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Die Geschichte von Hyazinth und Rosenblütchen (Die Reise von Hyazinth…
Die Geschichte von Hyazinth und Rosenblütchen
Hyazinth und Rosenblüte
Vor langen Zeiten lebte weit gegen Abend ein blutjunger Mensch namens Hyazinth. Er war sehr gut, aber auch über die Maßen wunderlich. Er grämte sich unaufhörlich um nichts und wieder nichts. Höhlen und Wälder waren sein liebster Aufenthalt und dann
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sprach er immerfort mit Tieren und Vögeln, mit Bäumen und Felsen. Er blieb aber immer mürrisch und ernsthaft, ungeachtet dass Tieren und Vögeln sich bemühen, ihn auf den richtigen Weg zu weisen.
Hyazinth war recht bildschön, sah aus wie gemalt, tanzte wie ein Schatz.
Unter den Mädchen war ein köstliches bildschönes Kind namens Rosenblüte. Wer sie sah, hätte mögen vergehn, so lieblich war sie.
Sie war dem bildschönen Hyazinth von Herzen gut, und er hatte sie lieb zum Sterben.
Die anderen Kinder wussten es zuerst nicht. Ein Veilchen hatte es ihnen zuerst gesagt, die Hauskätzchen hatten es wohl gemerkt. Es erfuhr bald der ganze Garten und der Wald, und wenn Hyazinth ausging so rief es von allen Seiten: Rosenblütchen
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ist mein Schätzchen!
Die Herrlichkeit war aber bald vorbei
Es kam ein Mann aus fremden Landen gegangen, der war erstaunlich weit gereist, hatte einen langen Bart und sah wunderlich aus. Er setzte sich vor das Haus, das Hyazinths Eltern gehörte, und Hyazinth holte ihm Brot und Wein und
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hörte bis tief in die Nacht seine Geschichte zu.
Der Mann ist drei Tage dageblieben und Hyazinth verbrachte viel Zeit mit ihm. Rosenblütchen gefällt es unterdessen gar nicht. Sie hat genug den alten Hexenmeister verwünscht, denn Hyazinth ist ganz versessen auf seine Gespräche gewesen, und hat sich um nichts bekümmert; kaum daß er ein wenig Speise zu sich genommen.
Endlich hat der seltsame Mann sich fortgemacht, doch dem Hyazinth ein Büchelchen dagelassen, das kein Mensch lesen konnte.
Nachher war Hyazinth tiefsinnig und hat einen ganz neuen Lebenswandel begonnen. Rosenblütchen hat recht zum Erbarmen um ihn getan, denn von der Zeit an hat er sich wenig aus ihr gemacht und ist immer für sich geblieben.
Nun begab es sich, dass er einmal nach Hause kam und war wie neugeboren. Die alte wunderliche Frau im Walde hat ihm erzählt, wie er gesund werden müßte, das Buch hat sie ins Feuer geworfen, und hat ihn getrieben, zu den Eltern zu gehen und ihnen um den Segen zu bitten. Also, müsste er fortgehen und
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nach die Mutter der Dinge, die verschleierte Jungfrau suchen.
Seine Eltern und Rosenblütchen weinten bitterlich.
Die Reise von Hyazinth
Hyazinth lief nun was er konnte, durch Täler und Wildnisse, über Berge und Ströme, dem geheimnisvollen Lande zu. Er fragte überall nach der heiligen Göttin. Er erhielt aber nirgends Bescheid.
Im Anfange kam er durch rauhes, wildes Land, Nebel und Wolken warfen sich ihm in den Weg und es stürmte immerfort.
Dann fand er unansehnliche Sandwüsten, glühenden Staub, und wie er wandelte , so veränderte sich auch sein Gemüt, die Zeit wurde ihm lang und die innere Unruhe legte sich.
Nun wurde die Gegend auch wieder reicher und mannigfaltiger. Grüne Büsche lockten ihn mit anmutigen Schatten, aber er verstand ihre Sprache nicht, sie schienen auch nicht zu sprechen.
Eines Tages begegnete er einem kristallenen Quell und einer Menge Blumen. Sie grüßten ihn freundlich mit bekannten Worten und berieten ihn, aufwärts gehen, um mehr über Isis zu erfahren.
Hyazinth folgte ihrem Rat, frug und frug und kam endlich zu jener längst gesuchten Wohnung. Unter himmlischen Wohlgedüften entschlummerte er, weil ihn nur der Traum in das Allerheiligste führen durfte.
Im Traum stand er vor
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der himmlischen Jungfrau, da hob er den leichten, glänzenden Schleier und Rosenblütchen sank in seine Arme.
Hyazinth lebte nachher noch lange mit Rosenblütchen unter seinen frohen Eltern und Gespielen, und unzählige Enkel dankten der alten wunderlichen Frau für ihren Rat und ihr Feuer.
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Wo pflegte Hyazinth die Zeit verbringen?
Wussten es die anderen Kinder?
Was hat die alte wunderliche Frau Hyazinth erzählt?
Wie sah der Mann aus?
Hatten Hyazinth und Rosenblütchen Enkel?
Wen sah er im Traum?