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WUG Kap. 10 Wachstrum und Strukturenwandel (Einflussfaktoren auf das BIP…
WUG Kap. 10
Wachstrum und Strukturenwandel
Messgrössen für das BIP
Wirtschaftswachstum gibt an, dass in dem Land mehr Güter oder Dienstleistungen produziert werden (Güterstrom)
BIP
BIP = Messzahl für die volkswirtschaftliche Produktion, deren Leistungsfähigkeit und Wachstum
Produktionsseite
Verbesserte Kombination der Produktionsfaktoren =
Steigerung der Produktivität + mehr Wachstum
Nachfrageseite
Veränderte Kaufkraft der Konsumenten steht im Vordergrund
Umfasst die Gesamtheit aller Güter und Dienstleistungen, die im Verlaufe eines Jahres im Inland produziert bzw. geleistet werden
Privater + staatlicher Konsum, staatliche Ausgaben, Bruttoinvestitionen, Exporte
Messung
BIP als Kennzahl wird innert eines Jahres mit demjenigen des Vorjahres verglichen, um daraus das Wachstum in % abzuleiten
Nominale BIP
Berücksichtigt Inflationsrate und Wirtschaftsschwankungen nicht.
Werte können durch die Inflation verfälscht werden
Reale BIP
Bezieht sich auf den Preisindex vom Basisjahr.
Misst das Wachstum bereinigt um die Inflation. (Teuerung abge-zogen)
Internationale Vergleiche
Berechnung mit dem realen Wachstum pro Kopf in einheitlicher Währung (Bsp. USD)
Einflussfaktoren auf das BIP
(positiv und langfristig)
Hohe Verfügbarkeit der Produktionsfaktoren (Arbeit, Kapital, Boden, Wissen)
Stabiles politisches Umfeld
Nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen
Produktionsfaktor Arbeit
Das Wachstumspotenzial ist aufgrund des Arbeitseinsatzes pro Arbeitskraft beschränkt (24h pro Tag)
-> Erhöhung wird erzielt, mittels Steigerung Anzahl Arbeitnehmenden (Zuwanderung oder Bevölkerungswachstum)
Produktionsfaktor Boden
Boden -> Anbau für die Landwirtschaft / Abbau von Bodenschätzen
Boden -> Standort für Infrastruktur (Gebäude, Strassen, Schienennetz usw.)
Produktionsfaktor Kapital
Realkapital = Die in einem Unternehmen eingesetzten Produktionsmittel (Maschinen, Gebäude, Fahrzeuge)
Steigerung der Produktivität / grösseres Leistungsvolumen = Investitionen in neue Produktionsverfahren
Produktionsfaktor Wissen
Forschungs- und Entwicklungsarbeit, Aus- und Weiterbildung (Universitäten, Hochschulen, Praxis)
Kombination Wisssen + Realkapital = Steigerung der Produktivität (Erfindungen, neue Absatzmärkte, mehr Beschäftigung)
Stabiles politisches Umfeld
Ein Mindestmass an Stabilität wird erfordert, damit Unternehmen Vertrauen gewinnen (Investitionen steigen) und Konsumenten ebenso (es wird nicht gespart)
Extremfall: Unternehmen wandern ins Ausland ab / schliessen ihre Niederlassung und Konsumenten wandern ab, was wiederum negative Folgen für die Produktionsfaktoren Wissen und Arbeit haben kann
Nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen
Bedeutung Nachhaltigkeit
Kontinuierliches und stetiges Wachstum
Umwelt- und sozialverträgliches Wachstum
Zukunftorientiertes Wachstum (künftige Generationen berücksichtigen)
Auswirkungen und Grenzen des Wachstums
Wohlstand
Möglichst hohe Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen (d. h. möglichst hohes BIP)
Menge an materiellen und immateriellen Gütern - Lebensstandard
Steigerung
Wohlstandseffekt
Produktion nimmt zu (mehr Güter im Güterstrom) > Verkauf nimmt zu (mehr Geld im Geldstrom)
Erhöhte Arbeitsleistung > höhere Löhne > erhöhter Konsum
Volumen an materiellen und immateriellen Gütern steigt (Mitglieder der Volkswirtschaft werden reicher)
Quantitatives Wachstum (mengenmässiges)
Wohlstand nimmt aufgrund des Wirtschaftswachstums zu
Messgrösse
BIP
Wohlfahrt
(Lebensqualität)
Wohlergehen der Wirtschaftsteilnehmenden (zusätzl. Beeinflussung durch Gesundheit, Lebenserwartung, kulturelles Angebot etc.)
