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Familienformen im historischen Wandel :silhouettes: (Zwei-Generationen…
Familienformen im historischen Wandel :silhouettes:
Zwei-Generationen-Familien
ökonomische Bedingungen verhinderte ein Zusammenleben von mehr als zwei Generationen
Zusammenleben mehrerer Generationen existierte nur wo spezifische ökonomische Bedingungen oder steuerliche Vorraussetzungen vorhanden waren
Beschäftigtes Personal war im Haushalt integriert -> keine Privatsphäre
mit steigender Lebenserwartung gab es im 19. Jhd. vermehrt Haushalte bestehend aus drei Generationen
Alter und Armut fiel für ein Grossteil der Bevölkerung zusammen
Heiratsbeschränkungen
Heirat war eng verbunden mit Betriebs- und Familiengrösse
-> Besitzende konnten leicht heiraten, Nicht-Besitzende mussten Befähigung nachweisen
Angehörige der unterbäuerlichen Gruppen waren von der Heiratsbeschränkung betroffen
Vermögen, Verdienstmöglichkeit, Arbeitsfähigkeit, Lebenswandel und Charakter wurden geprüft
Alternativen: ledig bleiben, "wilde Ehe" (Liebesbeziehung) oder Auswanderung
Familienbeziehungen bei Bauern und Handwerkern
Kriterien der Partnerwahl
auf dem Land
Mitgift der Frau
Lage der der Feld- und WiesenstĂĽcke
im bäuerlichen Bereich war die Eheschliessung zu wichtig, um sie den zwei jungen Menschen allein zu überlassen
Vertrautheit mit Arbeitsvorgängen und die Fähigkeit diese zu erledigen
in der Stadt
nur Inhaber eines Meisterbetriebs war Heiratsfähig
Qualifikationen der Frau: Vertrautheit mit dem Gewerbe von Vorteil, grösserer Haushalt führen können, Personal anleiten, Umgang mit Kunden
Heiratsalter
Abhängig von den lokalen und regionalen Arbeitsmarkt- und Verdientsmöglichkeiten
grundsätzlich eher spät
MeisterprĂĽfung
erarbeiten eines Fundus
Heirat war nicht zwingend
Ehebeziehung
stark durch die gemeinsame Arbeit und die Verantwortung gegenüber dem Hof geprägt
Feste Vorstellung der Rollenverteilung
bäuerliches Haus: dominant herrschaftlich organisierte Sozialform
Einhaltung der patriarchalischen Verfassung
Sexualität
Vor- und aussereheliche Sexualität war eine Sünde
gering entwickelte Zärtlichkeiten und direkte Befriedigung körperlicher Bedürfnisse
praktisch keine Verhütung -> Gefahr von Schwangerschaft -> Beeinträchtigung der Arbeitsleistung der Frau
Kinder
Kinderzahl
man bemĂĽhte sich um VerhĂĽtung
1/3 - 1/2 der Geborenen starben vor dem Erwachsenenalter
in der Stadt war die Sterberate der Kinder noch höher
3-4 Kinder in bäuerlichen Familien
oft grosse Altersunterschiede durch die Fehl- und Totgeburten
weniger Kinder in städtischen Familien
besserer Zugang und Kenntnis zur Empfängnisverhütung
höhere Kindersterblichkeit
Ehen mit grossen Altersunterschied oft Kinderlos
Kindererziehung
bäuerliche Familie
Kinder standen nicht im Zentrum des Interessen und der Aufmerksamkeit der Erwachsenen
Kinder wurden zur Arbeit herangezogen;
Mitarbeit war selbstverständlich und erbrachte die Anerkennung der Erwachsenen
Erziehung und Ausbildung fanden gleichzeitig statt
Kinder hatten mehrere Bezugspersonen: Mägde und Knechte, Eltern, Grosselter, nahe lebender Nachbar
körperliche Strafen waren häufig, Zärtlichkeiten selten
städtische Familie
Kinder wurden zur Arbeit herangezogen
Befehl und Gehorsam regelte die Beziehung
PrĂĽgel galt als probates Erziehungsmittel
verschiedene Bezugspersonen: Magd, Lehrling, Eltern, Grosseltern
wilde Ehen
auf dem Land
vor allem in der Unterschicht
kam selten vor
in der Stadt
kamen häufiger vor
Ergebnis der Heiratsbeschränkung und Scheidungsrecht
häufig Zweitbeziehungen, weil eine Scheidung oder wie Wiederheirat nicht möglich war
Ăśbergang zur Moderne: BĂĽrgerliche Familie
Familienkonzept
Kaufleute und gebildete Verwaltungsbeamte
Haushalt war zugleich Arbeitsort oder eng damit verbunden ->
Die Arbeit bestimmte das Leben
Ab Ende des 18. Jahrhunderts Trennung des Haushaltes und der Arbeit -> neue Ideen ĂĽber Ehe und Familie entstanden
Liebe und Zuneigung sollen die Eheleute verbinden
Ehe wurde nicht mehr als eine Verbindung zweier Familien / Vermögen gedacht, sondern als eine zweier Individuen
Kinder wurden geschätzt
Familie grenzte sich nach aussen ab -> Privatsphäre
Ehebeziehungen
Ehe und Familie gehörte zu einer respektablen bürgerlichen Existenz dazu
ausgeprägte geschlechtsspezifische Arbeitsteilung
patriarchalisch strukturiert
Kinder und Kindererziehung
keine Relevanz als Arbeitskräfte
Kinder rĂĽckten in der Familie in eine zentrale Position
RĂĽckgang der Kinderzahlen:
RĂĽcksicht auf die Gesundheit der Frau
hohe Bildung- und Ausbildungskosten