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Zwangsstörung (F42) (Besonderheiten im Kindesalter (Entwicklungsbedingte…
Zwangsstörung (F42)
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Zwangsgedanken sind:
• Die Person versucht solche Gedanken bzw. Impulse zu ignorieren, zu unterdrücken oder sie mit Hilfe anderer Gedanken oder Handlungen auszuschalten
• Sie werden als eigene Gedanken erlebt, selbst wenn sie als unwillkürlich oder abstoßend empfunden werden
• Sind fast immer quälend, weil sie als sinnlos erlebt werden und der Betroffene erfolglos versucht, Widerstand zu leisten oder weil sie gewalttätigen Inhalts oder obszön sind
• Sind Ideen, Vorstellungen oder Impulse, die den Betroffenen, immer wieder stereotyp beschäftigen.
Zwangshandlungen sind:
• Sind wiederholte, zweckmäßige und beabsichtigte Verhaltensweisen, die häufig auf einen Zwangsgedanken hin nach bestimmten Regeln oder in stereotyper Form ausgeführt werden.
• Das Verhalten dient dazu, Unbehagen oder schreckliche Ereignisse bzw. Situationen unwirksam zu machen bzw. zu verhindern. Dem Verhalten liegt also eine Furcht vor einer Gefahr zugrunde, die den Betroffenen bedroht oder von ihm ausgeht.
• Die Handlung wird mit dem Gefühl des subjektiven Zwangs durchgeführt, wobei zumindest anfänglich gleichzeitig der Wunsch vorhanden ist, Widerstand zu leisten
• Die Person sieht im Allgemeinen ein, dass ihr Verhalten übertrieben oder unvernünftig ist. Die Person hat keine Freude am Ausführen der Handlung, obwohl sie zu einer Spannungsreduktion führt
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Epidemiologie (Margraf & Schneider, 2009)
• Lebenszeitprävalenz 2-4% • Punktprävalenz im Erwachsenenalter ~1,5% • Punktprävalenz im Kindes- und Jugendalter 1-1,5% • Zweigipflige Erkrankungsinzidenz: ▫ 1. Maximum 12. - 14. Lebensjahr, ▫ 2. Maximum 20. - 22. Lebensjahr. • Kein Geschlechterunterschied, außer bei präpubertärem Beginn Jungen : Mädchen (3:2) • Männer eher Kontroll-, Frauen eher Waschzwang
Ätiologie
• Vulnerabilitäts-Stress-Modell
• Psychologische Ansätze ▫ Lerntheorie ▫
Kognitive Modellvorstellungen • Neurobiologische Ansätze
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Neurobiologische Ansätze
Serotonin-Dopamin-Hypothese: Zusammenhang zwischen dem Serotonin-Dopamin-Stoffwechsel im Hirn und dem Auftreten von Zwangsstörungen
Basalganglien-Hypothese: Es liegen Funktionsstörungen in bestimmten Hirnregionen vor, nämlich in der Orbitalregion und im Nucleus caudatus (Teil der Basalganglien)
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Verlauf der Erkrankung
• Leider oft chronisch (30 - 70 %) • ¼ der Behandelten erleben keine sign. Verbesserung und weitere ¼ erleben nach erfolgreicher Therapie einen Rückfall • „Zwanghafte Reste“ (Mitnehmen von Desinfektionsmittel) bilden ein Risikofaktor für einen Rückfall
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F 42.2 Zwangsgedanken und -handlungen, gemischt (in 80% aller Fälle)
• In der Diagnostikphase können Zwänge möglicherweise seltener auftreten – Aus Scham unterdrücken P. die Zwänge – Oder führen Zwänge unbeobachtet aus