Ausmass an sozialer Sicherheit und Lebensqualität
Steigerung
Wirtschaft wächst > Staat generiert zusätzl. Steuereinnahmen (durch Mehreinnahmen der Unternehmen + Konsum der Haushalte) > Staat kann konsumieren
Bsp. in kulturelle Angebote, Bildungseinrichtungen, Infrastruktur und Armut und soziale Ungleichheit auszugleichen
Wohlfahrtseffekt
Es steht mehr Geld zur Verfügung, um mehr Lebensqualität zu haben. Den Menschen geht es empfindungsmässig besser.
Qualitatives Wachstum
Wohlfahrt nimmt aufgrund des Wirtschaftswachstums zu
Messgrösse
Bildung, Gesundheit, sozialer Zusammenhalt, Umweltbedingungen, Politik, Rechte
Grenzen des Wachstums
Wachsendes Reichtum kommt nicht allen zugute (Schere zwischen Arm und Reich wird immer grösser)
Wohlstand und Wohlfahrt können im Zielkonflikt stehen:
Bsp. Mehrproduktion belastet die Umwelt > durch die Umweltzerstörung wird die Lebensqualität negativ beeinflusst
Aufgaben der Politik und Wirtschaft
Quantitatives sowie qualitatives Wachstum in Einklang mit Umwelt und sozialer Verantwortung bringen
Strukturwandel
Veränderungen der Wirtschaftsstruktur
Verschiebungen oder Veränderungen innert den Sektoren - oder regionale Veränderungen
Sektoren der Wirtschaft
Wirtschaftsstruktur = Aufteilung der Unternehmen und deren Beschäftigten auf Sektoren und Branchen
Primärer Sektor (1.)
Urproduktion: Rohstoffe werden an- oder abgebaut und als Ausgangsstoff für weitere Verarbeitungsschritte zur Verfügung gestellt
Bsp. Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei, Bergbau
Sekundärer Sektor (2.)
Weiterverarbeitung: Produktionsergebnisse vom primären Sektor werden weiterverarbeitet und konsumfertige Güter erzeugt
Bsp. Industrieunternehmen, Handwerker
Tertiärer Sektor (3.)
Handel und DL: Es wird mit den im sekundären Sektor hergestellten Gütern gehandelt und an Konsumenten verkauft. DL werden ebenfalls erbracht
Bsp. Banken, Versicherungen, Bildungswesen, Detaillisten
Branchen
(auch Wirtschaftszweig genannt) - Zusammengefasste Unternehmen, welche ähnliche oder vergleichbare Produkte oder DL anbieten
Ursachen
(gemeinsames Auftreten):
Politik
Ökologie
Ökonomie
Soziale Gründe
Ökonomische Ursachen
-
Wettbewerbsdruck aufgrund der Konkurrenz
Zeitgerechte Produktionsanlagen müssen vorhanden sein
Anpassungsdruck
Innovationen
Aktuellen Markterfordernissen entsprechen
Schliessung der Unternehmen
Soziale Ursachen
Bevölkerungsabhängig
Aus- und Weiterbildung tragen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage bei
Ökologische Ursachen
Natürliche Ressourcen sind erforderlich, ansonsten muss eine Volkswirtschaft mit Veränderungen darauf reagieren
Technologische Ursachen
Erfindung und Optimierung von Produktionsanlagen welche den Bedarf an Arbeitskräften minimieren
Politische Ursachen
Beeinflussung durch politische Entscheidungen und Handlungen
Branchen oder Sektoren werden gezielt gefördert oder beeinträchtigt
Folgen des Strukturwandels am paktischen Beispiel