Bezug auf Augustinus: Zwei Städte Lehre. Es gibt zwei Reiche auf der Welt, das Reich Gottes und das weltliche Reich. Das Reich Gottes ist der Ort der wahren Christen, eine Art Utopie, in der es keine Gewalt und Gesetze bedarf, da der Glaube, abgeleitet aus der heiligen Schrift, eine Art Ordnung durchdrückt. Kurz: Ein Reich nur aus Christen braucht keine Autorität. Das weltliche Reich existiert aber deshalb, weil es Ungläubige gibt und Menschen nicht perfekt ihren Glauben leben. Deswegen braucht das weltliche Reich Gewalt und Gesetze.
Was die Herrscher tun sollen: Fürsten sollen sich Gott unterwerfen und Jesus als Vorbild nehmen. Das Ziel sollte sein, das Wohl der Untertanen zu mehren. Auch wieder inspiriert durch die Nächstenliebe. Vergnügung gibt es auch nur, wenn es den Untertanen nicht schadet. (Hat bei dem absolutistischen Adel ja hervorragend geklappt.) Außerdem stellt Luther fest, dass Herrscher nur über den äußeren Menschen herrschen und nicht über den Inneren, das tut nur Gott.
Was fromme Christen tun sollen: Luther zufolge sollen fromme Christen aus Nächstenliebe heraus diesem weltlichen Reich dienen, eventuell sogar (trotz Verbot in der Bibel) Tätigkeiten wie Henker sein ausüben. Sie sollen dem Fürsten dienen. Wenn der Fürst unrecht tut, und man in seinem Namen handel, ist das gerechtfertigt und den Christen trifft keine Schuld.