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VL 11: Quantitative Verhaltensgenetik (Erblichkeit (Zerlegung der…
VL 11: Quantitative Verhaltensgenetik
Ausmaß der Erbbedingtheit
nature vs. nurture (angeboren oder erlernt)
Designs in der Verhaltensgenetik
Zwillingsstudien
Vergleich der Ähnlichkeit EZ vs ZZ
EZ : gemeinsame Umwelt + alle Gene identisch
ZZ: gemeinsame Umwelt + einige Gene identisch
Intraklassenkorrelation: r EZ > r ZZ --> für Einfluss Gene r EZ = r ZZ --> gegen Einfluss Gene
Studie Big 5: EZ sind sich in allem ähnlicher als ZZ, stärkere genetische Komponente
Vergleich von zusammen oder getrennt aufgewachsenen Zwillingen
gemeinsam aufgewachsenenen EZ: Umwelt + Gene
getrennte EZ: Gene
r EZ, gemeinsam > EZ, getrennt --> Einfluss von gemeinsamen Umwelteinflüssen
r EZ, gemeinsam = r EZ, getrennt --> gegen Einfluss gemeinsamer Umwelt
Studie: kaum Unterschiede, Umwelteinflüsse nicht besonders hoch
Adoptionsstudien
Vergleich Adoptivkinder mit
biologischen Eltern: r Kind, biol. Eltern = Einfluss Gene
Adoptiveltern: r Kind, Adoptiveltern = Einfluss Umwelt
Vergleich Heimkinder
r Kind1, Kind2 = Einfluss Umwelt
Stude: keine Umwelteffekte, aber genetische vorhanden
Erblichkeit
Hauptmodelleffekt: V P = V G + V C + V E
V G (Varianz durch Genetik) = V A + V AM + V D + V I
V C (Varianz durch geteilte Umwelt)
V E (Varianz durch nicht geteilte Umwelt)
Zerlegung der phänotypischen Varianz
h(2) = V G / V P (Erblichkeit im weiteren Sinne)
h(2) = V A / V P (Erblichkeit im engeren Sinne)
c(2) = V C / V P (Einfluss geteilte Umwelt)
e(2) = V E / V P (Einfluss nicht geteilte Umwelt)
Genetische Ähnlichkeit von Verwandten
ZZ / Geschwister: im Mittel 50% (%-Summe / 16)
Mutter (o.Vater) mit Kind: im Mittel 50% (%-Summe / 4)
EZ: 100%
Falconer Formeln
Bestimmung der Erblichkeit aufgrund additiver Effekte und geteilter Umwelt
h(2) = 2x (r EZ - r ZZ)
c(2) = 2x r ZZ - r EZ
e(2) = 1 - r EZ
Erblichkeitsschätzung: Persönlichkeit
.5 im Mittel Genetik
5% geteilte Umwelt
30% nicht geteilte Umwelt
15% Fehler
Erblichkeitsschätzung: Intelligenz
neuere Studien: 70% erklärbar durch Genetik
Kinder: größerer Einfluss geteilter Umwelt in jungen Jahren, Anteil Erblichkeit nimmt mit dem Alter zu
Amplification = Verstärkung / Schwinden früher genetischer Einflüsse bringt kaum noch Innovation ( = neue genetische Einflüsse durch Aktivierung neuer Gene) mit Schuleintritt
h(2) = r EZ, getrennt = .74
Implikationen
(1) Einfluss geteilter Umwelt auf Intelligenz und Persönlichkeitseigenschaften im Erwachsenenalter sehr gering
(2) Einfluss nicht geteilter Umwelt relativ hoch
Einschränkungen
(1) Schätzungen sind immer populationsabhängig
Abhängigkeit der Erblichkeit vom SöS: Je höher SöS, desto höher Einfluss genetischer Varianz
USA: Gen-Umwelt-Interaktion: Intelligenz wird größer bei hohem SöS (bessere Förderung)
(2) Überschätzung von h(2)
bei Dominanz- bzw. Epistaseeffekten
Vorraussetzung: Genetische Effekte additiv
Hinweise auf Nichtadditivität
(3) selektive Partnerwahl
Vorraussetzung: keine selektive Partnerwahl -> keine Korrelation der Merkmalsausprägung der Eltern
sonst rZZ über- und h(2) unterschätzt
insbesondere bei Intelligenz selektive Partnerwahl
(4) Unterschiede in Umwelten
Vorraussetzung: Unterschiede in Ähnlichkeit von EZ und ZZ gehen auf genetische Unterschiede zurück, nicht auf unterschiedliche Umwelt
Problem: Umwelten von EZ sind ähnlicher als die von ZZ
(5) Erbe-Umwelt-Kovarianz
Vorraussetzung: Genotypen verteilen sich zufällig auf Umwelten
Problem: Vorliegen von Erbe-Umwelt-Kovarianz: passiv, reaktiv, aktiv