konfliktlösung (Zusatzbotschaft: BBI 2011 3613):
Vorprüfung von Volksinitativen durch Bundesverwaltung
Erweiterung Ungültigkeitsgründe