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Depression (F30-34), Bipolare Störungen und Suizidalität (Was kann bei…
Depression (F30-34), Bipolare Störungen und Suizidalität
Depressive Episode (F32) – Symptomatik
Antriebsstörung
Verminderte Aktivität
Ermüdbarkeit
Affektstörung
Gedrückte Stimmun
Freudlosigkeit / Interessenverlust
Angst
Rezidivierende depressive Störung (F33) Symptomatik
Depressive Verstimmung
•Antriebsarmut
Vermehrte Ermüd-und Erschöpfbarkeit
Anhedonie
Anhedonie bedeutet im Allgemeinen die Unfähigkeit, Freude und Lust zu empfinden, und ist der Hedonie gegenübergestellt.
Nebensymptome
•Konzentrationsstörung •vermindertes Selbstwertgefühl •Pessimismus •Suizidphantasien und/oder Handlungen •Inappetenz •Unruhe •Grübeln usw.
Dei vier GEsichter der Depression
Emotionale Symptome
Gefühle von: Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Ängstlichkeit, Verzweiflung, Schuld, Schwermut, Reizbarkeit, Leere, Gefühllosigkeit
Kognitive Symptome
Grübeln, Konzentrationsprobleme, Pessimismus, negative Gedanken, Suizidgedanken Einstellungenund Zweifel gegenüber: •sich selbst („ich bin ein Versager“) •den eigenen Fähigkeiten, •der Zukunft •seinem Äußeren, der Umgebung…
Physiologischvegetative Symptome
Energielosigkeit, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Weinen, Schlafstörungen, Morgentief, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Libidoverlust, innere Unruhe, Spannung, Reizbarkeit
Behaviorale/ motorische Symptome
Verlangsamte Sprache/Motorik, Suizidhandlungen, unruhiges Verhalten, traurige Mimik…
Was kann bei Kindern und Jugendlichen (zusätzlich) vorkommen?
Angstsymptome
Soziale Isolation
Angst vor dem Tod
Kein Interesse an Kontakten mit Gleichaltrigen
Erhöhte Reizbarkeit
Häufige körperliche Beschwerden wie Kopf-, Muskel-, Magenschmerzen oder Müdigkeit
Beziehungsprobleme
Bei Jugendlichen häufig: Gereiztheit, Alkohol-oder Drogengebrauch; im Vergleich zu Kindern vermehrt Schlaf-und Appetitstörungen sowie Suizidgedanken
Komorbiditätund Differentialdiagnosen
Kinderalter
Störung des Sozialverhaltens
HKS/ADHS
Angststörungen
Jugendalter
Schizophrenie
Alkohol-/ Drogenmissbrauch (Selbstmedikation?)
Zwangsstörungen
Depressionsdiagnostik
Beck-Depressions-Inventar (BDI)
Erfassung der Schwere klinisch relevanter Depressivität
21 Items, die auf der klinischen Praxis und Literatur basieren
Beispiel-Item: „Ich kann mich nicht mehr so freuen wie früher“
Interpretation
•Gesamtwert für Schwere klinisch relevanter Depressivität
Screening bzgl. depressiver Symptomatik
Status-und Verlaufsdiagnostik
Zusätzliche Diagnostik
Anamneseerhebung
Körperliche Untersuchung (Ausschlussdiagnostik!!!) •z,.B. Hirntumore, MS,Hirnhautentzündung, Epilepsie, Migräne, Schilddrüsenerkrankungen oder Störungen der
Psychopathologische Befund
Modelle zur Depression
Kognitive Theorie nach Beck
wonach sich das Denken Depressiver durch eine negative Fixierung auf sich selbst, die Umwelt und die Zukunft auszeichnet.
Theorie der erlernten Hilflosigkeitnach Seligman
nach der Depressive aufgrund von Lernerfahrungen der Überzeugung sind, den Geschehnissen um sie herum unbeeinflussbar und hilflos ausgesetzt zu sein. Das ist verbunden mit Gefühlen der Ohnmacht u. Selbstabwertung.
Verstärker-Verlust-Hypothesenach Levinson
nach der der Mangel an positiver Verstärkung zur Reduktion positiver Handlungen mit zunehmendem Motivations-Verlust führt.
Behandlung von Depressionen
Genetische Faktoren
Pharmakotherapie Schlafrestriktion EKT
Stress-Faktoren
Prävention Förderung von Problemlösestrategien und Stressbewältigung
Psychologische Faktoren:
Veränderung von Kognitionen und Einstellungen
Allgemeine Aktivierung, Kontingenzerfahrung Aufbau positiv erlebter Aktivitäten, Verstärkung
Aufbau sozial kompetenten Interaktionsverhaltens
Behandlung-Psychotherapie
Psychoedukation
Aufklärung über Symptome und Verlauf der Erkrankung
Besprechung der Diagnose, Identifizierung der Ursachen der Erkrankung
Besprechung der Therapiemöglichkeiten (medikamentöse Behandlung, psychosoziale Behandlung, Psychotherapie)
Warnzeichenerkennung für eine drohende Verschlimmerung der Erkrankung.
