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Sonderpädagogische Förderung gemeinsam planen (Förderplanung als…
Sonderpädagogische Förderung gemeinsam planen
Förderplanung als interdisziplinäre und kooperative Aufgabe
Integration gemäss UNESCO (2005)
Presence
Acceptance
Participation
Achievement
Förderplanung umfasst (als Kreislauf zu verstehen)...
... wichtige Informationen über das Kinde (Schule, Zuhause, Peers) sammeln & dokumentieren
... auf Grundlage dieser Infos Ziele und Massnahmen um diese zu erreichen formulieren
... zu dokumentieren, wie diese Massnahmen umgesetzt werden.
... überprüfen, was die Massnahmen bringen und ob Zielerreichung erfolgt ist.
Förderplanung geschieht interdisziplinär: Lehrpersonen, Eltern, Heilpädagogen, evt. andere Fachpersonen und SuS selber.
Integrative Förderplanung hat unterschiedliche Einflussfaktoren
Situation wird von allen Beteiligten unterschiedlich wahrgenommen & interpretiert
Bei Massnahmen ist man sich nicht einig
häufig werden Massnahmen & Ziele formuliert, die den Vorlieben der Beteiligten entsprechen oder gerade den vorhandenen Ressourcen entsprechen
Ätiologie
Das Zusammenspiel verschiedener Ursachenfaktoren (z.B. bei LRS, ADHS, etc.) --> oft schwierig, zu bestimmen
Diagnostik nicht gleich Förderplanung --> Beispiel Trisomie 21 --> Kind als ganzes betrachten und erst dann entscheiden.
Förderplanung ist in Wechselwirkung mit Bedarfserklärung und Ressourcenplanung (finanziell, personell, etc.) & Unterrichtsplanung zu machen!
Unterricht
Stufe: Teilhabe am Unterricht (Differenzierungsangebote), 2. Stufe: Individuelle Betreuung --> nicht vorschnell Lernziel-Befreiuung anbieten --> verliert Anschluss --> zuerst versuchen den Anschluss an die Klasse wiederherzustellen (remediale Massnahmen) --> wenn diese nicht möglich sind --> kompensatorische Massnahmen (mehr Zeit, Hilfsmittel, etc.) --> erst dann Lernzielanpassungen; Stufe 3: Therapeutische Elemente (bsp.: Logopädie)
ICF-basierte Förderplanung
Der Behinderungsbegriff der ICF ist der Oberbegriff zu jeder Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit eines Menschen.
Behinderung ist eine Schwierigkeit der Funktionsfähigkeit auf biologischer, individueller und sozialer Ebene, in einem oder mehreren Lebensbereichen, so wie sie von einem Individuum mit einem Gesundheitsproblem in Interaktion mit Kontextfaktoren erlebt wird.
bio-psycho-soziales Modell (Schweizer Rechtsordnung basiert auf diesem)
Die ICF breitet die Informationen zu Körperfunktionen, zur Aktivität und Partizipation und zu den Umwelt- oder Kontextfaktoren aus. --> Die Folgen einer Störung/Krankheit werden also im Kontext des Umfeldes beschrieben
S. 39/40!!! ICF ist kein Modell zur Förderplanung oder ein Assesmentinstrument --> es ist lediglich eine Struktur, um eine gemeinsame "Sprache" zu entwickeln (alle involvierten Personen)
Konkretes Vorgehen
Schritt 1: Das bio-psycho-soziale Modell wird verstanden -->
Schritt 2: Zuordnung den einzelnen Kapiteln der ICF --> Beobachtungen uninterpretiert festhalten --> meistens Leistungen (Performance) --> danach Hypothesen zur Leistungsfähigkeit formulieren (Capacities), Förderfaktoren und Barrieren erkennen
Die Formulierung "Die Schülerin kann sich Dinge merken" beruht nicht nur auf einer Beobachtung der LP in der Schule, sondern ist als Beurteilung im Konsens der Beteilgiten an einem SSG zulässig. In den verschiedenen Settings kann sie diese Leistung abrufen.
Schritt 3: Bestehende Konstukte (ADHS, LRS, etc.) werden in die ICF überführt --> es kann z.b. erkannt werden, dass gewisse Indikatoren gleichzeitig mehreren Lebensbereichen zugeordnet werden können
Schritt 4: Zusammenschau der Erkentnisse und Ziele --> es werden überpfüfbare Ziele formuliert (nach den Erkentnissen der ICF) und über Massnahmen verhandelt (z.b. beim SSG)
Schritt 5: Kodierung im Sinne der Klassifikation --> die bei Schritt 4 formulierten Ziele und Massnahmen werden in die Struktur der ICF-CY überführt (SSG-Protokoll ist bereits anhand dieser Struktur aufgebaut)
SSG
auf ICF basisert (basiert wiederum auf dem bio-psycho-sozialen Modell) --> Bereich Aktivitäten und Partizipationen
Umsetzung wird nach ca. 1/2 Jahr überprüft und ggf. angepasst.