Planung von Krisenintervention bei eintretender Verschlechterung
Schulung der Angehörigen im Umgang mit der Krankheit
Behavioral-kognitive Behandlungsansätze
•Aktivitätsaufbau
Soziales Kompetenztraining
Kognitive Umstrukturierung
Problemlösetraining
Veränderung von Gedanken -Ziele der kognitiven Umstrukturierung
1.Beobachtung der negativen, automatischen Gedanken
2.Erkennen des Zusammenhanges von Kognitionen, Affekten und Verhalten
3.Prüfung der Evidenz der verzerrten automatischen Gedanken
4.Ersetzen der fehlerhaften Kognitionen durch mehr realitätsorientierte Interpretationen
5.Lernen, dysfunktionale Annahmen selbständig zu identifizieren und zu ändern
Realitätscheck
Bipolare Störungen
= Wechsel von depressiven und manischen Phasen
= Auch: ausschließlich manische Phasen
= Zwischenzeitlich symptomfreieIntervalle möglich
Manie (F 30)
•Affekt:gehoben (oder gereizt) •Antrieb:gesteigert ▫z.B. Rededrang, vermindertes Schlafbedürfnis, Ideenflucht, riskantes Verhalten/ Hemmungslosigkeit, überhöhte Selbsteinschätzung / Größenideen
•Ggf. mit psychotischen Symptomen
Psychotische Symptome der Manie:
•Größenwahn
Liebeswahn
Beziehungs-und Verfolgungswahn
Selten: akustische Halluzinationen
unterschied Schizophrenie-> Wahngedanken hierbei bizarrer
Bipolare Störungen -Epidemiologie
•Lebenszeitprävalenz: 1-5 % •Manifestation meist zwischen dem 15. und 19. Lebensjahr •Psychosoziale Beeinträchtigung deutlich höher als bei unipolarer Störung •Mit jeder Episode verkleinert sich beschwerdefreies Intervall / Neigung zur Chronifizierungder Störung •Häufig komorbiderAlkohol-/ Drogenmissbrauch
Vgl. Wittchen/Hoyer 2006/2011
Bipolare Störungen -Therapie
•Psychotherapie wie bei depressiven Behandlungen
Pharmakotherapie aber bedeutsamer als bei Depressionen
Rezidivprophylaxe:
•Stimmungsstabilisierer(„moodstabilizer“) = Antiepileptika = Lithium
Akuttherapie
•Moodstabilizer+ Neuroleptika od. Benzodiazepine •(In depressiver Phase: moodstabilizer+ Antidepressivum)
Suizidialität
Epidemiologie
•Zu 90% mit psychischer Störung assoziiert (Depression größter Risikofaktor für Suizidalität im KiJu-Alter)
mehr Suizidversuche bei Mädchen, mehr vollendete Suizide bei Jungen
Jungen bevorzugen „harte“ Methoden (Erhängen, Erdrosseln, Ersticken), Mädchen den Suizid durch Vergiftung
Umgang mit Suizidgedanken und handlungen
Wichtig: zunächst erst einmal Suizidalität erfassen!!! Nicht scheuen, offen nachzufragen! („Hast du schon einmal daran gedacht, dass Du nicht mehr leben willst?“)
Wenn „ja“ -> weitere konkretere Exploration („Wann, wo, wie würdest Du Dich umbringen?“)
Kann sich der / die Jugendliche vom Suizidgedanken glaubhaft distanzieren? („Ich denke da manchmal dran, aber so weit würde ich doch nie gehen...“) ▫Wenn ja -> Anti-Suizid-Vertrag ▫Wenn nein -> stationäre Einweisung sowie Benachrichtigung der Eltern, sofern sie noch uninformiert sind
Abwägung der Aufhebung der Schweigepflicht mit steigendem Alter schwieriger
Indikatoren für akute Suizidalität
Konkretheit der Suizidgedanken (passive Todeswünsche vs. detailliertes Arrangement mit „harter“ Methode)
Vernachlässigung des eigenen Aussehens?
Suizidversuche in der Vorgeschichte?
Suizid(versuche) im Umfeld?
Psychiatrische Störung?
Soziale Isolation (Rückzug)?
Ursächlicher Konflikt besteht weiter?
Stadien der suizidalen Entwicklung (Pöldinger, 1968)
Stadium: Erwägung Suizid wird als mögliche Lösung aller Probleme und Schwierigkeiten in Betracht gezogen
Stadium: Ambivalenz Hin-und Hergerissen sein zwischen Wünschen zu Leben und dem Gefühl, keine andere Möglichkeit zu haben, als sich das Leben zu nehmen Selbsterhaltende und selbstzerstörerische Kräfte stehen miteinander in Konflikt häufig kommt es zu direkten Suizidankündigungen
Stadium: Entschluss Betroffene hat sich für eine Lösung (Weiterleben oder Suizid) entschieden wirkt auf seine Umgebung meistens ruhiger und entspannter = „ Ruhe vor dem Sturm“ eher indirekte Suizidankündigungen
Wichtig in der Beziehung…
•Suizidale Patienten lehnen Kontakt ab (Gradwanderung zwischen Nähe-Distanz) anstatt Gespräche lieber aktives Tun (Spaziergang, hauswirtschaftliche Tätigkeiten etc.)
•Gespräche über Suizidabsichten (Jeder sollte ansprechbar sein!)
•Dialog im Team bringt Sicherheit •Lückenlos Weitergabe aller Angabe, Beobachtungen und Absprachen •Tägliche (ggf. mehrfache) Einschätzung der Suizidalität durch EINEN Mitarbeiter (festgelegt!)
Regelmäßige und fortlaufende Supervisionen