es kann auch während dem SSG passieren, dass neue Faktoren von Bedeutung sein können --> weitere Abklärungen
Vorbereitung: alle Beteiligten füllen das Formular vorgängig (Lebensbereiche ICF: Aktivitäten und Partzipiationen --> schulrelevante Bereiche) aus
Die Anwesenden entscheiden, welche 1-2 Bereiche im Zentrum stehen sollen (die Wichtigsten / Relevantesten) und diese werden dann gemeinsam analysiert (mit welchen Faktoren hängt dieser Bereich zusammen (körperliche Voraussetzung, Umwelteinflüsse, etc.)
auf Grundlage dieser Diskussion werden dann Ziele und Massnahmen und Verantwortlichkeiten formuliert und schriftlich festgehalten
APA (Aktivitäts- und Partizipationsanalyse)
systematische Protokollierung von Beobachtungen im Schulalltag
sollte phänomenologisch (wertfrei) gemacht werden --> Anspruchsvoll!!
Strukturiertes Instrument --> S. 76
Die
Aktivitäts- und Partizipationsanalyse (APA) unterstützt Lehrpersonen und andere Fachleute
beim Versuch, Dokumentationen von Begebenheiten (Aktivitäten und Situationen der
Partizipation von Schülerinnen und Schülern) ein wenig der Subjektivität zu entziehen.
ISD
Webbasierte Plattform, in der Beobachtungen von SuS und Planungen von Interventionen festgehalten werden können, sodass alle Beteiligten immer und überall Einsicht haben können.
diese können z.B. mit Hilfe der BISS-Beobachtungsindikatoren gemacht werden --> am Ende einer Schulperiode müssen dann die Beobachtungen und Einträge gewichtet und gekürzt werden, um eine übersichtliche Dokumention oder Bericht zu generieren. Diese aufwändige und komplexe Arbeit muss aber nur noch einmal von einer Person für den gesamten Fall gemacht werden (das interdisziplinäre Team wird entlastet).
Förderdiagnostisches Journal
Merkmale von Förderdiagnosen
orientieren sich an den Stärken des Kindes
berücksichtigen die einzelnen Kindern
berücksichtigten das Lernumfeld
das Kind wird miteinbezogen
bilden die Grundlage für den Unterricht und die Förderplanung
ähnlich wie APA, ISD --> nur Word-basiert --> Kritik: nicht alle Beteiligten können die Einträge mitverfolgen
FPAss --> weitere Plattform, die es ermöglich mit Kann-Formulierungen lösungsorientierte Förderschwerpunkte zu formulieren und Einschätzungen zu den jeweiligen SuS vorzunehmen -> kann kombiniert werden mit ISD
Kooperation im Rahmen der Förderplanung
Little (1991): mögliche Formen der Zusammenarbeit von Lehrpersonen / Interaktionsformen an innovativen Schulen
Strukturierung und Sichtung geeigneter Materialien für den Unterricht
Planung von Unterrichtssequenzen
Gegenseitige Hospitationen
Vermittlung neuen Wissens an andere LPs
Teamteaching
Diskussion im PT
Häufige Gespräche über Unterrichtspraktiken
Feedback durch Beobachtungen
Gemeinsame Entwicklung von Unterrichtsmaterialien
gemeinsames Vorantreiben von Unterrichtsentwicklungen
Kooperation nicht per se gut, sondern muss auf Schule angepasst werden --> single-loop learning (punktuelle Veränderungen und Entwicklungen innherhalb von kleinen Teams) wahrscheinlicher als double-loop learning (umfassende Veränderungen)
PGL (Professionelle Lerngemeinschaft)
wichtig: Klärung der Verantwortlichkeiten / Aufgaben
Gelingensbedingungen
Unterstützungssysteme
Bedürfnisorientiertheit und Adaptivität
emotional-motivationale Voraussetzung der Akteure
Rollenklärung
gemeinsame Zielvorstellungen
Rahmenbedingungen und Strukturen
Schulentwicklung
verschiedene Stufen
fragmentierte Schule
Projektschule (kleine Projektigruppen)
Problemlöseschule
wichtig: transparente Information und aktive Kommunikation (Luder, Kunz) --> benötigt Gefäss, am besten im Stundenplan verankert
Sonderpädagogische Aspekte in der Ausbildung von Schulleitungen fehlen in der Deutschschweiz beinahe komplett
wichtig wäre auch, dass Grundlagen, wie ICF bei Fachpesonen, wie Schulpsychologen in deren Ausbildung verankert würden --> Ziel: eine Schule für Alle (Inklusionsgedanken)